Israel: Armeechef Herzi Halvei erwägt Einmarsch im Libanon
Beim Luftangriff auf das Hisbollah-Hauptquartier bei Beirut am Freitag könnte es Hunderte Tote geben. Israel setzte in der Nacht die Angriffe fort.
Das Wichtigste in Kürze
- Retter suchen nach dem israelischen Luftangriff bei Beirut nach Überlebenden.
- Die Anzahl der Toten könnte in den Hunderten liegen.
- Der Angriff soll dem Hisbollah-Hautquartier und dem Anführer Nasrallah gegolten haben.
- In der Nacht auf Samstag setzte Israel die Bombardierungen fort.
Israel hat seine Bombardierungen im Raum der libanesischen Hauptstadt Beirut in der Nacht fortgesetzt. Bei dem massiven Luftangriff vom Freitag wurde unter anderem der Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah getötet.
Der Angriff galt nach Angaben der israelischen Armee dem unter Wohngebäuden versteckten Hauptquartier der Schiiten-Miliz.
Im Nachbarland Syrien feierten Menschen im letzten grossen Rebellengebiet Idlib bereits seinen Tod. Derweil flohen in Beirut Hunderte Menschen vor Israels Angriffen in den südlichen Vororten in das Zentrum der Hauptstadt.
Die Zeitung «Haaretz» berichtete unter Berufung auf israelische Regierungsvertreter, es seien schätzungsweise 300 Menschen getötet worden. Das libanesische Gesundheitsministerium sprach zunächst von sechs Toten und 91 Verletzten.
Örtliche Fernsehsender zeigten nächtliche Explosionen südlich von Beirut in der Nähe des internationalen Flughafens. Es waren Brände und Folgeexplosionen zu sehen. Retter suchten unterdessen weiter nach Überlebenden des massiven Luftangriffs vom Freitag.
Bei diesem wurden laut Libanons staatlicher Nachrichtenagentur NNA mehrere Gebäude in dem dicht besiedelten Vorort Haret Hreik zerstört. Es könne Dutzende oder gar Hunderte Tote geben.
Die aktuellen Entwicklungen im Libanon im Ticker:
21.05: Hunderte Anhänger schiitischer Parteien haben im Irak demonstriert: Sie versammelten sich in Bagdad am Eingangsbereich zur sogenannten Grünen Zone, in der die US-Botschaft und Regierungsgebäude liegen. Dies berichteten Augenzeugen.
Die Demonstranten trugen irakische und libanesische Flaggen sowie Fotos des getöteten Hisbollah-Generalsekretärs. In Parolen forderten sie Vergeltung gegen Israel.
Sicherheitskräfte riegelten die Gegend ab, um eine Erstürmung der Grünen Zone zu verhindern. Die Nachrichtenseite Rudaw veröffentlichte Aufnahmen, die zeigten, wie Sicherheitskräfte mit einem Wasserwerfer versuchten, die Menge zurückzudrängen.
20.53: Infolge der Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz hat die US-Regierung die Ausreise von Angehörigen ihrer Diplomaten im Libanon angeordnet. Grund sei die unsichere und unvorhersehbare Lage in der Hauptstadt Beirut, erklärte das US-Aussenministerium.
Familienmitglieder von US-Regierungsmitarbeitern müssen demnach das Land verlassen, sofern sie nicht selbst für die Regierung arbeiten. Allen Mitarbeitern, deren Aufgaben als nicht essenziell eingestuft werden, wurde die Ausreise genehmigt.
Fünf Tage Trauer im Iran angeordnet
20.12: Irans Religionsführer und Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei hat fünf Tage Trauer angeordnet.
«Nasrallah war nicht nur eine Persönlichkeit. Sondern Symbol einer neuen politischen Ideologie und eines Weges, der auch ohne ihn weiterhin fortgesetzt wird.» Dies erklärte Chamenei der Nachrichtenagentur Irna zufolge.
Alle kulturellen Veranstaltungen im Land wurden wegen Nasrallahs Tod abgesagt. Während der fünf Trauertage bleiben alle Kinos und Theater im Land geschlossen. Auch im Staatsfernsehen soll in dieser Zeit keine Musik gespielt werden.
19.42: Israel hat die Tötung eines einen hochrangigen Geheimdienstkader der libanesischen Schiiten-Miliz bekanntgegeben.
