Heuschrecken-Plage wütet nach Afrika nun auch in Indien

Miguel Pereiro
Miguel Pereiro

Indien,

Schwärme von Wüstenheuschrecken ziehen über Nord- und Zentralindien und fressen tonnenweise Pflanzen und vernichten dabei ganze Ernten.

Heuschreckenplage in Indien
Heuschrecken verdunkeln den Himmel über der Stadt Ajmer verdunkeln. Schwärme von Wüstenheuschrecken haben die Ernten im indischen Kernland vernichtet und bedrohen die Wirtschaft, die durch die Corona-Pandemie bereits geschwächt ist. Foto: Deepak Sharma - DPA

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch Indien kämpft mit einer Heuschreckenplage.
  • Riesige Schwärme ziehen über das Land und fressen ganze Ernten weg.

Riesige Heuschreckenschwärme fegen derzeit über Nord- und Zentralindien und fressen die Felder leer. Experten würden gemäss der Nachrichtenagentur «Reuters» die Situation bereits mit einer Epidemie vergleichen. Ausserdem gehen sie davon aus, dass die grösste Heuschreckenplage seit Jahrzehnten ihren Höhepunkt noch nicht erreicht habe.

Die Wüstenheuschrecken, die derzeit in Schwärmen über Teile Afrikas sowie über Pakistan, Indien und Iran ziehen, leben eigentlich als Einzelgänger. Als solches bereiten sie den Menschen auch keine Probleme. Erst wenn sie sich zu stark vermehrten und zu eng aufeinander lebten, entstünde die Schwarmdynamik. Sie ziehen dann auf der Suche nach Futter ziellos und vom Wind getrieben Hunderte Kilometer weit.

Jedes einzelne Tier frisst pro Tag die Masse des eigenen Körpergewichts, also an die 20 Gramm. Ein Schwarm von einem Quadratkilometer braucht dabei so viel Nahrung, wie rund 35'000 Menschen.

Indien beschuldigt Pakistan

Für die aktuelle Situation beschuldigt Indien den nördlichen Nachbar. Pakistan habe es versäumt, die Heuschrecken an der Vermehrung zu hindern und Massnahmen zu ergreifen.

Pakistan hat bereit im Januar den Heuschrecken-Notstand ausgerufen. Gemäss der pakistanischen Zeitung «The Express Tribune» wurden damals über 120'000 Hektar Land mit Pestiziden besprüht.

Weltbank sichert 500 Millionen zur Unterstützung zu

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) warnt vor einer wachsenden Plage. Es wachse gerade die nächste Generation an Heuschrecken heran, die ab Mitte Juni erwachsen wird.

Die Weltbank will die Betroffenen in Ostafrika und dem Nahen Osten mit einem millionenschweren Hilfspaket unterstützen. Rund 500 Millionen Franken sollen an Kleinbauern, Viehhirte und Familien in ländlichen Gebieten fliessen.

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