Hamas-Chef spricht mit Türkei über Waffenstillstand
Der Anführer der Hamas hat mit dem türkischen Aussenminister über einen Waffenstillstand, eine Zwei-Staaten-Lösung, Geiseln und humanitäre Hilfe gesprochen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Hamas hält nach israelischen Angaben noch 132 Geiseln in ihrer Gewalt.
- Mit dem türkischen Aussenminister sprach der Hamas-Anführer jetzt über Waffenstillstand.
- Mit einer Zwei-Staaten-Lösung wolle die radikalislamische Gruppe «dauerhaften Frieden».
Vor dem Hintergrund anhaltender Kämpfe im Gazastreifen hat der politische Anführer der radikalislamischen Hamas, Ismail Hanija, bei einem Besuch in der Türkei über einen baldigen Waffenstillstand sowie eine Zwei-Staaten-Lösung «für einen dauerhaften Frieden» gesprochen.
Weitere Themen des Treffens mit dem türkischen Aussenmister Hakan Fidan waren die Freilassung der Geiseln und eine Aufstockung der humanitären Hilfe, hiess es am Sonntag aus Diplomatenkreisen.
Erdogan sieht Hamas als «Befreiung» und Israel als «Terrorstaat»
Demnach fand das Treffen zwischen Fidan und dem in Katar lebenden Hanija bereits am Samstag statt. Der letzte offizielle Kontakt zwischen den beiden Politikern war ein Telefonat am 16. Oktober – unmittelbar nach dem beispiellosen Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober und dem Beginn des daraus folgenden Krieges.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte seit Beginn des Konflikts angeboten, zwischen der Hamas und Israel zu vermitteln. Für ihn stellt die radikalislamische Palästinenserorganisation eine «Befreiungsbewegung» dar, während er Israel mehrfach als «Terrorstaat» bezeichnete. Bislang erfolgten jegliche Vermittlungsbemühungen jedoch über Katar und Ägypten.
Noch 132 Geiseln in der Gewalt der Hamas
Am 7. Oktober hatten hunderte Kämpfer der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas bei einem brutalen Angriff auf Israel etwa 1140 Menschen getötet und rund 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Nach israelischen Angaben befinden sich nach wie vor 132 Geiseln in der Gewalt der Hamas, 27 von ihnen sollen tot sein.
Als Reaktion auf den Überfall erklärte Israel der Hamas den Krieg und startete einen massiven Militäreinsatz im Gazastreifen. Nach jüngsten Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dort seither mehr als 24'900 Menschen getötet.