Durch einen gezielten Luftangriff sei Hassan Chalil Jassin, Leiter einer Geheimdienstabteilung, die an der Planung von Raketenangriffen mitwirkt, «eliminiert» worden. Jassin soll persönlich an der Planung und Vorbereitung von Angriffen auf israelische Zivilisten und Soldaten beteiligt gewesen sein.
50'000 Libanesen nach Syrien geflohen
19.36: Laut den Vereinten Nationen sind über 50'000 Menschen aus dem Libanon uns Bürgerkriegsland Syrien geflohen.
In Abstimmung mit beiden Regierungen seien Hilfsaktionen im Gange, um allen Bedürftigen zu helfen. Dies teilte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, auf X mit. Zudem seien mehr als 200'000 Menschen im Libanon Binnenflüchtlinge.
19.25: Joe Biden hat den Angriff auf Nasrallah als «Massnahme der Gerechtigkeit» für die Opfer seiner vier Jahrzehnte währenden Terrorherrschaft bezeichnet. Unter den Opfern Nasrallahs seien Tausende Amerikaner, Israelis und Libanesen, erklärte Biden in einer Stellungnahme.
Die USA unterstützten weiterhin Israels Recht auf Selbstverteidigung gegen die Hisbollah und andere vom Iran unterstützte Terrorgruppen. Ziel der USA bleibe die Deeskalation der Konflikte im Gazastreifen und im Libanon auf diplomatischem Wege. Es sei an der Zeit, dass die Abkommen über einen Waffenstillstand im Gazastreifen und im Libanon zustande kämen.
18.43: Israel hat erneut die Menschen in Teilen des Libanons aufgefordert, sich von Hisbollah-Einrichtungen vernzuhalten. Dies deutet auf weitere Angriffe hin.
Israel deutet Einmarsch an
18.38: Israels Armeechef Herzi Halevi die Möglichkeit eines Einmarsches in den benachbarten Libanon angedeutet. Er habe eine Lagebeurteilung abgeschlossen und die Pläne für das Nordkommando der Streitkräfte gebilligt.
Dies sagte er im Hauptquartier des Kommandos in der nordisraelischen Stadt Safed. «Herausfordernde Tage liegen vor uns», fügte er in einem Video hinzu, das die Armee veröffentlichte.
Die israelische Armee sei «in höchster Alarmbereitschaft, sowohl in defensiver als auch offensiver Hinsicht, an allen Fronten». Sie sei gerüstet für das, was als Nächstes komme.
18.00: Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben erneut ein Ziel in einem südlichen Vorort der Hauptstadt Beirut angegriffen. Weitere Details nannte die Armee zunächst nicht.
Ersten Berichten aus dem Libanon zufolge wurde der Vorort Chiyah getroffen. Zunächst gab es keine Informationen zu Schäden oder möglichen Opfern des Angriffs.
Iran verurteilt Tötung von Hisbollah-Chef
18.02: Der Iran hat den israelischen Angriff auf Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah als Kriegsverbrechen verurteilt. «Die zionistischen (israelischen) Angriffe sind ein eindeutiges Kriegsverbrechen und die Reaktion des Westens darauf ist ein Armutszeugnis.»
Dies sagte Präsident Massud Peseschkian laut Webportal des Präsidialamts. Den USA warf er vor, den Angriff genehmigt und somit Mitschuld am Tod Nasrallahs zu haben.
«Dieser Terrorakt der Zionisten (Israels) hat zwar eine tiefe Wunde hinterlassen, den Widerstand aber noch weiter gestärkt», so der Präsident. Der Iran stehe weiterhin an der Seite der Hisbollah und der antiisraelischen Widerstandsfront. Wie zuvor Irans oberster Führer Ali Chamenei bezeichnete Peseschkian die Hisbollah als unbesiegbar.
Am Samstagnachmittag fand in der Hauptstadt Teheran eine staatlich organisierte Trauerzeremonie für Nasrallah statt. Bei dem Trauerzug wurde der Hisbollah-Chef als «unsterblich» gewürdigt. Tausende riefen «Rache, Rache» und forderten eine konsequente Reaktion der Regierung gegenüber Israel. Die Hisbollah gehört zu den wichtigsten Verbündeten Irans im Kampf gegen Israel.
