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Iran gibt unabsichtlichen Abschuss der Boeing 737 zu

Lina Schlup
Lina Schlup, DPA

Iran,

Das ukrainische Passagierflugzeug sei unabsichtlich von Iran abgeschossen worden. Das Flugzeug wurde mit einem Marschflugkörper verwechselt.

Rettungskräfte bergen Wrackteile der verunglückten ukrainischen Maschine in der Nähe von Teheran. Foto: Ebrahim Noroozi/AP/dpa
Rettungskräfte bergen Wrackteile der verunglückten ukrainischen Maschine in der Nähe von Teheran. Foto: Ebrahim Noroozi/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch stürzte ein Flugzeug im Iran ab, 176 Personen starben.
  • Iran gab zu, das ukrainische Passagierflugzeug unabsichtlich abgeschossen zu haben.
  • Das Flugzeug wurde mit einem Marschflugkörper verwechselt.

Die iranische Armee teilte am Samstag mit, die Maschine sei für ein «feindliches Flugzeug» gehalten worden. Es handele sich um «menschliches Versagen».

Die Boeing 737 der ukrainischen Fluggesellschaft UIA war am Mittwochmorgen in der Nähe von Teheran abgestürzt, alle 176 Insassen wurden getötet. Kurz vor dem Absturz der Maschine hatte der Iran mehrere Raketenangriffe auf zwei von den US-Streitkräften genutzte Militärstützpunkte im Irak geflogen.

Auf Twitter erklärt Irans Präsident Hassan Ruhani: «Die Islamische Republik des Iran bedauert diesen desaströsen Fehler zutiefst.»

Trotz vermehrter Mutmassungen unter anderem westlicher Regierungschefs in den vergangenen Tagen, dass das Flugzeug versehentlich von einer iranischen Rakete getroffen worden sein könnte, hatte Teheran dies zunächst kategorisch dementiert.

Iran bezeichnete Abschluss-Theorie erst als «absurd»

Die iranische Luftfahrtbehörde hatte in den letzten Tagen mehrmals betont, die Maschine sei wegen eines technischen Defekts abgestürzt. Ein Abschuss sei technisch und wissenschaftlich absurd, erklärte der Leiter der iranischen Luftfahrtbehörde, Ali Abedsadeh.

Wrack der abgestürzten Maschine bei Teheran
Wrack der abgestürzten Maschine bei Teheran - AFP/Archiv

Mehrere ausländische Expertenteams, auch eins von Boeing, wurden nach Teheran eingeladen, um zusammen mit iranischen und ukrainischen Experten die Blackboxen der Maschine zu untersuchen. Am Freitag hatten die Ermittlungen dann begonnen.

Iranische und ukrainische Experten nahmen ihre Arbeit in einem Labor am Flughafen Mehrabad in der Hauptstadt Teheran auf. Seit dem Vorfall haben mehrere ausländische Fluggesellschaften, auch Lufthansa und die Austrian Airlines, ihre Flüge nach Teheran eingestellt.

Auf Facebook schreibt der ukrainische Präsident Wladimir Selenski: «Der Morgen heute war nicht gut, aber zumindest brachte er die Wahrheit ans Licht». Er fordert, dass der Iran seine Schuld «vollständig anerkennt» und eine finanzielle Entschädigung. Weiter sollen die Körper der Toten in ihre Heimatländer überstellt werden.

Die iranischen Revolutionsgarden haben ihre Verantwortung übernommen. «Ich wünschte, ich könnte sterben und hätte nicht Zeuge eines solchen Unglücks sein müssen», sagte ihr Luftwaffenchef Amir Ali Hajizadeh in einer Videobotschaft.

Gemäss der Agentur Reuters übernimmt die Garde die volle Verantwortung. Laut Hajizadeh habe man das Flugzeug mit einem Marschflugkörper verwechselt.

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