Israel-Ticker: Hamas veröffentlichen weiteres Geisel-Video
Im Israel-Krieg hat die Hamas die Kontrolle über den Gazastreifen verloren. Die Todeszahlen sind dort auf über 11'000 gestiegen. Alle Neuigkeiten im Liveticker.
Das Wichtigste in Kürze
- Israel hat die Angriffe verstärkt, die Hamas soll die Kontrolle über Gaza verloren haben.
- Neben der Hisbollah im Libanon greifen auch die Huthi-Rebellen aus dem Jemen Israel an.
- gestorben
Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober tobt der Israel-Krieg, Raketen fliegen in beide Richtungen. Beide Seiten haben zahlreiche Todesopfer zu beklagen. Israel geht unter anderem mit Teilen der 300'000 mobilisierten Reservisten am Boden gegen die Hamas vor.
Der Gazastreifen wurde in eine Nord- und eine Südhälfte geteilt. Israel ist in das Schifa-Krankenhaus, das die Hamas als Quartier verwenden soll, eingedrungen und hat Waffen gefunden. Immer wieder vermeldet Tel Aviv die Tötung hochrangiger Hamas-Mitglieder, gleichzeitig sterben aber auch Zivilisten. Das Vorgehen Israels führt auch zu Kritik.
In diesem Ticker werden Sie laufend über die Entwicklungen im Israel-Krieg informiert. Die Geschehnisse vom Donnerstag können Sie im Ticker hier nachlesen.
23.05: Der israelische Armeesprecher sagt, die Hamas habe ihre Terrorzentralen über Krankenhäuser verteilt. Damit wird das Vorgehen gerechtfertigt.
10'000 Raketen seien in der vergangenen Wochen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert worden. Doch dort gebe es nicht eine einzige Militärkaserne, die Hamas würde aus zivilen Anlagen wie Spitälern oder Schulen schiessen. Die Terrororganisation trage die Verantwortung für die zivilen Opfer.
22.11: Das Kommunikationsnetz im Gazastreifen ist in eingen Gebieten widerhergestellt worden. Grund dafür ist laut dem Anbeiter, dass das UN-Hilfswerk UNRWA eine begrenzte Menge Treibstoff zur Verfügung gestellt hat.
21.59: Frankreich hat zu unverzüglichen Schritten hin zu einer politischen Perspektive für die Palästinenserinnen und Palästinenser aufgerufen. Aussenministerin Catherine Colonna forderte ihre Amtskollegen Samih Schukri aus Ägypten, Hakan Fidan aus der Türkei und Faisal bin Farhan aus Saudi-Arabien dazu in Telefonaten auf, wie Paris am Freitagabend mitteilte.
Auch solle man die Zwei-Staaten-Lösung wieder aufleben lassen. Es reiche nicht, nur diese Perspektive vorzubringen. Es müsse auch gehandelt werden, hiess es in der Mitteilung des französischen Aussenministeriums.
21.15: Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat US-Medien gegenüber den Fund einer unterirdischen Hamas-Kommandozentrale in der grössten Klinik des Gazastreifens bestätigt. Die Armee habe im zweiten Untergeschoss des Schifa-Krankenhauses eine Kommando- und Kontrollzentrale gefunden, sagte er dem Radiosender NPR am Freitag.
Terroristen seien vor der Ankunft der Soldaten aus der Klinik geflüchtet. Die Armee habe dort auch Waffen und Bomben entdeckt.
Todeszahl bei Festival auf 364 gestiegen
20.39: Nach dem Massaker der Hamas im israelischen Grenzgebiet ist Berichten zufolge die Zahl der Todesopfer auf einem Festival auf 364 gestiegen. Dies habe eine polizeiliche Untersuchung ergeben, meldeten israelische Medien am Freitagabend. Zuvor war die Zahl mit 270 angegeben worden.
20.13: Papst Franziskus will eine Gruppe von Angehörigen der von der islamistischen Hamas in den Gazastreifen entführten israelischen Geiseln treffen. Am Rande der wöchentlichen Generalaudienz am kommenden Mittwoch komme das Oberhaupt der katholischen Kirche zur gleichen Zeit ausserdem mit Angehörigen von Palästinensern zusammen, die unter dem Gaza-Krieg leiden, wie der Heilige Stuhl am Freitagabend mitteilte. Der Pontifex wolle mit diesen Begegnungen im Vatikan seine «geistliche Nähe zum Leid eines jeden Menschen» zeigen.
