Herausforderer von Benjamin Netanjahu kündigt harten Hamas-Kurs an
Der Herausforderer von Benjamin Netanjahu, Benny Gantz, will gegen die Hamas härter vorgehen, sollte er nächsten Monat bei der Parlamentswahl in Israel siegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Israels Ex-Militärchef Gantz will eine härtere Gangart mit den Hamas.
- Notfalls werde man auch wieder Hamas-Führer gezielt töten.
Israels Ex-Militärchef Benny Gantz hat eine härtere Gangart gegenüber der im Gazastreifen herrschenden radikal-islamische Hamas angekündigt. Dies will er umsetzen, sollte er kommenden Monat bei der Parlamentswahl siegen.
«Wir werden es nicht zulassen, dass diese Runden der Gewalt weitergehen und die Abschreckung untergraben.» Dies sagte der Vorsitzende des Oppositionsbündnisses der Mitte, Blau-Weiss, am Dienstag bei einem Besuch am Rande des Gazastreifens.
Seit die Hamas 2007 gewaltsam die Macht in dem Küstenstreifen übernommen hat, ist es zu drei Kriegen mit Israel gekommen. Immer wieder feuern militante Palästineser Raketen auf israelische Grenzorte. Israels Militär reagiert meist mit Luftangriffen.
«Nächstes Mal, wenn hier etwas passiert, werden wir sicherstellen, dass es das letzte Mal ist», sagte Gantz. «Wir werden keine Einigung anstreben, sondern einen militärischen Sieg über die Hamas.» Notfalls werde man auch wieder Hamas-Führer gezielt töten, sagte er.
Gantz nannte zwei Bedingungen an die Hamas: Völlige Ruhe an der Grenze zu Israel und die Rückführung vermisster israelischer Soldaten und Zivilisten. «Anderenfalls werden wir mit einer breiten Militäroperation reagieren», sagte der 60-Jährige. Gantz war während des letzten Gaza-Kriegs 2014 Generalstabschef.
Lapid denkt Benjamin Netanjahu führe zu lascher Kurs mit Hamas
Jair Lapid von Blau-Weiss warf dem rechtskonservativen Regierungschef Benjamin Netanjahu einen zu laschen Kurs gegenüber der Hamas vor.
Die Hamas müsse wissen, dass es beim nächsten Mal, wenn sie Raketen auf israelische Bürger abfeuerten, andere Konsequenzen geben würde. Die Hamas-Führer würden keine Koffer mit Millionen von Dollars bekommen, sondern eine Lenkrakete in ihr Haus, so Lapid.
Benjamin Netanjahu hatte es Katar im Rahmen einer Waffenruhe mit der Hamas erlaubt, Millionengelder in den Gazastreifen zu bringen.
Benjamin Netanjahu war nach der Parlamentswahl im April trotz einer rechts-religiösen Mehrheit bei der erneuten Regierungsbildung gescheitert. Deshalb ist für den 17. September eine weitere Wahl angesetzt.
Nach Meinungsumfragen liegen Netanjahus Likud und Gantz' Bündnis Blau-Weiss etwa gleichauf. Sie können demnach jeweils mit rund 30 von insgesamt 120 Mandaten rechnen.