Israel-Gaza-Krieg

Israel-Krieg – Hisbollah-Chef: «Alle Optionen sind auf dem Tisch»

Im Israel-Krieg greift Israel am Boden verstärkt an, Gaza-Stadt soll umstellt sein. Derweil konnten Hunderte Ausländer den Gazastreifen verlassen.

Israel-Krieg
Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah will sich heute erstmals zum Israel-Krieg äussern. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Israel-Krieg verstärkt Israel seine Angriffe auf den Gazastreifen.
  • Gaza-Stadt ist umstellt, seit Kriegsausbruch sind über 8000 Palästinenser gestorben.
  • Der Chef der Hisbollah hat für heute Freitag eine Ansprache angekündigt.

Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober tobt der Israel-Krieg, Raketen fliegen in beide Richtungen. Beide Seiten haben mehr als 1000 Todesopfer zu beklagen. Israel hat über 300'000 Reservisten mobilisiert, die Vorbereitungen für eine grosse Bodenoffensive sind abgeschlossen.

Israel hat seine Angriffe auch am Boden ausgeweitet und damit die «zweite Phase» des Israel-Kriegs eingeläutet. Gaza-Stadt soll umstellt sein. Zuletzt wurden die Tötungen mehrerer hochrangiger Hamas-Mitglieder vermeldet, gleichzeitig sterben aber immer wieder Zivilisten. Das Vorgehen von Israel führt auch zu Kritik.

Denken Sie, dass der Nahostkonflikt bald gelöst wird?

In diesem Ticker werden Sie laufend über die Entwicklungen im Israel-Krieg informiert. Die Geschehnisse von Donnerstag können Sie im Ticker hier nachlesen.

23.21: US-Aussenminister Antony Blinken wird am Samstag seine Amtskollegen aus Saudi-Arabien, Ägypten und anderen Ländern treffen. Zuvor wollen sich die arabischen Vertreter mit Jordanien treffen, um sich abzustimmen.

19.36: Angesichts des Gaza-Kriegs will Frankreich eine «humanitäre Konferenz» ausrichten. Staatschef Emmanuel Macron kündigte am Freitag im bretonischen Plougastel-Daoulas an, diese für den 9. November zu organisieren. Nähere Details nannte er zunächst nicht.

16.51: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt Feuerpausen im Gazakrieg ab: Mindestens so lange die islamistische Hamas nicht die im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln freilasse.

«Wir werden nicht aufhören, bis wir den Sieg errungen und unsere definierten Ziele erreicht haben: die Beseitigung der Hamas, die Rückkehr unserer Geiseln und die Wiederherstellung der Sicherheit für unsere Kinder und Bürger.» Das sagte er am Freitag nach einem Treffen mit US-Aussenminister Antony Blinken.

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Antony Blinken (l), Aussenminister der USA, und Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel, geben sich während einer gemeinsamen Pressekonferenz die Hand. - sda - Keystone/Agence France Presse POOL/AP/Menahem Kahana

16.17: Das Büro der französischen Nachrichtenagentur AFP im Gazastreifen ist durch den Einschlag eines Geschosses schwer beschädigt worden.

Keiner der acht normalerweise in Gaza stationierten Mitarbeiter befand sich zum Zeitpunkt des Einschlags vor Ort: Alle wurden bereits in den südlichen Gazastreifen evakuiert, berichtete AFP am Freitag.

«AFP verurteilt den Schlag gegen ihr Büro in Gaza-Stadt auf das Schärfste», sagte Agenturchef Fabrice Fries. «Der Standort des Büros ist allen bekannt und daran wurde in den letzten Tagen mehrfach erinnert. Um einen solchen Angriff zu verhindern und zu ermöglichen, dass wir weiterhin mit Bildern vor Ort berichten können.»

Hisbollah-Chef spricht über Israel-Krieg

15.25: Erstmals hat sich Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah öffentlich zum Israel-Krieg geäussert. «Alle Optionen sind auf dem Tisch», sagt er in einer Ansprache. Es komme darauf an, wie sich Israel und die USA verhalten.

