Gericht verurteilt führende Menschenrechtsaktivisten in Bangladesch
Zwei Menschenrechtsaktivisten wurden in Bangladesch zu je zwei Jahren Haft verurteilt. Amnesty International fordert hingegen die Vorwürfe fallen zu lassen.

Ein Gericht in Bangladesch hat zwei bekannte Menschenrechtsaktivisten zu je zwei Jahren Haft verurteilt. Sie hätten «falsche und verzerrte Informationen» über die Behörden verbreitet, sagte Richter Julfiker Hayet am Donnerstag zur Begründung des Urteils.
Die Vorwürfe beziehen sich auf einen Bericht der Menschenrechtsorganisation Odhikar aus dem Jahr 2013, in dem die Beschuldigten Adilur Rahman Khan und Nasiruddin Elan mutmassliche Tötungen durch Sicherheitskräfte dokumentierten.
Zwei Menschenrechtsaktivisten zu je zwei Jahren Haft verurteilt
Damals hatte es Massendemonstrationen von Vertretern der rechtskonservativen Islamistengruppe Hefazat-e-Islam in der Hauptstadt Dhaka des mehrheitlich muslimischen Landes gegeben.
Die Gruppe wollte die Regierung von Premierministerin Sheikh Hasina stürzen, die seit 2009 an der Macht ist. In dem Bericht war von 61 Toten die Rede, Behörden sprachen hingegen von 13 Toten.
Amnesty International fordert Vorwürfe fallen zu lassen
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hält die Vorwürfe gegen die Aktivisten für politisch motiviert und forderte kürzlich, dass die Behörden die Anschuldigungen fallen lassen sollten. Im Januar stehen in dem Land Wahlen an.
Odhikar hat seit den 1990ern viele Fälle von Tötungen ohne Gerichtsurteil sowie andere Menschenrechtsverletzungen durch Sicherheitskräfte dokumentiert. Strafverteidiger Mohammad Ruhul Amin erklärte, dass sie gegen das Urteil in Berufung gehen wollen.