Hamas kritisiert Äusserungen von Trump
Trumps Drohungen gegenüber der Hamas und der Bevölkerung in Gaza würden die Waffenruheverhandlungen «komplizieren», so die Terror-Organisation.

Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump hat der Hamas und der Bevölkerung in Gaza gedroht.
- Nun meldet sich die Terror-Organisation auf Telegram und kritisiert Trump.
- Er würde die Waffenruhe-Vereinbarung «komplizieren».
Die Hamas hat Drohungen des US-Präsidenten Donald Trump gegen die islamistische Palästinenserorganisation kritisiert.
Die Terrororganisation schrieb auf ihrem Telegram-Kanal: «Diese Drohungen komplizieren die Dinge mit Blick auf die Waffenruhe-Vereinbarung und ermutigen die Besatzungsmacht (Israel), sich ihren Verpflichtungen zu entziehen.»
Mit einer ultimativen «letzten Warnung» hatte Trump versucht, den Druck auf die Hamas weiter zu erhöhen. Die Hamas müsse sofort alle israelischen Geiseln im Gazastreifen freilassen und auch alle Leichen der ermordeten Israelis übergeben, «oder es ist vorbei für Euch», schrieb Trump am Mittwoch (Ortszeit) auf seiner Plattform Truth Social.
Hamas hat noch fünf US-Staatsbürger in ihrer Gewalt
Zugleich bestätigte die US-Regierung direkte Gespräche mit der Hamas über die Geiseln. Frühere US-Regierungen hatten direkte Gespräche mit Organisationen, die sie als terroristisch einstuften, offiziell stets vermieden.
Bisher konnten sich Israel und die Hamas nicht auf die Konditionen einer Verlängerung der Waffenruhe einigen. Die Islamistenorganisation hat nach israelischen Informationen noch 24 Geiseln und 35 Leichen von Verschleppten in ihrer Gewalt.
Fünf von ihnen haben auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft – nur einer von ihnen, ein junger Mann, ist israelischen Angaben zufolge noch am Leben.
Hamas: USA müssten Druck auf Israel ausüben
In der Mitteilung der Hamas hiess es: «Eine Vereinbarung wurde unterzeichnet, mit Washington als Vermittler, die die Freilassung aller Gefangenen (Geiseln) in drei Phasen vorsieht.» Die Hamas habe sich in der ersten Phase an ihre Verpflichtungen gehalten. Israel entziehe sich dagegen den Verpflichtungen der zweiten Phase. Die USA müssten Druck auf Israel ausüben, damit Verhandlungen über die zweite Phase vereinbarungsgemäss beginnen könnten.
Die zweite Phase sieht die Freilassung der Geiseln sowie ein dauerhaftes Ende des Gaza-Kriegs vor. Israel verfolgt jedoch weiterhin das Kriegsziel einer vollständigen Zerstörung der Hamas und sieht eine Fortsetzung der Hamas-Herrschaft im Gazastreifen als inakzeptabel.
Eine von Israel geforderte Verlängerung der ersten Phase mit der Freilassung weiterer Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge lehnt die Hamas ab. Israel hat betont, ohne Freilassung weiterer Geiseln werde der Krieg im Gazastreifen wieder von Neuem beginnen.