Huawei trotzt US-Sanktionen mit leichtem Wachstum
Huawei meldet 3,1 Prozent Umsatzwachstum in der ersten Jahreshälfte – obwohl die USA weiter an ihren Sanktionen festhalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Huawei verzeichnet trotz US-Sanktionen ein Umsatzwachstum von 3,1 Prozent.
- Der Umsatz steigt auf 310,9 Milliarden Yuan (ca. 37,6 Milliarden Franken).
- Die US-Sanktionen behindern Huawei bei der Nutzung von 5G-Chips und Google-Systemdiensten.
Der chinesische Technologiekonzern Huawei hat seinen Umsatz trotz starker Behinderungen durch US-Sanktionen leicht ausbauen können. In der ersten Jahreshälfte 2023 verzeichnete das Unternehmen ein Umsatzwachstum von 3,1 Prozent.
Die Einnahmen stiegen damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 310,9 Milliarden Yuan. Das teilte der Technologieriese mit Sitz in Shenzhen am Freitag mitt. Das sind umgerechnet rund 37,6 Milliarden Franken. Die Nettogewinnmarge gab Huawei mit 15,0 Prozent an, woraus sich ein Gewinn von 46,6 Milliarden Yuan ergibt.
Huawei Smartphones unterstützen kein 5G
Die US-Regierung hatte Huawei 2019 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump mit Sanktionen belegt. Diese wurden auch von der Regierung von Joe Biden nicht zurückgenommen. Dadurch kann Huawei beispielsweise in seinen Smartphones keine Chipsets verwenden, die den modernen Mobilfunkstandard 5G unterstützen.
Huawei-Smartphones verfügen auch nicht über die Systemdienste von Google. Zumindest auf den westlichen Märkten bedeutet das ein Handicap.
Die USA begründen die Sanktionen mit Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit. Denn der Netzwerkausrüster und Smartphoneanbieter kooperiere möglicherweise mit chinesischen Behörden und dem Militär. Huawei hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen.
Samsung profitiert
In westlichen Ländern wie Deutschland stand Huawei vor den Sanktionen kurz davor, Apple und Samsung als führende Smartphonehersteller abzulösen. Seitdem hat vor allem Samsung davon profitiert, dass die Huawei-Smartphones keine 5G-Konnektivität bieten können. In China selbst sind die Huawei-Geräte aber auch ohne 5G weiterhin populär.
Auch beim 5G-Infrastruksturgeschäft steht Huawei im Westen unter Druck. Denn die USA und die Europäische Kommission drängen die Telkokonzerne dazu, auf Technik von Huawei zu verzichten. Huawei konnte diesen Trend aber durch Vertriebserfolge in Afrika, Asien und Lateinamerika kompensieren. Das IKT-Infrastrukturgeschäft insgesamt trug 167,2 Milliarden Yuan (20 Milliarden Franken) zum Umsatz bei.
Sabrina Meng, die amtierende Vorsitzende von Huawei sagte, das Unternehmen habe stark in Grundlagentechnologien investiert. So wolle man die Trends in den Bereichen Digitalisierung, Intelligenz und Dekarbonisierung nutzen. «In der ersten Hälfte des Jahres 2023 blieb unser IKT-Infrastrukturgeschäft solide und unser Verbrauchergeschäft erzielte Wachstum.» Die Geschäftsbereiche Digital Power und Cloud verzeichneten beide ein starkes Wachstum.