Deutsche Aussenministerin befürchtet Destabilisierung des Libanons
17.57: Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock hat die Lage im Nahen Osten als «brandgefährlich» bezeichnet. Sie liess deutliche Kritik an Israels Vorgehen erkennen.
«Es droht die Destabilisierung des ganzen Libanons. Und das ist in keinster Weise im Interesse der Sicherheit Israels.» Das sagte die Grünen-Politikerin in der ARD-Sendung «Bericht aus Berlin».
Es bestehe die Gefahr, dass die ganze Region weiter in die Gewaltspirale reinrutsche. Deshalb habe Deutschland am Donnerstag mit den USA, Frankreich und etlichen arabischen Ländern eine 21-tägige Waffenruhe in Nahost gefordert. Um eine diplomatische Lösung in dem Konflikt zu erzielen.
17.52: US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat am Tag zweimal mit seinem israelischen Amtskollegen Joav Galant gesprochen. Dies ist Angaben seines Ministeriums am Tag nach der Tötung von Hisbollah-Chef Nasrallah zu entnehmen.
In den Telefonaten am Freitag habe Austin Israel die volle Unterstützung der USA gegen von Iran unterstützte Terrorgruppen zugesagt. Dies teilte das Pentagon mit. Man sei in der Lage, die US-Truppen in der Region zu schützen, und bliebe der Verteidigung Israels verpflichtet.
Russland verurteilt Tötung von Hisbollah-Chef
17.50: Russland hat den tödlichen israelischen Angriff auf Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah auf das Schärfste verurteilt. Das Land fordert von Israel eine sofortige Einstellung aller Kampfhandlungen.
«Dieses gewaltsame Vorgehen birgt noch grössere dramatische Folgen für den Libanon und den gesamten Nahen Osten.» Das hiess es in einer Mitteilung des russischen Aussenamtes. Israel habe diese Gefahr zwar gesehen, aber dennoch diesen Angriff unternommen. Er werde «fast zwangsläufig einen neuen Ausbruch von Gewalt provozieren».
Damit trage Israel die volle Verantwortung für jede nachfolgende Eskalation. Israel werde aufgerufen, die Feindseligkeiten umgehend einzustellen. «Dies würde das Blutvergiessen beenden und die Voraussetzungen für eine politische und diplomatische Lösung schaffen.»
17.45: Chinas Aussenminister Wang Yi hielt eine Rede bei der Generaldebatte der Vereinten Nationen. Dabei verurteilte er die Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah indirekt.
«Im Libanon haben die Kämpfe wieder begonnen, aber Macht kann Gerechtigkeit nicht ersetzen», sagte Wang in New York. Stunden zuvor war der Tod von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bestätigt worden.
Wang sagte weiter, der lange gehegte palästinensische Wunsch nach einem eigenen Staat dürfe nicht ignoriert werden. Ebenso wie «das historische Unrecht, das das palästinensische Volk erlitten hat».
Es brauche eine Waffenruhe in Gaza und Arbeit an einer Zwei-Staaten-Lösung. «China war schon immer ein überzeugter Unterstützer der gerechten Sache des palästinensischen Volkes» so Wang.
Auch Iranischer General kam ums Leben
15.58: Am Samstagnachmittag werden weitere Personen bekannt, die dem israelischen Luftangriff zum Opfer gefallen sein sollen. Auch der iranische Brigadegeneral Abbas Nilforuschan soll ums Leben gekommen sein. Dies ist übereinstimmenden iranischen Medienberichten zu entnehmen.
Nilforuschan war als stellvertretender Leiter für die Operationen der iranischen Revolutionsgarden verantwortlich. Die Revolutionsgarden gelten als mächtiger als die iranische Armee. Der Tod des Generals dürfte den Druck auf Teheran erhöhen.
14.19: Seit der Nacht habe Israels Luftwaffe mehr als 140 Stellungen der Schiitenorganisation angegriffen. Darunter Gebäude, in den Waffen gelagert worden seien. Aus dem Nachbarland seien seit dem Morgen zugleich rund 100 Geschosse Richtung Israel gefeuert worden.
Hisbollah bestätigt Tod von Führer Hassan Nasrallah
13.40: Die Hisbollah bestätigt den Tod von Hassan Nasrallah. Nasrallah sei auf die «Seite seines Herrn» gewechselt. Er habe sich seinen «grossen und unsterblichen Märtyrern angeschlossen», erklärte die proiranische Schiitenmiliz.
