Israel startet Projekt mit Corona-Antikörpertests für Kinder
Israel will seine Kinder am Präsenzunterricht teilnehmen lassen können. Das Land setzt deshalb auf Corona-Antikörpertests.
Das Wichtigste in Kürze
- Israel will mehr Präsenzunterricht in den Schulen ermöglichen.
- Das Land lanciert deshalb ein Projekt mit Corona-Antikörpertests für Kinder.
- Im Altersvergleich haben bis Neunjährige den höchsten Anteil der Neuinfektionen.
Israel startet ein Projekt mit Corona-Antikörpertests für Kinder, um mehr Präsenzunterricht in den Schulen zu ermöglichen. Ab Sonntag sollen Schüler im Alter von drei bis zwölf Jahren auf Antikörper gegen das Coronavirus getestet werden. Das bestätigte eine Sprecherin des Erziehungsministeriums am Freitag.
Das Angebot soll es demnach zunächst in drei religiös geprägten Städten in Israel und zwei Siedlungen im besetzten Westjordanland geben. Insgesamt seien von dem Projekt 250'000 Kinder betroffen.
25 bis 30 Prozent hätten Antikörper
Hintergrund ist, dass an diesem Sonntag bereits das Schuljahr für religiöse jüdische Jungen startet, wie die Sprecherin sagte. Rund 25 bis 30 Prozent der betroffenen Kinder seien bereits vom Coronavirus genesen seien und daher Antikörper hätten. Diese Kinder müssten nicht mehr in Quarantäne gehen, wenn ein Krankheitsfall in der Klasse auftrete. Wer keine Antikörper aufweise, werde beim Auftreten eines Krankheitsfalles eine Woche lang täglich auf das Coronavirus getestet.
Die Idee dahinter sei: «Wer krank ist, geht in Quarantäne, wer nicht, nicht», sagte die Sprecherin. Für alle Tests brauche es die Zustimmung der Eltern. Wer nicht getestet werden wolle, lerne von Zuhause. Das Projekt sei mit täglichen Kosten in Höhe von umgerechnet rund 16 Millionen Euro veranschlagt.
Viele Neuinfektionen
Die Gruppe der bis Neunjährigen hat inzwischen im Altersvergleich den höchsten Anteil der registrierten Neuinfektionen. Laut Ministerium stellt sie fast elf Prozent der Infizierten.
Die Zahl der innerhalb eines Tages gemeldeten Corona-Neuinfektionen in Israel hat bereits an vier Tagen in Folge die 3000er-Marke überschritten. Am Freitagmorgen meldete das Gesundheitsministerium 3843 neue Infektionen für den Vortag. 253 Corona-Patienten sind schwer erkrankt. Knapp 58 Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft.