Israel-Gaza-Krieg

Israel-Krieg: Politiker fordert Besetzung von Libanon

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Israel,

Ein israelischer Politiker fordert die Besetzung des Südlibanons, das Land müsse bezahlen. Im Israel-Krieg greift die Hisbollah von dort immer wieder an.

Israel-Krieg
Im Libanon schlagen immer wieder israelische Raketen als Reaktion auf Hisbollah-Angriffe ein. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen der Hisbollah-Angriffe fordert ein Politiker die Besetzung des Südlibanons.
  • Falls nötig, solle die Armee das Gebiet für 50 Jahre besetzen.
  • Andere Politiker fordern die Besiedlung des Gazastreifens mit Israelis.

Der Israel-Krieg findet grösstenteils im Gazastreifen statt. Doch auch im Norden des Landes, im Grenzgebiet zum Libanon, brodelt es gewaltig. Die schiitische, vom Iran unterstützte Hisbollah und die israelische Armee leisten sich immer wieder Gefechte.

Ein israelischer Politiker fordert von der Regierung nun, dort härter vorzugehen. Avigdor Lieberman, ehemaliger Verteidigungsminister und Vorsitzender der nationalistischen Jisra’el Beitenu, sagt, Israel müsse einen Teil des Südlibanon «abriegeln». Alles zwischen dem Fluss Litani und Israel müsse unter der Kontrolle der israelischen Armee stehen.

israel krieg
Avigdor Lieberman fordert Konsequenzen für Libanon. - keystone

Das angesprochene Gebiet umfasst fast 1000 Quadratkilometer Land. Die Hisbollah soll von dort nach Norden verdrängt werden.

Libanon müsse für die durch die Hisbollah-Angriffe entstandenen Schäden mit Territorium bezahlen, fordert Liebermann laut Medienberichten. Er sagt aber auch, Israel werde «nichts annektieren und keine Siedlungen bauen». Doch man gebe das Gebiet erst wieder frei, wenn es in Beirut eine Regierung gebe, die ihre Souveränität auszuüben wisse. «Selbst wenn das bedeutet, dass wir es 50 Jahre lang besetzen.»

Israel besetzte den Südlibanon bereits 1982. Das Ziel damals war es, Terrorgruppen von der Grenze fernzuhalten. Nach 18 Jahren zog sich die Armee chaotisch und ohne das Ziel erreicht zu haben zurück.

Israel
Im Israel-Krieg brodelt es auch an der israelisch-libanesischen Grenze. - keystone

Den Bau von Siedlungen fordern mehrere Politiker und Minister im Gazastreifen. Der Israel-Krieg biete die «Möglichkeit, sich auf die Förderung der Migration der Bewohner des Gazastreifens zu konzentrieren». Dies sagte Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir nach einer Fraktionssitzung, er schliesse jüdische Siedlungen nicht aus. Es sei «eine korrekte, gerechte, moralische und humane Lösung».

Israel-Krieg: Netanjahu erteilt Besiedlungs-Plänen Absage

Auch Finanzminister Bezalel Smotrich sieht in der «freiwilligen Migration» der Palästinenser die richtige Lösung für den Konflikt. Die Bewohner des Gazastreifens sollen in Länder ziehen, die sie aufnehmen würden.

Der Gazastreifen könne nicht Heimat von zwei Millionen Menschen, die die Zerstörung Israels wollten, bleiben. Deshalb solle Israel das Gebiet dauerhaft kontrollieren, beispielsweise durch Siedlungen.

Glauben Sie, dass Israel die Hamas im Gazastreifen auslöschen kann?

Von der Opposition erhalten die Pläne scharfe Kritik. Ahmad Tibi verglich sie mit den Forderungen der Nazi nach Lebensraum. Es sei «Anstiftung zum Völkermord».

Und auch Präsident Netanjahu hat den Plänen zu einer Besiedlung des Gazastreifens bislang eine Absage erteilt. Was aber mit dem Gebiet nach dem Israel-Krieg passieren soll, das scheint er nicht zu wissen.

Kommentare

User #5465 (nicht angemeldet)

Der Mauerbau der Israelis und die Internierungslager, Siedlungspolitik sind ein Grund für den Widerstand der Palestinenser und der umliegenden Staaten. Krieg ist und bleibt keine Lösung auf der ganzen Welt. Weltweite Waffenverbot und Toleranz der Religionen wäre eine Lösung

User #2715 (nicht angemeldet)

Wenn wir jetzt nicht eingreifen, ist es zu Spät! Mir ist es eigentlich Egal. Ich durfte ein Leben ohne Krieg erleben. Aber was auf unsere nächste Generation zukommt, das tut Weh! Und wir haben das zu verantworten ( mich inbegriffen). Wir waren zu lange Egoisten. Ich glaube zwar nicht an Gott, aber unser Planet wird sich rächen. Was jetzt abgeht ist nur der Anfang!

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