13.33: Irans oberster Führer Ali Chamenei hält die libanesische Hisbollah-Miliz für «unbesiegbar».
«Die kriminellen Zionisten (Israelis) sollten wissen: Dass sie unfähig sind, die stabile Struktur der Hisbollah als Anführer der Widerstandsfront zu beschädigen». Das sagte Chamenei in einer Pressemeldung laut Nachrichtenagentur Irna.
Auf den von Israel bekanntgegebenen Tod des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah ging Chamenei nicht ein.
Zu seiner Widerstandsfront gegen Israel zählt der Iran nichtstaatliche Verbündet. Wie die Hisbollah im Libanon, die Hamas im Gazastreifen, die Huthi-Miliz im Jemen sowie Milizen im Irak und in Syrien.
13.04: Nach den massiven Angriffen Israels im Libanon hat die israelische Armee erneut einen dicht besiedelten Vorort der Hauptstadt Beirut angegriffen. Lokale Medien berichteten von mindestens drei Angriffen südlich von Beirut.
Demnach sei der Vorort Chiyah getroffen worden. Das israelische Militär bestätigte erneute Angriffe, ohne weitere Details zu nennen.
In der Nacht hatte die Armee laut libanesischen Angaben bereits Dutzende Ziele in den südlichen Vororten Beiruts angegriffen. Die dicht besiedelten Wohngebiete gelten als Hochburg der Hisbollah. Ersten Berichten zufolge soll es mehrere Verletzte gegeben haben.
EU: Airlines sollen Luftraum meiden
12.56: Die europäische Luftfahrtbehörde (Easa) hat Fluggesellschaften aufgerufen, den libanesischen und den israelischen Luftraum zu meiden. In einer am Samstag veröffentlichten Erklärung warnte die Behörde vor einer «allgemeinen Zunahme von Luftangriffen und einer Verschlechterung der Sicherheitslage».
Zunächst bis Ende Oktober solle der Luftraum beider Länder nicht durchflogen werden.
12.25: Israels Armee hat nach libanesischen Angaben Kontakt zum internationalen Flughafen von Beirut aufgenommen. Um die Landung eines iranischen Flugzeuges zu verhindern.
Die Armee habe sich per Funk im Kontrollturm des Flughafens gemeldet. Und gewarnt, dass ein iranisches Zivilflugzeug auf dem Weg nach Beirut dort nicht landen solle. Das sagte der Minister für Öffentliche Arbeiten und Verkehr, Ali Hamijah, der Deutschen Presse-Agentur.
Andernfalls werde Israels Militär die Landung gewaltsam verhindern. Hamijah sagte, er habe den Flughafen angewiesen, die Landung des Flugzeuges zu verhindern.
Hisbollah feuert zurück
11.45: Die libanesischen Hisbollah-Miliz hat mehrere Raketenangriffe auf Israel für sich reklamiert. Dies, nachdem das israelische Militär den Tod von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bekanntgegeben hatte.
Eine Gruppe israelischer Soldaten wurde demnach mit Artilleriegranaten im Norden Israels angriffen. Auf den nordisraelischen Ort Sa'ar sei eine Raketensalve abgefeuert worden.
Als Reaktion auf die «brutalen israelischen Angriffe» seien ausserdem Raketen auf den Ort Rosch Pina gefeuert worden. Zu dem von Israel verkündeten Tod ihres Anführers äusserte sich die Schiitenorganisation weiter nicht.
11.29: Die israelische Armee hat dem massiven Luftangriff in einem Vorort von Beirut am Freitag den Codenamen «Neue Ordnung» gegeben.
Das Militär veröffentlichte am Morgen Fotos von dem Angriff, dessen Ziel gewesen sei, Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah zu töten. Israels Armee bestätigte am Morgen seinen Tod. Von der libanesischen Hisbollah im Nachbarland des jüdischen Staates gab es dafür zunächst keine Bestätigung.
Angriff lange vorbereitet
11.18: Israels Militärchef droht anderen Feinden des jüdischen Staates. «Die Botschaft an alle, die die Bürger des Staates Israel bedrohen, ist einfach: Wir werden wissen, wie wir sie erreichen können. Im Norden, im Süden und an weiter entfernten Orten», sagte Generalstabschef Herzi Halevi.
