Israel-Krieg: Soldaten haben Gaza-Stadt umstellt
Joe Biden fordert im Israel-Krieg, der im Gazastreifen über 8000 Tote gefordert hat, eine Pause. Israel hat inzwischen Gaza-Stadt umzingelt.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Krieg hat Israel über 1400 Menschen verloren, Palästina über 8000.
- Das Land hat seine Angriffe ausgeweitet und die «zweite Phase» eingeläutet.
- Immer wieder werden Tötungen hochrangiger Hamas-Mitglieder vermeldet.
Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober tobt der Israel-Krieg, Raketen fliegen in beide Richtungen. Beide Seiten haben mehr als 1000 Todesopfer zu beklagen. Israel hat über 300'000 Reservisten mobilisiert, die Vorbereitungen für eine grosse Bodenoffensive sind abgeschlossen.
Israel hat seine Angriffe auch auf dem Boden ausgeweitet und damit die «zweite Phase» des Israel-Kriegs eingeläutet. Zuletzt wurden die Tötungen mehrerer hochrangiger Hamas-Mitglieder vermeldet. Gleichzeitig sterben aber auch immer wieder Zivilisten. Das Vorgehen von Israel führt auch immer wieder zu Kritik.
In diesem Ticker werden Sie laufend über die Entwicklungen im Israel-Krieg informiert. Die Geschehnisse von Mittwoch können Sie im Ticker hier nachlesen.
01.52: Israel will alle für den Gazastreifen bestimmten Gelder von den Zahlungen an die Palästinensische Autonomiebehörde abziehen. Ob die übrigen millionenschweren Zahlungen an die Behörde wieder aufgenommen werden, ist unklar. Laut Medienberichten beläuft sich die einbehaltene Summe auf 24 Millionen Euro.
20.32: Unter aus dem Gazastreifen ausgereisten Ausländern und Palästinensern mit doppelter Staatsangehörigkeit sind 74 Menschen mit amerikanischem Pass. Dies nach Angaben der US-Regierung.
Sie und Familienangehörige seien am Donnerstag auf der ägyptischen Seite am Grenzübergangs Rafah angekommen. Das sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Donnerstag in Washington.
20.26: Der Israel-Krieg hat laut der WHO weitreichende psychische Folgen bei den Menschen in der Region. «Alle in Gaza» würden psychosoziale Unterstützung benötigen. Das sagte Rik Peeperkorn, der WHO-Repräsentant für die palästinensischen Gebiete, am Donnerstag.
19.45: Die israelische Armee hat eigenen Angaben nach die Stadt Gaza umstellt.
Die Soldaten würden dort Posten der islamistischen Hamas angreifen und Terroristen in direkten Kämpfen «eliminieren». Das sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Donnerstagabend vor Journalisten. Gaza ist die grösste Stadt in dem abgeriegelten Küstenstreifen.
19.43: Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge am Donnerstag mehr als 130 Terroristen «eliminiert». Ob diese getötet wurden, war zunächst unklar. Das Militär führe «erbitterte Kämpfe» gegen Terroristen der Hamas im Gazastreifen.
Israel beschiesst Stellungen der Hisbollah
18.11: Die militärische Lage an der libanesisch-israelischen Grenze spitzt sich weiter zu.
Als Reaktion auf Beschuss aus dem Libanon griff Israels Armee eigenen Angaben zufolge am Donnerstag Stellungen der proiranischen Hisbollah-Miliz an. Ziel seien unter anderem Kommando- und Kontrollzentren sowie Waffenlager gewesen, teilte das Militär mit.
17.50: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Sicherheitsgarantien für medizinische Hilfslieferungen an Kliniken im Gaza-Streifen gefordert.
Der Transport von Hilfsgütern innerhalb des Palästinensergebietes werde von den Konfliktparteien behindert. Dies, da es fast unmöglich sei, von ihnen Sicherheits-Zusagen zu erhalten. Das kritisierte der oberste Krisenmanager der WHO, Mike Ryan, am Donnerstag in Genf.
Der WHO liegen keine Informationen über Hamas-Stützpunkte in Krankenhäusern im umkämpften Gazastreifen vor.
14.23: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben seit dem Israel-Krieg mehr als 12'000 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Darunter seien Waffenlager, Gebäude von führenden Mitgliedern der islamistischen Hamas, Hamas-Terroristen und Raketenarsenale gewesen. Am Mittwoch hatte das Militär noch von rund 11'000 Zielen gesprochen.
Sieben Schweizer Bürger haben Gazastreifen verlassen
14.17: Aussenminister Ignazio Cassis teilt auf X (ehemals Twitter) mit, dass sieben Schweizer Staatsbürger den Gazastreifen verlassen konnten.
