Heuschrecken-Plage: Helfer warnen vor neuem Ausbruch in Ostafrika
Helfer in Ostafrika warnen vor einer erneuten Heuschrecken-Plage. Sollte der Ausbruch nicht gestoppt werden, drohen grossflächige Ernte-Verluste.
Das Wichtigste in Kürze
- In Ostafrika haben Helfer vor einer erneuten Heuschrecken-Plage gewarnt.
- Diese hätte verheerende Auswirkungen auf die Ernte.
- Besonders betroffen sind Äthiopien, Somalia und Kenia.
Helfer haben vor neuen Schwärmen von Wüstenheuschrecken und verheerenden Folgen für die Menschen in Ostafrika gewarnt. Man habe bereits gesehen, wie sich die Nahrungsmittelsicherheit verschlechtert habe, da die Insekten Weiden und Ackerland angegriffen hätten.
Dies teilte am Dienstag John Karongo mit, ein Agrarwissenschaftler beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). Sollte der Ausbruch nicht gestoppt werden, könne es zu neuen, grösseren Schwärmen und grossflächigem Ernteverlust kommen, warnte das IKRK.
Heuschrecken, Coronavirus und Hungernot
Seit Monaten fallen Wüstenheuschrecken über ganze Landstriche in Ostafrika her. Kenia, Äthiopien und Somalia sind am meisten betroffen. Ein kleiner Schwarm kann laut der UN-Landwirtschaftsorganisation (FAO) an einem Tag potenziell so viel vertilgen wie 35'000 Menschen.
Nach einer ersten Welle des Heuschrecken-Befalls steht nun eine zweite an, kurz vor der wichtigsten Erntezeit des Jahres. Die Insekten bedrohen die Nahrungsmittelsicherheit in einer Region, in der ohnehin Millionen von Menschen nicht genug zu essen haben. Und derzeit auch noch unter Covid-19 und den wirtschaftlichen Folgen leiden.
Der Ausbruch der Wüstenheuschrecken sei «weiterhin alarmierend», sagte jüngst die FAO. Derzeit herrscht in Ostafrika eine Regenzeit. Der Niederschlag werde voraussichtlich zu einem dramatischen Anstieg von Heuschrecken führen, hiess es. Es werde erwartet, dass dann auch neue Schwärme von Kenia in den Südsudan und nach Uganda ziehen.
Lieferung von Pestiziden schwierig
Zudem hat die Corona-Krise Konsequenzen für den Kampf gegen die Heuschrecken. Einschränkungen für die Bewegung von Menschen und die wegen Covid-19 benötigte Ausrüstung seien eine Herausforderung, teilte die FAO mit. Das grösste Problem sei derzeit die Lieferung von Pestiziden, da die globale Luftfracht stark reduziert worden sei.