Israel-Gaza-Krieg

Israel-Ticker: Hamas-Führer aus Gaza in Süden geflohen

Im Israel-Krieg hat die Hamas die Kontrolle über den Gazastreifen verloren. Die Todeszahlen sind dort auf über 11'500 gestiegen. Alle Neuigkeiten im Ticker.

Israel-Krieg Ticker
Ein israelischer Panzer fährt durch Gaza-Stadt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Israel hat die Angriffe verstärkt, die Hamas soll die Kontrolle über Gaza verloren haben.
  • Neben der Hisbollah im Libanon greifen auch die Huthi-Rebellen aus dem Jemen Israel an.
  • Die Kritik am Vorgehen Israels im Gazastreifen wird immer lauter.

Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober tobt der Israel-Krieg, Raketen fliegen in beide Richtungen. Beide Seiten haben zahlreiche Todesopfer zu beklagen. Israel geht unter anderem mit Teilen der 300'000 mobilisierten Reservisten am Boden gegen die Hamas vor.

Der Gazastreifen wurde in eine Nord- und eine Südhälfte geteilt. Israel ist in das Schifa-Krankenhaus, das die Hamas als Quartier verwenden soll, eingedrungen und hat Waffen gefunden. Immer wieder vermeldet Tel Aviv die Tötung hochrangiger Hamas-Mitglieder, gleichzeitig sterben aber auch Zivilisten. Das Vorgehen Israels führt auch zu Kritik.

Glauben Sie, dass der Israel-Krieg bald endet?

In diesem Ticker werden Sie laufend über die Entwicklungen im Israel-Krieg informiert. Die Geschehnisse vom Freitag können Sie im Ticker hier nachlesen.

Bericht: Hamas-Führer aus Gaza in Süden des Gazastreifens geflohen

19.55: Die Führungsspitze der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas ist nach israelischen Informationen aus der Stadt Gaza in den Süden des Gazastreifens geflohen. Der israelische TV-Sender Kan berichtete am Samstag, Israel gehe davon aus, dass die Hamas-Führer Jihia al-Sinwar und Mohammed Deif während des Kriegs in den Süden entkommen seien. Sie würden dort im Bereich der Stadt Chan Junis vermutet, wo Sinwar geboren ist. Der Sender nannte allerdings keine Quelle für diese Information.

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Hamas-Chef Jihia al-Sinwar spricht bei einer Kundgebung in Gaza im Dezember 2022. - Mohammed Talatene/dpa

17.05: Ein Komitee verschiedener Minister aus arabischen und islamischen Ländern wird sich ab Montag um «internationales Handeln zur Beendigung des Gazakrieges» bemühen.

Der saudische Aussenminister Faisal bin Farhan kündigte am Samstag an, dass der erste Stopp am Montag in China geplant sei. Er sagte am Rande einer Konferenz in Bahrain, danach solle es in anderen Ländern weitergehen, ohne auszuführen, um welche Länder es sich handelt. Das Komitee will sich demnach für einen «sofortigen Waffenstillstand» und die Lieferung aller benötigten Hilfen in den Gazastreifen einsetzen.

16.40: Das von israelischen Soldaten eingenommene Schifa-Krankenhaus in Gaza ist nach palästinensischen Angaben weitgehend evakuiert worden. In der grössten Klinik des Gazastreifens befänden sich nur noch 32 Frühgeborene und 126 Verletzte, die sich nicht selbst in Sicherheit bringen könnten. Dies sagte die palästinensische Gesundheitsministerin Mai al-Kaila am Samstag vor Journalisten in Ramallah im Westjordanland.

Die «zurückgelassenen» Patienten müssten nun in andere Kliniken verlegt werden, entweder nach Ägypten oder ins Westjordanland, forderte die Ministerin. Nach der Evakuierung seien nur noch fünf Ärzte in dem Krankenhaus verblieben.

Protestmarsch in Jerusalem

15.33: Zehntausende Teilnehmer eines Protestmarsches für die Geiseln in der Gewalt der islamistischen Terrororganisation Hamas haben am Samstag Jerusalem erreicht.

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Angehörige und Unterstützer der schätzungsweise 240 Geiseln, die von der Hamas im Gazastreifen festgehalten werden, beenden am Samstag, 18. November 2023, die letzte Etappe einer fünftägigen Solidaritätskundgebung, bei der ihre Rückkehr gefordert wird, von Tel Aviv zum Büro des Premierministers in Jerusalem. - keystone

Sie wollten dort zum Amtssitz des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu ziehen. Der Marsch hatte am Dienstag in der rund 70 Kilometer entfernten Küstenmetropole Tel Aviv begonnen.

14.46: Nach Angaben von Helfern sind mit Diesel befüllte Tankwagen im Gazastreifen angekommen. Der Generalsekretär des Ägyptischen Roten Halbmondes, Raed Abdel Nasser, sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass rund 129'000 Liter Diesel eintrafen.

Das UN-Hilfswerk für Palästinenser erklärte, für humanitäre Einsätze sei viel mehr nötig als die Menge, die angekommen sei.

Scholz kritisiert Siedlungen im Westjordanland

13.55: Der deutsche Kanzler Olaf Scholz hat erneut für die sogenannte Zwei-Staaten-Lösung im Nahost-Konflikt geworben. Gleichzeitig hat er den israelischen Siedlungsbau im Westjordanland kritisiert.

«Unsere Perspektive ist, dass es eine Zwei-Staaten-Lösung geben muss», sagte Scholz am Samstag bei einem Bürgergespräch. «Es muss eine Aussicht geben auf ein friedliches Miteinander von Israel als Staat und einem palästinensischen Staat.» Das sei auch «im ureigensten Interesse Israels».

