Heftige Kämpfe zwischen ethnischen Gruppen im Südsudan
Milizen hätten am Wochenende im Bezirk Fashoda des Bundesstaats Upper Nile in mehreren Dörfern wahllos auf Zivilisten geschossen, teilte die UN-Mission im Südsudan (UNMISS) am Dienstag mit. Es habe Tote gegeben und viele Menschen seien geflohen, hiess es weiter. Die UN-Mission bezog sich bei den Angaben auf Zeugenberichte.
Die Lage in dem Gebiet bleibe «angespannt und unberechenbar», warnte die UN-Mission. Bereits vergangene Woche hatten die UN vor einer sich verschlechternden Sicherheitslage und eskalierender Gewalt in Upper Nile und in den nördlichen Teilen des Bundesstaates Jonglei gewarnt.
Das wahre Ausmass der Kämpfe in den schwer zugänglichen Gebieten des Krisenstaats blieb zunächst unklar und konnte nicht unabhängig überprüft werden.
Der Informationsminister des Bundesstaats Upper Nile, Luka Sallah Deng Wino, sprach – ohne verifizierbare Beweise anzuführen – von «mindestens 3000» Toten, darunter seien auch zahlreiche Frauen und Kinder. Fashoda Bezirksleiter David Paul Ayul bestätigte die Angaben. Zahlreiche Dörfer seien niedergebrannt und zerstört worden, sagte Ayul. Die Zentralregierung in Juba äusserte sich zunächst nicht dazu.
Der seit 2011 unabhängige Südsudan wird seit gut zwei Jahren von einer fragilen Übergangsregierung von Präsident Salva Kiir Mayardit und dem ehemaligen Rebellenführer Riek Machar geführt. 2013 brach in dem ölreichen und von Konflikten gebeutelten Land ein Bürgerkrieg aus, in dem Tausende Menschen starben und Millionen flohen. Trotz eines Friedensabkommens vor fünf Jahren kämpfen verschiedene bewaffnete Gruppen weiter um mehr Einfluss.