Impfstofflieferung soll Corona-Ausbruch in Sydney eindämmen
Das Wichtigste in Kürze
- Australiens Premier Morrison bezeichnet Ausbreitung von Delta-Variante als «sehr ernst».
- Der Lieferung von 300'000 Corona-Impfdosen wurde deshalb zugesagt.
- Die Delta-Variante wird mittlerweile im sich im Lockdown befindenden Sydney vermutet.
Im Kampf gegen die Delta-Variante in Sydney hat Australiens Regierungschef Scott Morrison die Lieferung von 300'000 Corona-Impfdosen zugesagt. Die Lage in Australiens grösster Stadt sei «sehr ernst», sagte Morrison am Donnerstag. Er rief die fünf Millionen Einwohner auf, auch in der dritten Woche des Sydney-Lockdowns weiter die Regeln zu beachten. Die Bürger sollen möglichst zu Hause zu bleiben.
In den vergangenen Wochen wurden knapp 400 Corona-Infektionen in Sydney registriert. Es gibt Hinweise, dass die hochansteckende Delta-Variante des Virus dort mittlerweile grassiert. Am Donnerstag wurde ein Rekord von 38 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Die Polizei kündigte verstärkte Patrouillen im Südwesten der Stadt an, um die Einhaltung der Lockdown-Regeln sicherzustellen.
Morrison mahnte mit Blick auf den Kampf gegen die Pandemie: «Wir sind in den vergangenen 18 Monaten so weit gekommen und jetzt ist es Zeit, weiter vorwärtszudrängen.» Es sei nicht die Zeit, «dieser Frustration zu erliegen und aufzugeben.»
Niedrige Impfquote in Australien
Australien hat die Corona-Pandemie bislang weitgehend eindämmen können. Möglich war dies mit der Schliessung seiner Grenzen, der schnellen Verhängung von Lockdowns bei Ausbrüchen und intensiver Kontaktverfolgung. Bislang wurden gut 30'800 Infektionen und 910 Corona-Tote registriert.
Nun hatten Regierungen anderer Bundesstaaten damit gedroht, Sydney komplett vom Rest des Landes zu isolieren. Zuvor hatte ein hochrangiger Vertreter der Gesundheitsbehörden des Bundesstaates New South Wales Sorgen gemacht. Er sagte, der Ausbruch in Sydney sei womöglich nicht unter Kontrolle zu bringen.
Die Corona-Impfrate in Australien ist sehr niedrig, nur acht Prozent der Einwohner sind bereits vollständige geimpft. Nach Einschätzung des Vorsitzenden des australischen Ärzteverbandes, Omar Khorshid, ist das Vorantreiben der Corona-Impfkampagne allerdings alternativlos. «Nirgendwo in der Welt war irgendeine Gemeinschaft in der Lage, ohne eine nennenswerte Impfrate mit Delta zu leben.» Man sei «einfach nicht bereit, mit diesem Delta-Stamm zu leben», warnte der Ärzte-Präsident.