Nasrallah hat den Terrorangriff der im Gazastreifen herrschenden Hamas vom 7. Oktober auf Israel ausdrücklich gelobt und gerechtfertigt. Die Entscheidung für diesen Einsatz sei «weise, mutig und zur richtigen Zeit» gekommen, sagte Nasrallah bei einer Rede am Freitag.

Schon in den ersten Stunden des Angriffs sei klar gewesen: Der Feind sei «abgelenkt, verloren und erstaunt» gewesen, sagte Nasrallah. Der Angriff habe eine «neue historische Phase des Konflikts» eingeläutet.

Hisbollah
Menschen im Libanon feiern die Rede vom Hisbollah-Chef. - keystone

Er sagte, die Operation «Al-Aksa-Flut war zu hundert Prozent palästinensisch» geplant gewesen. Die Operation sei vor der «Achse des Widerstands» geheimgehalten worden. «Die Tatsache, dass niemand davon wusste, beweist, dass diese Schlacht ausschliesslich palästinensischer Natur ist», sagte Nasrallah.

Nasrallah hat den USA vorgeworfen, die alleinige Verantwortung für den anhaltenden Gaza-Krieg zu tragen. Israel sei nur ein «ausführendes Instrument», sagte Nasrallah am Freitag in seiner ersten öffentlichen Rede seit dem Hamas-Terrorangriff am 7. Oktober auf Israel.

Der Hisbollah-Generalsekretär wandte sich per Video-Botschaft an seine Anhänger. Im gesamten Land gab es Versammlungen, um die Rede gemeinsam zu hören.

Israel-Krieg: Tausende Arbeiter zurück nach Gaza geschickt

14.08: Israel hat nach palästinensischen Angaben Tausende Arbeiter aus dem Gazastreifen zurück in das Gebiet am Mittelmeer geschickt.

Israelische Behörden brachten sie mit Bussen an die Grenze, wie es aus palästinensischen Sicherheitsquellen hiess. Die Arbeiter überquerten demnach zu Fuss den Grenzübergang Kerem Schalom, der vor dem Krieg als Warenübergang diente.

Der Grenzübergang befindet sich im südlichen Gazastreifen, in der Nähe der ägyptischen Grenze. Die genaue Zahl der Arbeiter ist noch unklar, auch wo die Palästinenser zuvor festgehalten wurden. Die in Israel zuständige Behörde sowie das Militär äusserten sich auf Nachfrage zunächst nicht.

12.48: Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit Kriegsbeginn nach Angaben des Gesundheitsministeriums auf 9257 gestiegen.

Unter den Toten sind Tausende Frauen sowie Kinder und Jugendliche, wie die Behörde am Freitag mitteilte.

Insgesamt wurden demnach 23'516 Menschen seit dem 7. Oktober verletzt. Mehr als 2000 Menschen gelten als vermisst. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.

Israel-Krieg: Acht Tote im Westjordanland

11.39: Bei neuen Einsätzen des israelischen Militärs im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben mindestens acht Menschen getötet worden.

Fünf davon seien in der Nacht im Flüchtlingsviertel in Dschenin ums Leben gekommen. Das teilte das Gesundheitsministerium am Freitagmorgen in Ramallah mit.

Dschenin
Zerstörung im Westjordanland. - dpa

Palästinensischen Berichten zufolge gehörten mehrere Männer extremistischen Gruppierungen im Lager an.

Nach Angaben des israelischen Militärs wurde in Dschenin eine bewaffnete «Terrorzelle» aus der Luft angegriffen. «Mehrere Angreifer wurden getötet», teilte die Armee mit. Sie sollen zuvor Sprengsätze auf Einsatzkräfte geworfen haben.

Erdogan prangert israelisches Vorgehen im Israel-Krieg an

09.21: Nach Angaben der israelischen Armee ist im Israel-Krieg ein weiterer Hamas-Kommandant getötet worden. Mustafa Dalloul, Anführer des Sabra-Tel-al-Hawa-Bataillons, sei bei einem Luftangriff ums Leben gekommen, heisst es.

08.45: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat erneut Kritik am Vorgehen Israels im Gazastreifen geäussert. «Seit genau 28 Tagen werden in Gaza Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen», sagte Erdogan am Freitag.

