Haiti: Kenianische Blauhelm-Hilfe gegen Banden bleibt umstritten

Jasmin Diop
Jasmin Diop

Haiti,

Im Kampf gegen Bandengewalt soll das schwer zerrüttete Haiti im kommenden Jahr Hilfe unter Führung Kenias erhalten. Doch die UN-Mission steht in der Kritik.

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Bereits in der Vergangenheit waren die UN in Haiti aktiv. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Haiti leidet seit Jahren unter massiver Armut und stetig eskalierender Bandengewalt.
  • Auf Bitten der Regierung entsenden die UN nun Blauhelme unter kenianischer Führung.
  • Doch die Polizei des ostafrikanischen Staates gilt selbst als extrem umstritten.

Haiti wird von brutalen Gangs dominiert. Anfang Oktober entschied sich der UN-Sicherheitsrat auf Bitten des haitianischen Regierungschefs Ariel Henry zur Entsendung einer UN-Blauhelmmission in den Karibikstaat. Ab 2024 sollen bis zu 20'000 Kräfte dabei helfen, die Ordnung und Sicherheit wiederherzustellen.

Umstrittene Führung bei Einsatz in Haiti

Die Ausgestaltung des Einsatzes sorgt jedoch bereits im Vorfeld für Kritik. Wie unter anderem die «Frankfurter Rundschau» berichtet, sorgen sich Beobachter insbesondere um die Leitung der Mission.

Die für die Führung bestimmte kenianische Polizei gilt ihrerseits als «skrupellos» und sieht sich Vorwürfen massiver Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt.

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Die für die Führungsrolle auf Haiti vorgesehene kenianische Polizei gilt als umstritten. (Archivbild) - keystone

Einer Umfrage zufolge betrachteten 70 Prozent der Kenianer ihre heimische Polizei als korrupt. 2022 löste der kenianische Präsident William Ruto eine Spezialeinheit auf, weil sie «willkürlich Kenianer getötet» habe. Allein im laufenden Jahr starben in Kenia über 100 Menschen durch die Hand von Polizisten.

Einsatzkräfte unzureichend vorbereitet?

Neben den schwerwiegenden Vorwürfen den kenianischen Ordnungshütern gegenüber, gibt es weitere Gründe für Zweifel an deren Führungsrolle in Haiti. So fürchten Beobachter, dass diese nicht über die nötigen Voraussetzungen für einen erfolgreichen Einsatz verfügen. So gebe es eine massive Sprachbarriere.

Zudem mangele es sowohl an der nötigen Ausbildung der kenianischen Kräfte als auch einer angemessenen Bewaffnung. Auf Haiti werden die Polizisten auf schwerbewaffnete und gewachsenen Strukturen hochkrimineller, konkurrierender Banden treffen.

UN-Generalsekretär António Guterres bezeichnete die anstehende Mission bereits als «lebenden Alptraum». Für den kenianischen Oppositionspolitiker Ekuro Aukot handele es sich um ein «Selbstmordkommando» für die kenianische Polizei.

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