Gewalt im Sudan: Mehr als 2 Millionen Kinder auf der Flucht
Laut Unicef befinden sich Sudan aktuell mehr als 2 Millionen Kinder auf der Flucht. Rund 14 Millionen Kinder seien dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit vier Monaten herrschen im Sudan blutige Kämpfe zwischen Konfliktparteien.
- Laut Unicef flohen seither mehr als 2 Millionen Kinder vor der anhaltenden Gewalt.
- Die Menschenrechtsorganisation fordert «Frieden, damit die Kinder überleben können».
Seit dem Ausbruch gewaltsamer Konflikte vor vier Monaten im Sudan wurden über 2 Millionen Kinder vertrieben. Dies berichtet die Menschenrechtsorganisation Unicef in einer heute veröffentlichten Mitteilung. Dies, so die Verfasser, entspreche 700 geflohenen Kindern pro Stunde.
Schätzungsweise 1,7 Millionen von ihnen seien innerhalb der Landesgrenzen auf der Flucht. Über 470'000 Kinder hätten das Land verlassen. Insgesamt sei davon auszugehen, dass knapp 14 Millionen Kinder dringend humanitäre Hilfe benötigten.
Mangelernährung und Masern gefährden Kinder im Sudan
Besonders dramatisch sei, dass die anhaltende Gewalt die Bereitstellung von Gesundheits- und Ernährungsdiensten gefährde. In den betroffenen Gebieten seien weniger als ein Drittel der Gesundheitseinrichtungen voll funktionsfähig. Viele Krankenhäuser seien gezielt angegriffen und zerstört worden.
In der Folge seien die Einrichtungen in den anderen Regionen massiv überlastet. Aktuell häuften sich Krankheitsausbrüche. Insbesondere die Kombination von Masern und Mangelernährung erweise sich für Kinder tödlich.
Derzeit seien 1,7 Millionen Babys im Sudan gefährdet, lebenswichtige Impfungen nicht zu erhalten. 700'000 Kinder stünden im Begriff, ohne Behandlung nicht zu überleben.
Unicef fordert Frieden
Eigenen Angaben zufolge benötigt Unicef in den nächsten 100 Tagen «dringend 400 Miollionen US-Dollar, um seine Krisenmassnahmen aufrechtzuerhalten und auszuweiten».
So beschreibt auch Mandeep O'Brien, der Unicef-Länderbeauftragte im Sudan: «Wir hören unvorstellbare Geschichten von Kindern und Familien. Einige von ihnen haben alles verloren und mussten mit ansehen mussten, wie ihre Angehörigen vor ihren Augen starben. Wir haben es schon einmal gesagt, und wir sagen es erneut: Wir brauchen jetzt Frieden, damit die Kinder überleben können.»