Hamas: Werden Geiseln wie vereinbart freilassen
Die Hamas kündigt an, am Samstag weitere israelische Geiseln freilassen zu wollen. Man sei der Umsetzung der Waffenruhe-Vereinbarung verpflichtet.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag sollen nun doch drei israelische Geiseln freikommen.
- Die Hamas kündigt an, sich an die Vereinbarung halten zu wollen.
Die islamistische Hamas will am Samstag nun doch israelische Geiseln freilassen.
Die Terrororganisation teilte nach Vermittlungsgesprächen in Ägypten mit, sie sei der Umsetzung der Waffenruhe-Vereinbarung mit Israel verpflichtet. Der Vereinbarung zufolge sollen drei Geiseln freigelassen werden. Damit dürfte die Krise bei der Umsetzung der Waffenruhe mit Israel vorerst beigelegt sein.
Die Gespräche in Kairo seien positiv verlaufen, hiess es weiter in der Mitteilung der Hamas. Die Unterhändler Katar und Ägypten hätten versichert, dass sie weiterhin daran arbeiten würden «Hindernisse aus dem Weg zu räumen».
Vorwürfe an Israel
Die Hamas hatte die eigentlich für Samstag vorgesehene Freilassung der nächsten Geiselgruppe zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben. Sie warf Israel vor, sich nicht an die Vereinbarung zur Waffenruhe zu halten.
Israel wies dies entschieden zurück und drohte mit einem Neubeginn des Kriegs, sollten keine weiteren Geiseln freigelassen werden. Im Gegenzug für die Geiseln sollen wieder palästinensische Häftlinge freigelassen werden.
Ultimatum Trumps und Netanjahus an die Hamas
Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump der Hamas gedroht. Sollten die Geiseln nicht bis am Samstag freikommen, werde im Gazastreifen die Hölle ausbrechen, liess er verlauten.
Trump reagierte damit auf den vorübergehenden Freilassungsstopp der Hamas.
Netanjahu erklärte seinerseits, dass die israelische Armee die Kämpfe wieder aufnehmen werde, falls die Hamas die Geiseln nicht freilässt.
Wie viele Geiseln freigelassen werden müssten, um einen neuen Waffengang zu verhindern, liess Netanjahu dabei offen.
Höchstens 40 Hamas-Geiseln sind noch am Leben
Die Vereinbarung über die Waffenruhe und der Geiseldeal sehen eigentlich vor, dass während einer ersten Phase nach und nach 33 Geiseln gegen 1904 in israelischen Gefängnissen inhaftierte Palästinenser ausgetauscht werden.
Insgesamt werden gegenwärtig noch 76 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. Nach israelischen Angaben sind 36 von ihnen nicht mehr am Leben, in ihrem Fall geht es also um die Übergabe der sterblichen Überreste.
Zuletzt hatte die Hamas bei fünf Austauschaktionen insgesamt 16 israelische Geiseln freigelassen. Israel setzte im Gegenzug Hunderte palästinensische Häftlinge auf freien Fuss.