Indiens Premierminister Narendra Modi wird zunehmend von Kritikern und politischen Gegnern mit Hitler verglichen. Was steckt hinter den Vorwürfen?
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Indiens Premier wird vermehrt mit Hitler verglichen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Indiens Premierminister sieht sich zunehmend mit Hitler-Vergleichen konfrontiert.
  • Ihm wird vorgeworfen, Muslime zu diskriminieren.
  • Ein neues Gesetz sorgt für die Eskalation.
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Unter dem Namen Hitler taucht in den sozialen Medien immer mehr ein indisches Gesicht auf. Es ist dasjenige vom indischen Premierministers Narendra Modi. Die Hitler-Vergleiche begrenzen sich keineswegs nur auf die sozialen Medien, auch bei den aktuellen Demonstrationen in Indien zieren sie Protestplakate.

Gesetz gegen Muslime hat Feuer entfacht

Aktuell wüten in verschiedenen Teilen Indiens Proteste, die von der Polizei mit Gewalt unterdrückt werden. Es kam schon zu mehreren Todesfällen, vielen Verletzten und Verhaftungen. Die Proteste richten sich gegen das neue Staatsbürgerschaftsgesetz, das am 11. Dezember verabschiedet wurde.

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Indische Studenten der Jamia Millia Islamia Universität während eines Protestes. - Keystone

Das Gesetz vereinfacht die Einbürgerung von Einwanderer aus Afghanistan, Bangladesch und Pakistan – aber nur, wenn sie keine Muslime sind.

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Der indische Premier Narendra Modi mit Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro. - Keystone

Die Vereinten Nationen und auch die Muslime in Indien sprechen von Diskriminierung. Die Regierung hält dagegen, das Gesetz schütze die Angehörigen von verfolgten Religionen.

Vergleiche zur Nazi-Ideologie

Der kürzlich verstorbene Schauspieler und Politiker Naramalli Sivaprasa erschien bereits im August 2018 als Hitler verkleidet vor dem Parlamentsgebäude. Seine Botschaft an den Premierminister: Er solle nicht Hitler folgen.

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Der indische Schauspieler und Politiker Naramalli Sivaprasa steht gekleidet wie Adolf Hitler vor dem indischen Parlamentsgebäude in Neu-Delhi am 10. August 2018. - Keystone

Der Premierminister von Pakistan, Imran Khan, vergleicht die Ideologie der hindunationalistischer Bharatiya Janata Party (BJP) mit der Nazi-Ideologie. Der Name Hitler fällt in Bezug auf Modi und die Region Kashmir mehrmals.

Der Oppositionspolitiker Rahul Gandhi warf der Regierung von Premierminister Narendra Modi vor, sich mit den Änderungen am Staatsbürgerschaftsrecht «faschistischer Waffen» zu bedienen.

Narendra Modi wird vorgeworfen, die Muslime in Indien loswerden zu wollen. Der Nationalist scheue auch nicht davor zurück, Gewalt anzuwenden, werfen ihm Kritiker vor.

Kulturelle Diskriminierung der Muslime

Narendra Modi trat 1985 der BJP bei. Gemäss «Bloomberg» sei der spätere Premierminister Indiens einer der treibenden Kräfte bei der Zerstörung der Babri-Moschee gewesen. Das Gotteshaus stand auf Boden, den sowohl die Hindu als auch die Muslime für sich beanspruchen.

Gerade im November sprach das oberste Gericht den heiligen Boden in Ayodhya den Hindus zu.

Babri Moschee
Ein Bild der Babri Moschee im Jahr 1990, vor deren Zerstörung. - Keystone

Andere Punkte im «2019 Manifest»: Kulturelle und linguistische Identität vor dem Einfluss der Immigration bekämpfen und die Grenzen besser sichern. Die Partei sei auf indische Werte ausgerichtet. Sie will die Ideale der Nationenbildung wiederherstellen, um die glorreiche Vergangenheit und die Wurzeln und Werte zu schützen.

Muslime und ihre Bauwerke zählen für die BJP nicht zur kulturellen Vergangenheit. Die Hindu-Nationalistische Partei hat das wohl berühmteste Gebäude Indiens, das muslimische Mausoleum Taj Mahal, aus den touristischen Broschüren des Bundesstaates Uttar Pradesh entfernen lassen.

Politischer Aufstieg begleitet von vielen Toten

Modi begann seinen politischen Aufstieg im Regionalparlament im West-indischen Gujarat. Unter seiner Regierung starben bei religiösen Unruhen Anfang 2002 über tausend Menschen, die meisten von ihnen Muslime. Zahlreiche Gebäude und Kulturgüter des Islam wurden angezündet.

Narendra Modi trat zwar daraufhin zurück, seine Partei wählte in kurz darauf wieder ins Parlament. Menschenrechtsorganisationen wie «Amnesty International» werfen ihm vor, zu wenig unternommen zu haben oder die Unruhen sogar befeuert zu haben.

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