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Human Rights Watch deckt in Japan Kindesmissbrauch für den Sport auf

Raphael Wyder
Raphael Wyder

Japan,

Ein 67-seitiger Bericht der Human Rights Watch zeigt, dass Kinderathleten in Japan unter körperlichem, verbalen und sexuellem Missbrauch für den Sport leiden.

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Ein Mann geht mit einem Mundschutz an einem Logo der Olympischen Spiele 2020 Tokio vorbei. (Archiv) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Kinderathleten werden in Japan für das Streben nach Erfolg missbraucht.
  • Human Rights Watch dokumentierte die Erfahrungen von mehr als 800 Kinderathleten.
  • Die körperliche Züchtigung im Sport ist im Japanischen als «Taibatsu» bekannt.

Japan wäre ab dem 23. Juli 2021 Gastgeber der Olympischen Spiele und Paralympics in Tokio. Human Rights Watch deckt in einem 67-seitigen Bericht auf, dass Kinderathleten in Japan unter körperlichem, verbalen und sexuellem Missbrauch leiden. Die Folgen dieser Nötigung reichen von Depressionen, körperlichen Behinderungen und lebenslange Traumata bis hin zu Selbstmord.

«Seit Jahrzehnten werden Kinder in Japan im Namen des Gewinnens von Trophäen und Medaillen brutal geschlagen und verbal missbraucht.» So die Worte von Minky Worden, Direktor für globale Initiativen bei Human Rights Watch. Die US-amerikanische Organisation dokumentierte die Erfahrungen von mehr als 800 ehemaligen Kinderathleten, wie die Organisation mitteilt.

Kindesmissbrauch in vielen Teilen der Gesellschaft akzeptiert

Human Rights Watch stellte fest, dass Kindesmissbrauch im Sport in der Gesellschaft nach wie vor akzeptiert und normalisiert wird. Für junge Sportler ist es schwierig, Beschwerden gegen einen mächtigen Trainer oder Funktionär einzureichen. Schulen und Verbände bestrafen missbrauchende Coaches nur selten und erlauben ihnen oft, weiter zu trainieren.

Olympia Tokio - Nationalstadion
Das Nationalstadion, aus einem Hubschrauber von Kyodo News aufgenommen. Das Stadion ist einer der Austragungsorte bei den Olympischen Spielen in Tokio. - dpa

«Sportverbände in Japan können ihre eigenen Systeme zur Verfolgung von Missbrauch und Tätern einrichten. Viele wollen das einfach nicht tun», sagt Kanae Doi, Japan-Direktor von Human Rights Watch. «Dies lässt Eltern und Sportlern nur wenige Möglichkeiten, Beschwerden einzureichen oder Rechtsmittel gegen mächtige Missbrauchstäter zu ergreifen.»

Die Olympischen und Paralympischen Spiele in Tokio wurden wegen der Corona-Pandemie auf den Sommer 2021 verschoben. «Japan hat jetzt ein Jahr Zeit, um überzeugende Massnahmen zu ergreifen, bevor die Spiele beginnen», so Human Rights Watch.

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