Die iranische Justiz will angesichts der nicht enden wollenden Proteste 315 Demonstranten anklagen. Vier davon könnten zum Tode verurteilt werden.
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Ein Motorrad der Paramilitärs Basidsch wurde am 10. Oktober in Teheran in Brand gesteckt. (AP Photo/Middle East Images) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Zuge der Proteste klagt die iranische Justiz 315 Demonstranten an.
  • Vier Personen wird der «Krieg gegen Gott», worauf die Todesstrafe steht, vorgeworfen.
  • Bislang wurden bei den Protesten Zehntausende verhaftet und mehr als 240 Menschen getötet.
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Im Zusammenhang mit den Protesten im Iran sind nach Angaben von Staatsmedien Hunderte Menschen angeklagt worden. In der Hauptstadt Teheran sollen sich 315 Demonstranten vor Gericht verantworten, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Montag mitteilte. Vier Personen werde demnach auch «Krieg gegen Gott» vorgeworfen.

Damit droht ihnen gemäss dem islamischen Rechtssystem im Iran die Todesstrafe. Die Justiz hat in den vergangenen Wochen mehrfach betont, dass sie gnadenlos gegen die Demonstrantinnen und Demonstranten vorgehen werde.

Bisher mindestens 240 Tote

Auslöser der systemkritischen Proteste im Iran war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie die Zwangsvorschriften für das Tragen eines Kopftuchs nicht eingehalten haben soll. Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam.

Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem. Nach Angaben von Menschenrechtlern wurden Zehntausende Menschen verhaftet und mindestens 240 getötet.

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