Irans Journalistenverband fordert Freilassung inhaftierter Kollegen
Der iranische Journalistenverband fordert die sofortige Freilassung von Reportern, die wegen Berichten über die regierungskritischen Proteste verhaftet wurden.
Das Wichtigste in Kürze
- Auslöser der landesweiten Proteste gegen das islamische Herrschaftssystem und die systematische Diskriminierung von Frauen im Iran ist der Tod der 22 Jahre alten Iranerin Mahsa Amini, die im Polizeigewahrsam starb.
Sie war vergangene Woche in Teheran von der Sittenpolizei wegen Verstosses gegen den Kopftuchzwang verhaftet worden. Auf der Polizeiwache fiel sie zunächst ins Koma und starb später im Krankenhaus. Der Sittenpolizei wird vorgeworfen, Gewalt angewendet zu haben. Das Innenministerium hat die Vorwürfe vehement zurückgewiesen und behauptet, die Frau sei an einem Herzversagen gestorben.
Seitdem wird im Iran an vielen Orten protestiert - nicht nur gegen den Kopftuchzwang, sondern auch gegen das gesamte islamische System und dessen repressiven Kurs. Polizei und Geheimdienst haben die Teilnahme an den Protesten verboten und bei Verstössen mit juristischen Schritten gedroht.
Das Teilnahmeverbot gilt auch für Medienvertreter. Unter den inhaftierten Journalisten ist Nilufar Hamedi. Die Reporterin der Reformzeitung «Shargh» war die erste, die den Fall Amini publik gemacht hatte. Sie und ihre Kollegen sollen sich im berüchtigten Ewin-Gefängnis in der Hauptstadt Teheran befinden.