Hurrikan nähert sich Mexikos Halbinsel Yucatán
Der Hurrikan «Delta» hat sich am Mittwochmorgen der mexikanischen Halbinsel Yucatán genähert. Laut Behörden ist dies der heftigste Sturm seit 2005.
Das Wichtigste in Kürze
- Hurrikan «Delta» näherte sich am Mittwochmorgen der mexikanischen Yucatán-Halbinsel.
- Es sei der heftigste Sturm seit 2005.
Ein schwerer Hurrikan hat sich am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) Mexikos Halbinsel Yucatán genähert.
Der Wirbelsturm «Delta» werde in wenigen Stunden im Nordosten der Halbinsel auf Land treffen. Und starke Winde sowie lebensbedrohliche Sturmfluten mit sich bringen. Das teilte das Nationale Hurrikan-Zentrum der USA am frühen Morgen in seinem jüngsten Lagebericht mit.
Trotz Coronavirus rund 40'000 Touristen vor Ort
In dem Gebiet im Nordosten Yucatáns liegen beliebte Urlaubsorte wie Cancún, Cozumel oder Tulum. Nach Medienberichten hielten sich in dem dortigen Bundesstaat Quintana Roo trotz der Corona-Pandemie rund 40'000 Touristen auf. Diese Berichte stützen sich auf Behördenangaben. Allein in Cancún standen laut Bürgermeisterin Mara Lezama 170 Notunterkünfte bereit.
Der Sturm war am Dienstag über dem Karibischen Meer als Hurrikan der zweithöchsten Stufe vier an den Cayman-Inseln vorbeigezogen. Er schwächte sich laut Hurrikan-Zentrum aber mittlerweile auf die Kategorie drei ab. Seine Winde erreichten Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 185 Kilometern pro Stunde, teilte das Hurrikan-Zentrum weiter mit.
Dem jüngsten Lagebericht der Behörde zufolge befand er sich zuletzt 55 Kilometer von der Urlaubsinsel Cozumel entfernt. Er bewegte sich mit einer Geschwindigkeit von 28 Kilometern pro Stunde in west-nordwestliche Richtung.
Der Gouverneur von Quintana Roo, Carlos Joaquín, sagte, dass Wellen von bis zu zehn Metern Höhe sowie Stromausfälle erwartet werden. Besonders bedrohte Gegenden wurden evakuiert und verzichtbare Aktivitäten eingestellt, auch im Nachbarstaat Yucatán. Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador kündigte den Einsatz von 5000 Soldaten zum Katastrophenschutz an.
«Delta» sei stärkster Sturm seit 2005
«Delta» ist nach Angaben von Gouverneur Joaquín der stärkste Sturm in der Gegend seit 2005. Damals spülte «Wilma» grosse Teile der weissen Sandstrände von Cancún weg. Um sie wiederherzustellen, wurden für rund 20 Millionen US-Dollar 2,7 Millionen Kubikmeter Sand herbeigeschafft.
Auch für Kuba und die Cayman-Inseln wurde für die kommenden Tage starker Regen vorhergesagt. Nach Angaben des Hurrikan-Zentrums war damit zu rechnen, dass er sich über Land etwas zunächst abschwächen. Dann aber bei seinem Durchzug über den südlichen Golf von Mexiko wieder an Kraft gewinnen würde.
Am späten Donnerstag könne er wieder zum Hurrikan der Stufe vier werden, teilte das Hurrikan-Zentrum weiter mit. Am Freitag dürfte er sich dem nördlichen Golf - und damit der US-Küste - nähern.
Besonders heftige Hurrikan-Saison
Die Hurrikan-Saison im Atlantik, die von Juni bis November dauert, fällt dieses Jahr besonders heftig aus. Die 21 Namen, die in alphabetischer Reihenfolge für die Stürme vorgesehen waren, sind bereits aufgebraucht. Nun wird auf das griechische Alphabet zurückgegriffen.
Das passierte zuletzt ebenfalls im Jahr 2005. Die zunehmende Intensität tropischer Wirbelstürme, die für ihre Entstehung warmes Wasser brauchen, ist Experten zufolge eine Folge des Klimawandels.