Israel intensiviert Angriffe im Jemen - WHO-Chef unter Beschuss
Israel hat erneut Ziele im Jemen angegriffen. WHO-Chef Tedros geriet dabei unter Feuer. Die Huthi-Miliz meldet Todesopfer.
Israel hat seine Gegenangriffe auf Ziele im Jemen verstärkt. Laut der israelischen Armee wurde die Infrastruktur der Huthi-Miliz am Flughafen Sanaa attackiert.
Kampfjets griffen zudem Häfen und Kraftwerke an. Die Angriffe erfolgten als Reaktion auf Raketenbeschuss der Huthi-Rebellen.
Wie «N-TV» berichtet, wirft Israel der Miliz vor, zivile Einrichtungen militärisch zu nutzen. Unter anderem sollen Waffen aus dem Iran geschmuggelt werden.
WHO-Chef Ghebreyesus unter Beschuss
Bei den Angriffen gerieten auch UN-Mitarbeiter unter Beschuss. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus befand sich am Flughafen Sanaa.
Auf X verkündete er: «Als wir vor etwa zwei Stunden für unseren Flug aus Sanaa an Bord gehen wollten, wurde der Flughafen bombardiert».
Ghebreyesus, seit Mitte 2017 der Generalsekretär der Weltgesundheitsorganisation, sowie alle weiteren Mitarbeiter blieben unverletzt. Jedoch wurde ein Besatzungsmitglied ihres Flugzeugs verletzt.
Todesopfer und Verletzte
Nach Angaben der Huthi-Miliz wurden mindestens drei Menschen getötet. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums meldete zudem 17 Verletzte.
Die Zahlen lassen sich laut «Tagesschau» jedoch nicht unabhängig überprüfen. Augenzeugen berichteten von heftigen Explosionen in Sanaa.
Am Flughafen wurden offenbar der Kontrollturm und Start- und Landebahnen getroffen. Die Anlage soll am Freitag wieder öffnen.
Warum greift Israel den Jemen an?
Die Huthi-Rebellen feuern seit Wochen Raketen auf Israel ab. Sie sehen ihre Angriffe als Unterstützung für die Hamas im Gazastreifen.
Israel reagiert nun mit verstärkten Gegenschlägen. Auch im Gazastreifen eskaliert die Lage weiter.
Bei einem israelischen Luftangriff wurden mindestens 50 Menschen getötet. Unter den Opfern befanden sich auch Mitarbeiter einer Klinik in Beit Lahia.
UN-Reaktion und internationale Besorgnis
UN-Generalsekretär Guterres verurteilte die Eskalation zwischen Israel und den Huthi. Er rief beide Seiten zur Deeskalation auf.
Israel sieht die Huthi als Teil der «iranischen Achse des Bösen». Die geografische Distanz zum Jemen stellt eine Herausforderung dar.
Bisherige Abschreckungsversuche durch eine US-unterstützte Koalition waren nicht erfolgreich.