Indigene Völker bedroht durch illegalen Goldabbau
In Brasilien fürchten Indigene Völker den massiven Gebietsverlust durch illegalen Goldabbau. Der Oberste Gerichtshof zieht die Regierung in die Verantwortung.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zerstörung durch den Goldabbau auf dem Gebiet der Yanomami betrug 2130 Hektar.
- Beim Kampf um Land hatten illegale Goldgräber zuletzt Indigene Völker angegriffen.
- Nun hat sich der Oberste Gerichtshof in Brasília eingeschaltet.
Indigene Völker im Norden Brasiliens haben im ersten Quartal 2021 rund 200 Hektar Wald durch illegalen Goldabbau verloren. Dies geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Indigenen-Vereinigung "Hutukara Associação Yanomami" hervor. Sollte die Entwicklung in dem Tempo weitergehen, befürchten die Yanomami 2021 demnach einen neuen Höchstwert. 2020 waren 500 Hektar Amazonaswald auf ihrem geschützten Gebiet zerstört worden.
Indigene Völker: Lebensraum in Gefahr
Die Zerstörung durch den Goldabbau auf dem Gebiet der Yanomami betrug dem Bericht zufolge 2130 Hektar. Die brasilianische Regierung müsse nun alles tun, um die Sicherheit der indigenen Gebiete zu garantieren, so der Oberste Gerichtshof.
Beim Kampf um Land hatten illegale Goldgräber zuletzt Indigene Völker und die Polizei angegriffen. Mindestens fünf Menschen - vier illegale Goldgräber und ein Indigener - wurden durch Schüsse verletzt. Das Territorium der Yanomami ist mit fast 10 Millionen Hektar eines der grössten Schutzgebiete für indigene Gemeinschaften in Brasilien. Rund 27 000 Yanomami, die auch im benachbarten Venezuela beheimatet sind, leben dort.
Die Yanomami wurden durch ihren Kampf gegen Eindringlinge und das Strassenbauprojekt Transamazônica bekannt. 20 000 illegale Goldgräber halten sich nach Schätzungen der Yanomami in ihrem Gebiet auf.