Grenzstadt Tijuana stellt Teil von Berliner Mauer als Mahnmal auf
Ein Stück der einstigen Berliner Mauer ist als Mahnmal gegen die Teilung in der mexikanischen Grenzstadt Tijuana aufgestellt worden.
Ein neues Mahnmal in der mexikanischen Grenzstadt Tijuana soll auf die Auswirkungen von strenger Teilung zweier Länder aufmerksam machen. Das rund drei Tonnen schwere Segment wurde laut örtlichen Medienberichten in einem Park nahe dem von den USA errichteten Grenzwall installiert, der Tijuana vom kalifornischen San Diego trennt.
«Es erinnert uns daran, dass wir dafür kämpfen müssen, dass es diese Mauer zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten nicht gibt», sagte der frühere mexikanische Aussenminister Marcelo Ebrard demnach bei einer Zeremonie Mitte August. «Diese Mauer wird fallen», ergänzte er.
Mauern niederreissen in Tijuana
Ebrard hatte sein Amt im Juni niedergelegt, um sich im internen Wettbewerb der Regierungspartei um eine Nominierung als Präsidentschaftskandidat für die Wahl 2024 zu bemühen. «Möge dies eine Lehre sein für den Aufbau einer Gesellschaft, die Mauern niederreisst und Brücken der Solidarität und des Verständnisses baut», heisst es in der Inschrift des Mauerstücks. Eine private Vereinigung hatte es demnach gestiftet.
Mexiko und damit auch Tijuana liegen auf der Route von Menschen, die vor allem von Mittel- und Südamerika aus versuchen, in die USA zu kommen. Tijuana sei für viele von ihnen ein Zufluchtsort geworden, sagte Bürgermeistern Montserrat Caballero Ramírez, wie es weiter hiess. Die rund 1,8 Millionen Einwohner zählende Metropole im Nordwesten Mexikos ist eine der gefährlichsten Städte des Landes.
Drogenkriege in Tijuana
Seit Jahrzehnten sind dort gewalttätige Drogenkartelle aktiv. Die 41 Jahre alte Bürgermeisterin selbst hatte im Juni angekündigt, sie müsse nach Drohungen von Verbrechersyndikaten in eine Militärkaserne ziehen.
Die seit den 1990er Jahren ausgebauten Grenzbefestigungen zu Mexiko sollen verhindern, dass Menschen ohne Erlaubnis in die USA einwandern. Die Berliner Mauer (1961-1989) diente vor allem dazu, Ostdeutsche am Verlassen der DDR zu hindern.