Iran inhaftiert russische Journalistin wegen Spionage für Israel
Die iranischen Behörden haben nach Angaben aus Moskau die russische Journalistin Julia Jusik in Gewahrsam genommen. Der Verdacht liegt auf Spionage für Israel.
Das Wichtigste in Kürze
- Gemäss russischen Behörden wurde die Journalistin Julia Jusik im Iran festgenommen.
- Grund sei der Verdacht auf Spionage für Israel.
Die iranischen Behörden haben nach Angaben aus Moskau die russische Journalistin Julia Jusik vermutlich wegen Spionageverdachts in Gewahrsam genommen.
«Nach den Worten ihrer Mutter wurde Julia beschuldigt, für israelische Geheimdienste zu arbeiten», sagte der Presse-Attaché der russischen Botschaft in Teheran, Andrej Ganenko, am Freitag der Agentur Interfax zufolge.
Das iranische Aussenministerium habe bisher nicht über die Festnahme informiert. In Moskau teilte das Aussenministerium mit, dass der iranische Botschafter eingeladen worden sei, um die Lage aufzuklären. Ein Sprecher von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wollte sich zunächst nicht dazu äussern.
Festnahme im Iran
Die russischen Behörden gingen zunächst davon aus, dass sich Jusik im Iran privat aufgehalten habe. Nach Darstellung des Diplomaten Ganenko musste die Journalistin bei der Einreise in Teheran ihren Pass abgeben. Sie sei dann später in ihrem Hotel festgenommen worden.
Jusiks früherer Ehemann, der Journalist Boris Wojzechowski, schreibt bei Facebook, dass sie im Iran früher als Korrespondentin gearbeitet habe. Ihr drohten nun wegen der Spionagevorwürfe bis zu zehn Jahre Haft. Demnach hatte Jusik kurz Gelegenheit, ihre Familie zu informieren.
An diesem Samstag solle sie vor ein Gericht in Teheran kommen. Jusik arbeitet für unterschiedliche Publikationen in Russland und ist auch Buchautorin.
Der Fall sorgt in Russland für Aufsehen, weil das Land freundschaftliche Beziehungen zum Iran unterhält.