Olaf Scholz
Der deutsche Kanzler Olaf Scholz. - dpa

Der Kanzler betonte, dass Deutschland den israelischen Siedlungsbau ablehnt. «Wir wollen keine neuen Siedlungen in der Westbank.» Er verurteilte auch die Gewalt jüdischer Siedler gegen die palästinensische Bevölkerung nach der Terrorattacke am 7. Oktober.

Jordanien-Aussenminister glaubt nicht an Auslöschung der Hamas

13.07: Der jordanische Aussenminister Aiman Safadi sieht Israels Ziel einer Auslöschung der islamistischen Hamas im Gazastreifen als unrealistisch an. «Ich verstehe einfach nicht, wie dieses Ziel verwirklicht werden kann», sagte Safadi am Samstag beim jährlichen Manama-Dialog in Bahrain.

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Jordaniens Aussenminister Aiman Safadi, links, und US-Aussenminister Anthony Blinken. - ap

«Hamas ist eine Idee», so der Aussenminister. Eine Idee könne nicht durch Bomben ausgemerzt werden. Die Palästinenser müssten stattdessen davon überzeugt werden, dass es für sie eine Zukunft gebe. Und dass «Hamas zwischen ihnen und dieser Zukunft» stehe.

Das sei bisher nicht passiert. Aktuell habe das palästinensische Volk nichts mehr zu verlieren.

11.49: An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon ist es am Samstag erneut zu gegenseitigem Beschuss gekommen. Israelische Artillerie griff «Terrorziele» im Libanon an, wie das Militär mitteilte.

Zuvor seien 25 Raketenstarts aus dem Libanon Richtung Israel registriert worden, hiess es. Berichte über Verletzte im Norden Israels gab es zunächst nicht. Die proiranische Hisbollah-Miliz im Libanon teilte mit, sie habe auf israelische Truppen und weitere Militär-Stellungen gezielt.

Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen in Israel-Krieg eingeschlossen

11.47: Mitarbeitende von Ärzte ohne Grenzen und Angehörige sind laut der Hilfsorganisation nahe dem Schifa-Spital eingeschlossen.

Es gehe um 137 Menschen, darunter 65 Kinder, denen es nicht möglich sei, das Gebiet sicher zu verlassen. Das erklärte die Organisation am Samstag. Bisherige Versuche, die Mitarbeiter und deren Familien zu evakuieren, seien gescheitert.

11.17: Das israelische Militär will einen Einsatz zur Evakuierung der grössten Klinik im Gazastreifen nach eigenen Angaben ausweiten. Dies geschehe auf Wunsch des Direktors des Schifa-Spitals in Gaza, teilte das Militär am Samstag mit.

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Israelische Soldaten beim Schifa-Spital in Gaza. - keystone

Die Armee betonte gleichzeitig, zu keinem Zeitpunkt die Evakuierung von Patienten oder medizinischem Personal angeordnet zu haben. Es gehe darum, Menschen, die in der Klinik Schutz gesucht hätten, zu ermöglichen, «dies über den sicheren Weg zu tun». Augenzeugen im Gazastreifen bestätigten der Deutschen Presse-Agentur, dass Menschen das Gelände der Klinik verliessen.

10.14: Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge «mehrere Terroristen» in einem Flüchtlingslager in der Stadt Nablus im besetzten Westjordanland getötet. Ein Fluggerät habe bei dem Einsatz in Balata deren Versteck angegriffen. Das teilte das Militär am Samstag mit.

Palästinensischen Angaben zufolge wurden bei dem Drohnenangriff der israelischen Armee in der Nacht zu Samstag fünf Männer getötet. Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa wurden dabei auch zwei Menschen verletzt. Die getöteten Palästinenser planten nach Darstellung der Armee Anschläge gegen israelische Zivilisten und militärische Ziele.

Iran-Politiker warnt vor Einmischung in Israel-Krieg

09.35: Ein einflussreicher Politiker in Teheran hat vor einer iranischen Beteiligung im Israel-Krieg gewarnt. «Diejenigen im Iran, die in den Gaza-Krieg ziehen wollen, sollten wissen, dass das zionistische Regime (Israel) genau das will.» Das sagte Gholam-Hussein Hadad-Adel, ein Mitglied des sogenannten Schlichtungsrats, laut Tageszeitung «Etemad» am Samstag.

Eine Beteiligung Irans in dem Konflikt würde zu einem Krieg zwischen dem Iran und den USA führen, warnte er.

05.45: WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus kritisiert die anhaltenden Angriffe Israels scharf. Er verurteilte die Hamas-Terrorangriffe auf Israel als völlig ungerechtfertigt. Aber das gelte auch für das, was darauf gefolgt sei: «Das Ausmass der israelischen Reaktion scheint zunehmend ungerechtfertigt zu sein.»

Tedros verlangte bei der UN-Generalversammlung, dass sich die Länder für das Ende des Blutvergiessens einsetzten. Humanitäre Feuerpausen sollten eingelegt werden.

Israel-Krieg: Militär meldet Waffenfunde in Kindergarten

05.30: Israel meldet die Funde von Waffen und Munition in einem Kindergarten und einer Grundschule im Gazastreifen. Es seien Panzerbüchsen, Mörsergranaten und andere Waffen sichergestellt worden. «In Kindergärten sollten Spielsachen aufbewahrt werden, keine tödlichen Waffen», hiess es auf X, vormals Twitter.

Kommentare

User #1135 (nicht angemeldet)

Sein Land verteidigen ist gerechtfertigt.

User #1135 (nicht angemeldet)

Meinst du die in Tel Aviv?

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a
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Israel
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