In Südkorea: Frauen wollen lieber Hunde als Kinder
Mehr Kinderwagen für Hunde als für Kinder sollen aktuell in Südkorea verkauft werden. Viele Paare wollen aus finanziellen Gründen keine Kinder kriegen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Südkorea entscheiden sich Paare aktuell eher für einen Hund als für ein Kind.
- Das soll sich in den Verkaufszahlen von Kinderwagen für Hunde zeigen.
- Der Hauptgrund für den Trend ist das mangelnde Geld.
«Lieber Hunde statt Kinder» – so lautet das Motto vieler junger Paare in Südkorea. Aktuell sollen im Land mehr Kinderwagen für Hunde als für Kinder selbst verkauft werden. Es wundert also nicht, dass Südkorea die niedrigste Geburtenrate der Welt hat.
Wie das «ZDF» berichtet, soll der Auslöser für den Trend finanzielle Gründe sein. Viel Geld investieren südkoreanische Familien in die Bildung der Kinder.
Familien investieren Vermögen in Privat-Unterricht
Es hängt viel ab von der Vorbereitung auf die Uni-Aufnahmeprüfung. Wer dabei gute Noten erzielt, darf auf eine Elite-Hochschule in Seoul.
Mit einem Abschlusszeugnis von dort hat man anschliessend die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Das wiederum entscheidet über das zukünftige Einkommen, weshalb viele ihre Kinder zu privaten Nachhilfe-Instituten schicken. Diese kosten ein Vermögen, was viele Familien in finanzielle Schwierigkeiten bringt.
Der deutsche Fernsehsender sprach mit einer jungen Frau: «Sowas wie ‹Ich habe geheiratet und jetzt ein Kind› hört man wirklich selten.» Das werde als Meisterleistung gesehen.
«Korea ist heutzutage ein echt hartes Pflaster, um Kinder aufzuziehen», fügt sie an.
Frauen der 4B-Bewegung wollen Zeichen setzen
Manche Frauen sind Teil der 4B-Bewegung und setzen damit sogar nochmal einen drauf. Das Motto lautet: «Keine Kinder, keine Ehe, keine Dates und kein Sex.»
Der Name stammt vom koreanischen «bi», was soviel wie «nein» bedeutet. Zudem muss betont werden, dass sich alle Neins auf Männer beziehen.
Begonnen haben einige Frauen mit dem Trend, in dem sie sich die Haare abrasierten und auf Make-up verzichteten. Damit wollten sie gegen das Schönheitsideal in Südkorea rebellieren.