«Ich bin erleichtert, dass 7 Schweizer Staatsangehörige, darunter Doppelbürger, Gaza in Richtung Ägypten verlassen konnten. Ich danke allen, die dies möglich gemacht haben», schreibt er.
Auf Anfrage von Nau.ch bestätigt das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) die Ausreise der Schweizer Staatsangehörigen: «Mitarbeitende der Schweizer Botschaft in Kairo haben die sieben Personen auf der ägyptischen Seite in Empfang genommen.» Jetzt würden die Personen im Rahmen des konsularischen Schutzes betreut.
Ferner habe das EDA Kenntnis von einem Palästinenser, der auch die Schweizer Staatsbürgerschaft besitze und noch auf eine Ausreise warte. Überdies hätten sich vier weitere Doppelbürger dafür entschieden, vorerst im Gazastreifen zu bleiben.
14.12: An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel ist es am Donnerstag erneut zu Gefechten gekommen. Die israelische Armee beschoss und traf nach eigenen Angaben erneut eine «Terrorzelle» im libanesischen Grenzgebiet. Diese habe versucht, Panzerabwehrraketen nach Nordisrael zu schiessen, teilte das Militär mit.
10.33: Rund 400 Ausländer und Palästinenser mit doppelter Staatsangehörigkeit haben den Gazastreifen in Richtung Ägypten verlassen. Darunter auch Menschen aus der Schweiz. Sie kamen am Donnerstag im ägyptischen Teil des Grenzübergangs Rafah an. Dies bestätigte der Ägyptische Rote Halbmond der Deutschen Presse-Agentur.
08.44: Im Gazastreifen sind weitere 55 Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern eingetroffen. Sie hätten Wasser, Essen und Arzneimittel von Ägypten aus über die Grenze gebracht, teilte der Palästinensische Rote Halbmond mit.
Heftige Gefechte im Norden des Gazastreifens
08.23: Im Norden des Gazastreifens ist es Donnerstagnacht im Israel-Krieg zu heftigen Gefechten zwischen israelischen Soldaten und Kämpfern der Hamas gekommen. Israel teilte mit, Soldaten seien auf Terrorzellen gestossen, die mit Panzerabwehrraketen, Sprengsätzen und Handgranaten angegriffen hätten.
Es kam demnach zu langen Kämpfen, bei denen die Soldaten Unterstützung durch Artillerie und Luftwaffe bekamen. «Dutzende Terroristen» seien dabei getötet worden. Es sei auch Infrastruktur der Hamas zerstört worden. Das Militär machte keine Angaben zu möglichen Verletzten oder Opfern in den eigenen Reihen bei den jüngsten Kämpfen.
07.38: Im umkämpften Gazastreifen warten nach Angaben Ägyptens rund 7000 ausländische Staatsangehörige aus 60 Ländern auf die Ausreise. Das teilte das Aussenministerium in Kairo am Donnerstag mit.
Das Ministerium lud Vertreter ausländischer Botschaften zu einem Treffen in Kairo ein. Dies, um über die benötigten Dokumente für die Ausreise sowie die Logistik zu informieren.
Israel-Krieg: Israelische Armee nähert sich Gaza-Stadt
06.58: Das israelische Militär hat die Verteidigungslinie der Hamas im Gazastreifen durchbrochen. Dies nach Angaben der «Times of Israel». Die Soldaten würden sich nun Gaza-Stadt nähern, heisst es.
05.30: US-Präsident Joe Biden sagt bei einer Veranstaltung, er denke, «wir brauchen eine Pause». Dies würde Zeit bedeuten, damit die Gefangenen der Hamas rauskämen.
Die USA haben es bislang vermieden, von einer Waffenruhe zu sprechen, da diese der Hamas in die Hände spielen würde. Stattdessen fordern sie «humanitäre Pausen», damit Hilfslieferungen in den Gazastreifen gebracht werden können.
Auch Philippe Lazzarini, der Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA), fordert eine «humanitäre Feuerpause», sie sei «längst überfällig». Denn ohne würden noch mehr Menschen getötet, und die einst pulsierende Gesellschaft für immer in Trauer versinken. Lazzarini besuchte kurz zuvor die von der UNWRA betriebene Schule im Süden des Gazastreifens. «Das Ausmass der Tragödie ist beispiellos.»
05.00: Der deutsche Vizekanzler Robert Habeck hat den Antisemitismus in Deutschland scharf verurteilt. Er sei in keiner Gestalt tolerierbar, das Ausmass bei islamistischen Demos in Berlin sei inakzeptabel. Der Grünen-Politiker fordert deswegen eine «harte politische Antwort».