Recep Tayyip Erdogan
Recep Tayyip Erdogan. - keystone

Der türkische Staatschef hatte die islamistische Hamas zuvor als Befreiungsorganisation bezeichnet und Israel «Barbarismus» vorgeworfen.

Israel-Krieg: Militär berichtet von heftigen Kämpfen in der Nacht

07.24: Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben bei heftigen nächtlichen Kämpfen im Gazastreifen mehrere Terroristen getötet.

Soldaten des 13. Bataillons der Golani-Brigade und gepanzerte Truppen des 53. Bataillons hätten in der Nacht gegen eine Reihe von Terrorkommandos gekämpft, gab das israelische Militär am Freitagmorgen auf Telegram bekannt.

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Israelische Soldaten. - keystone

Die Soldaten hätten sich unter schwerem Beschuss ein langes Gefecht geliefert, hiess es ohne Angaben zum Ort der Kämpfe. Die Terroristen hätten dabei Panzerabwehrraketen abgefeuert, Sprengsätze gezündet und versucht, auf Fahrzeuge der israelischen Soldaten zu klettern. Dabei seien sie getötet geworden.

Gleichzeitig hätten die Einsatzkräfte Luftangriffe mit Kampfflugzeugen und Artillerie angeleitet, hiess es. Die Terroristen seien getötet und die Gefahr für die Truppen gebannt worden. «Das Ergebnis war, dass sie (die Terroristen) getötet wurden und wir unsere Operation fortsetzen. Bis zum Sieg», schrieb die Armee weiter.

Hisbollah-Chef äussert sich zum Israel-Krieg

05.30: Hassan Nasrallah, der Chef der schiitischen Hisbollah im Libanon, will heute Freitag erstmals im Israel-Krieg zur Öffentlichkeit sprechen. Aus seinen Aussagen werden Hinweise erwartet, ob die Miliz verstärkt in den Krieg zwischen Israel und Hamas eingreifen will. Seit dessen Ausbruch ist es an der Grenze zwischen Libanon und Israel zu Gefechten mit Toten auf beiden Seiten gekommen.

Hisbollah
Hassan Nasrallah, der Chef der Hisbollah, will sich im Israel-Krieg äussern. - keystone

Nasrallah lebt im Verborgenen und zeigt sich nur selten bei öffentlichen Auftritten. Ob der Hisbollah-Chef selbst öffentlich auftreten wird, war zunächst unklar.

05.20: Vor dem Israel-Krieg arbeiteten zahlreiche Palästinenser mit Sondergenehmigungen in Israel in der Landwirtschaft oder auf dem Bau. Damit wollte das Land einen Ausweg aus der Armut im Gazastreifen bieten. Seit Kriegsausbruch sitzen aber laut Berichten Hunderte oder gar Tausende Arbeiter fest und würden auf Militärstützpunkten festgehalten.

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Rauch steigt im Israel-Krieg über Gaza-Stadt auf. - keystone

Doch nun will Israel die Arbeiter in den abgeriegelten und unter Beschuss stehenden Gazastreifen zurückschicken. Auch sollen keine weiteren Arbeiter aus dem Gazastreifen nach Israel kommen.

Beobachter gehen davon aus, dass einige der Arbeiter der Hamas Informationen zugespielt haben könnten. Dadurch hätten sie geholfen, das Massaker zum Beginn des Krieges zu ermöglichen.

Israel-Krieg: Japan fliegt weitere Asiaten aus

05.15: Japan hat weitere Landsleute und andere Asiaten aus Israel ausgeflogen. Ein Flugzeug der Luftwaffe brachte 46 Passagiere zunächst nach Jordanien.

Kommentare

User #6363 (nicht angemeldet)

ja schon lange wird aber hier nicht präsentiert

User #9586 (nicht angemeldet)

Solange es Waffen gibt wird auch gekämpft. Wieso werden Waffen in Kriegsländer geliefert? Geldgier, Dummheit, Gleichgültigkeit? Oder hoffen die Regierungen auf viele Flüchtlinge?

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