Hungerstreikende wiegt nur noch 34 Kilo
Nuriye Gülmen und Semih Özakca verloren nach dem Putschversuch ihre Jobs und nehmen seit mehr als 300 Tagen nur noch Wasser, Zucker, Salz und Vitamin B zu sich. Die Ärzte sind besorgt.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit über 300 Tagen streiken Nuriye Gülmen und Semih Özakca.
- Ihr Ziel ist es, ihre Jobs als Universitätsdozentin und Grundschullehrer zurück zu bekommen.
- Die Ärzte sind besorgt, denn sie wiegen nur noch 33,4 Kilo respektive 45,3 Kilo.
Die
Ärztekammer in Ankara hat sich hochgradig besorgt über zwei türkische
Akademiker geäussert, die seit mehr als 300 Tagen per Hungerstreik die
Rücknahme ihrer Entlassungen aus dem Staatsdienst fordern. Die
Universitätsdozentin Nuriye Gülmen sei von 59 Kilogramm auf inzwischen nur noch
33,8 Kilogramm abgemagert, teilte die Kammer am Freitag mit. Der
Grundschullehrer Semih Özakca, der zu Beginn des Hungerstreiks am 9. März 86
Kilogramm schwer gewesen sei, wiege nur noch 45,3 Kilogramm.
Die Dozentin und der Lehrer gehören zu mehr als 150’000 Staatsbediensteten, die nach dem Putschversuch vom Juli 2016 per Notstandsdekret entlassen oder suspendiert wurden. Nachdem ihr Hungerstreik Aufmerksamkeit auch ausserhalb der Türkei auf sich gezogen hatte, waren sie im Mai unter dem Vorwurf der Mitgliedschaft in einer Terrororganisation inhaftiert worden. Özakca wurde im Oktober, Gülmen im Dezember aus der Untersuchungshaft entlassen.
Gülmen und Özakca nehmen seit dem 9. März vergangenen Jahres nur Wasser, Zucker, Salz und Vitamin B zu sich. Sie wollen ihren Hungerstreik fortsetzen, bis sie ihre Arbeit zurückerhalten.