Iran bestellt nach Trumps Drohungen Schweizer Botschafter ein
Der Iran hat nach Drohungen von US-Präsident Trump den Schweizer Diplomaten in Teheran einbestellt. Das Land will jede Aggression der USA «konsequent erwidern».
Das Wichtigste in Kürze
- Der Schweizer Botschafter im Iran musste am Sonntag in Teheran antraben.
- Grund waren Drohungen von US-Präsident Donald Trump.
- Der iranische Vizeaussenminister bezeichnet Trumps Aussagen als «inakzeptabel».
Wegen der Drohungen von US-Präsident Donald Trump hat der Iran den Schweizer Botschafter in Teheran einbestellt. «Die feindseligen und bedrohlichen Aussagen des US-Präsidenten sind absolut inakzeptabel und verstossen gegen internationale Gesetze.» Dies sagte Vizeaussenminister Abbas Araghchi dem Schweizer Diplomaten am Sonntag.
Die Aussagen Trumps bezüglich Angriffen auf kulturelle Zentren im Iran erinnern an die Methoden der Mongolen und des IS. Dies sagte Araghchis. Sie seien ein klares Zeichen von Kriegsverbrechen.
Der Iran werde sich jedoch von solchen Drohungen nicht einschüchtern lassen und jede Aggression der USA konsequent erwidern. Das sagte der Vizeminister nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna weiter.
Schweiz vertritt US-Interessen im Iran
Die Schweiz vertritt die diplomatischen Interessen der USA im Iran. Dies, da Teheran und Washington seit mehr als 40 Jahren keine diplomatischen Beziehungen mehr haben.
Der Schweizer Botschafter wurde bereits an Neujahr aufgrund von US-Vorwürfe gegen den Iran einbestellt. Dabei handelte es sich um Anschuldigungen im Zusammenhang mit Ausschreitungen im Irak.
Die Mongolen hatten im 13. Jahrhundert Bagdad erobert und dort massive Zerstörungen an Kulturgütern angerichtet. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte in den vergangenen Jahren Kulturdenkmäler von unschätzbarem Wert zerstört. Unter anderem verwüsteten Denkmäler im syrischen Unesco-Weltkulturerbe Palmyra und in Ninive und Nimrud im Irak.