Iran rationiert Benzin und erhöht die Preise für Kraftstoff
Aufgrund der Wirtschaftskrise hat Iran eine Rationierung des Benzins eingeführt. Zudem erhöht das Land die Preise für Kraftstoffe.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Iran versucht die anhaltende Wirtschaftskrise zu bekämpfen.
- Dazu rationiert das Land das Benzin und erhöht die Treibstoffpreise.
- Angeheizt wird die Wirtschaftskrise durch die US-Sanktionen im Atomstreit.
Wegen der anhaltenden Wirtschaftskrise hat der Iran das Benzin rationiert und zugleich die Preise für Kraftstoff erhöht. Das gab das Ölministerium in der Nacht zum Freitag bekannt. Demnächst können die Iraner mit einer staatlichen Benzinkarte nur noch bis zu 60 Liter Benzin im Monat tanken.
Der Preis dafür beträgt umgerechnet 12 Cent. Alles darüber würde dann 24 Cent kosten, wie das Ministerium laut Nachrichtenagentur Irna bekannt gab. Bis jetzt betrug der Benzinpreis umgerechnet 10 Cent.
Verschärfte Inflation droht
Schon seit längerer Zeit wollte die Regierung von Präsident Hassan Ruhani die Benzinpreise erhöhen. Aus Angst vor einer Verschärfung der Inflation – und landesweiter Proteste – wurde es aber immer wieder verschoben. Der Benzinpreis gilt im Iran als die «Mutter aller Inflationen», weil danach alles im Land teurer wurde.
Wegen der erneuten US-Sanktionen im Zusammenhang mit dem Atomstreit steckt das Land bereits seit Monaten in einer akuten Wirtschaftskrise. Besonders betroffen ist der Ölexport als Haupteinnahmequelle des Landes.
Rial verliert an Wert
Iran gilt als viert grösster Exporteur im Ölgeschäft. Der Export ist von 2,8 Millionen Barrel am Tag auf weniger als eine Million gesunken. Dementsprechend ist auch die nationale Währung Rial nur noch die Hälfte wert.
Präsident Ruhani bezeichnet die US-Sanktionen als «wirtschaftlichen Terrorismus». Diesen werde das Land jedoch trotz der akuten Krise mit «Stolz und Widerstand» bewältigen. Die Benzinrationierung und Preiserhöhung zeigen jedoch, dass auch er die Wirtschaftskrise nicht schönreden könne.