Hilfsorganisation: Ärmere Länder müssen Teil des Klimaclubs sein
Kurz vor dem G7-Gipfel hat die Hilfsorganisation World Vision die Industriestaaten dazu aufgefordert, ärmere Länder im Kampf gegen den Klimawandel einzubinden. «Ein globaler Klimaclub kann ein effizientes Mittel sein, wenn alle Beteiligten auf Augenhöhe miteinander sprechen», sagte der Klimaexperte der Organisation, Ekkehard Forberg, am Donnerstag. Mit Klimaclub ist eine Gruppe von Staaten gemeint, die beim Klimaschutz vorangehen wollen und sich dabei ambitionierte gemeinsame Ziele setzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Da vor allem die Länder des globalen Südens die Hauptlast des Klimawandels trügen, müssten diese deshalb auch von Beginn an mit am Tisch sitzen und auch Rahmenbedingungen mitbestimmen können, forderte Forberg.
Den generellen Vorstoss der Bundesregierung, ein Bündnis von Regierungen zu bilden, um den Klimawandel aktiv zu bekämpfen, begrüsse World Vision. Da aus Sicht der Hilfsorganisation allerdings nicht alle G7-Mitglieder die gleichen Ambitionen hätten, sei ein exklusiver Klimaclub ohne die Beteiligung der vom Klimawandel am stärksten betroffenen Länder der falsche Weg.
World Vision kritisierte auch die Gasförderung in Afrika und warb dafür, ärmere Länder stattdessen beim Ausbau erneuerbarer Energien zu unterstützen.
Vom 26. bis 28. Juni kommen in Schloss Elmau in Bayern die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden westlichen Industriestaaten zusammen (G7). Eines der grossen Themen ist dabei der globale Kampf gegen die Erderwärmung. Zu den G7 gehören Deutschland, Grossbritannien, Frankreich, Italien, die USA, Kanada und Japan.