Der Angriff am Freitag sei lange vorbereitet worden. «Er kam zum richtigen Zeitpunkt und auf sehr scharfe Weise», sagte Halevi weiter. Das Militär sei nun in höchster Alarmbereitschaft.
10.13: Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah ist laut israelischen Angaben bei einem Angriff am Freitag in Beirut getötet worden. «Hassan Nasrallah wird nicht länger in der Lage sein, die Welt zu terrorisieren», teilte das israelische Militär mit. Von der Hisbollah, die den Tod ihres Anführers erst mit deutlicher Verzögerung mitteilen könnte, gab es zunächst keine Bestätigung.
08.49: Am Morgen sei eine Boden-Boden-Rakete in offenem Gebiet in Zentralisrael niedergegangen, teilte die Armee mit. Raketenalarm habe es deshalb nicht gegeben. Israelischen Medien zufolge schlug das Geschoss im Meer ein.
Im Zentrum der Küstenstadt Tel Aviv war eine laute Explosion zu hören. In vielen Orten im Norden Israels sowie im Westjordanland heulten Armeeangaben zufolge die Sirenen nach Beschuss aus dem Libanon. Die meisten Geschosse seien abgefangen worden.
07.25: Die israelische Armee greift nach eigenen Angaben erneut Stellungen der Hisbollah-Miliz im Libanon an. Wie die Armee am Morgen mitteilte, würden gegenwärtig zur Miliz gehörende «Terrorziele» in der Bekaa-Ebene im Osten des Landes attackiert.
Einzelheiten wurden in der Mitteilung auf dem Telegram-Kanal der Armee nicht genannt. Unterdessen schrillten im Norden Israels erneut die Warnsirenen, wie das Militär weiter bekanntgab. Zuvor hatte es laut der Armee erneuten Beschuss aus dem Libanon gegeben. Israels Armee flog in der Nacht zudem wieder Angriffe im Raum der Hauptstadt Beirut und im Südlibanon.
Schock in Beirut
07.12: Der Schock stand den Menschen im Gesicht. Überall harrten verängstigte Familien mit Tränen in den Augen auf den Strassen aus. Das schilderte eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur in Beirut.
Die Menschen, die aus den südlichen Vororten sprachen von einer «Hölle». In denen Orten ist die Hisbollah besonders stark ist.
Sie suchten in der schwülen Nacht Schutz in Parks, auf der Strasse und an öffentlichen Stränden. Sie sei barfuss geflohen, erzählte eine Frau. Am frühen Morgen herrschte laut Augenzeugen gespenstische Ruhe. Ein Bewohner der Hauptstadt sprach von einem «Alptraum».
04.03: UN-Generalsekretär António Guterres hat eindringlich vor einer Ausweitung des Konflikts gewarnt.
«Der Krieg im Libanon könnte zu einer weiteren Eskalation mit Beteiligung externer Mächte führen.» Das sagte er bei einer UN-Sicherheitsratssitzung in New York. «Wir müssen einen regionalen Krieg um jeden Preis vermeiden.»
Israel setzt Luftangriffe fort
04.00: Israel setzt seine Luftangriffe in der libanesischen Hauptstadt Beirut in der Nacht fort. Die Luftwaffe führe derzeit Angriffe auf «Terrorziele, die zur Terrororganisation Hisbollah gehören» durch. Das teilte die israelische Armee in der Nacht mit.
Einzelheiten wurden nicht genannt. Bereits kurz zuvor hatte die Armee weitere Angriffe nahe Beiruts bekanntgegeben. Es seien Waffenproduktionsanlagen, Gebäude, in denen moderne Waffen gelagert würden sowie Kommandozentralen der proiranischen Miliz attackiert worden.
02.05: Israels Militär griff nach eigener Darstellung das Hauptquartier der Hisbollah an, das sich demnach unter Wohngebäuden befunden haben soll.
Sicherheits- und Nahost-Experte Michael Horowitz schrieb auf der Plattform X: Risse im Boden deuteten darauf hin, dass eine im Untergrund liegende Struktur angegriffen worden sei. Israel hat Militärexperten zufolge im Gaza-Krieg 900 Kilogramm schwere Bomben eingesetzt. Diese sind als «Bunkerbrecher» bekannt und können ganze Wohnhausanlagen zum Einsturz bringen.