Indien will erneut Pilgerfest erlauben: Kritik vom Gericht
Das höchste Gericht Indiens hat Pläne der Regierung kritisiert, ein Hindu-Fest zuzulassen, bei dem normalerweise rund 50 Millionen Gläubige dabei sind.
Das Wichtigste in Kürze
- Indien will ein Hindu-Fest zulassen – mit weniger Teilnehmern.
- Das höchste Gericht kritisiert das Vorhaben und fordert eine Erklärung.
Das Pilgerfest Kanwar Yatra soll am Sonntag kommender Woche im bevölkerungsreichsten Bundesstaat Uttar Pradesh stattfinden - allerdings Berichten zufolge mit weniger Teilnehmern.
Angesichts von Warnungen aus der Wissenschaft vor einer drohenden dritten Corona-Welle und Ermahnungen von Premierminister Narendra Modi sich an Corona-Regeln zu halten, forderte das Gericht Vertreter der Zentral- und zuständigen Regionalregierung auf, sich am Freitag zu erklären, wie das indische Rechtsportal «Live Law» am Mittwoch berichtete.
Massenpilgerfest wird zum Superspreader-Event
Vor einigen Monaten wurde ein religiöses Massenpilgerfest im und um den heiligen Fluss Ganges zum Superspreader-Event und stand zusammen mit der Delta-Variante in Verbindung mit der heftigen zweiten Corona-Welle in Indien im April und Mai.
Inzwischen sind die erfassten Corona-Zahlen in dem 1,3-Milliarden-Einwohner-Land wieder vergleichsweise tief - mit rund 40'000 Fällen pro Tag, während es zu Höchstzeiten 400'000 waren. Viele Menschen halten sich jedoch nicht an Corona-Regeln. Weniger als 6 Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft.
Bei dem für nächste Woche geplanten Fest hiess es Berichten zufolge, dass nur eine Minimalanzahl von Leuten dabei sei und strikte Corona-Massnahmen gelten würden. Bei dem Fest reisen Verehrer des Hindu-Gottes Shiva aus verschiedenen Bundesstaaten zum Ganges, um von dort Wasser mitzunehmen, das sie in Shiva-Tempeln in ihren Regionen darbieten können.