19.56: Die Terrororganisation Hamas hat am Freitag ein weiteres Video einer Geisel veröffentlicht. Der darin zu sehende Mann soll nach Darstellung des bewaffneten Arms der Islamistenorganisation inzwischen tot sein. Die Echtheit des Videos, das im Telegram-Kanal der Kassam-Brigaden veröffentlicht wurde, konnte zunächst nicht überprüft werden.
Zu Beginn des Clips sagt der alte Mann, der nach Darstellung der Hamas chronisch krank war und zeitweise auf einer Intensivstation behandelt wurde, er fühle sich nicht gut. Das Video soll ihn zunächst in einer Klinik zeigen. Später zeigt das Video einen Mann mit geschlossenen Augen und geöffnetem Mund in ein Leichentuch gehüllt. Dabei handelt es sich mutmasslich um dieselbe Person.
Nach Darstellung der Hamas starb der Mann in Folge von Panikattacken wegen der israelischen Bombardements. Auch diese Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen. Israelischen Medien zufolge ist der Mann 86 Jahre alt und war wegen nicht näher genannter Probleme in medizinischer Behandlung.
Erdogan fordert Waffenstillstand
19.04: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat bei seinem Besuch in Deutschland einen humanitären Waffenstillstand im Gaza-Krieg gefordert. Wenn Deutschland und die Türkei gemeinsam einen solchen Waffenstillstand erreichen könnten, habe man die Chance, die Region aus diesem «Feuerring» zu retten, sagte Erdogan am Freitag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Berliner Kanzleramt. Jeder müsse sich für einen dauerhaften Frieden im Nahen Osten einsetzen.
18.36: Der neunte Geburtstag eines wahrscheinlich bei den Terror-Angriffen der Hamas in Israel am 7. Oktober entführten irisch-israelischen Mädchens ist am Freitag mit einer Party in Dublin gefeiert worden. Die Familie sei dankbar, dass das Mädchen mit der Party in «aller Herzen und Köpfen» gehalten werde, sagte eine Angehörige, die an der Feier in einem Park teilnahm, der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge.
Auf Ballons stand demnach geschrieben: «Bring her home now» (Holt sie sofort nachhause). Die Familie gehe durch eine «furchtbare Zeit», versuche aber, stark und positiv zu bleiben, sagte die Frau. Sie fügte hinzu: «Es ist ziemlich traurig heute, weil wir gehofft hatten, sie an ihrem Geburtstag zuhause zu haben. Wir wissen nicht, was für einen Geburtstag sie hat.»
18.29: Der Krieg im Gazastreifen hat nach israelischen Angaben auch die Zerschlagung des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) zum Ziel. Israel werde den Krieg nicht beenden, bevor die militärische und politische Führung dieser Terrororganisationen ausgeschaltet sei – so wie auch der islamistischen Hamas, sagte der israelische Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi am Freitag. Seinen Angaben nach wurden bislang Tausende mutmassliche Terroristen getötet, darunter auch Mitglieder der Hamas-Führung.
15.23: Tausende Menschen sind am Freitag in verschiedenen arabischen Ländern erneut in Solidarität mit den Menschen im Gazastreifen auf die Strasse gegangen.
In Jordanien fanden sich sechs Wochen nach Beginn des Gaza-Kriegs die Teilnehmer nach dem Freitagsgebet zu einem «Solidaritätsmarsch» in der Hauptstadt Amman zusammen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Petra berichtete. Auf Bildern waren Hunderte Demonstranten zu sehen.
Auch im Libanon gingen sich Augenzeugen zufolge Hunderte Demonstranten in «Solidarität mit dem palästinensischen Volk» auf die Strasse. In der Hauptstadt Beirut zeigten sie in Tücher gewickelte Puppen, die die bei israelischen Militäreinsätzen getöteten Kinder in Gaza symbolisieren sollten. Auch in anderen Teilen des Levantestaates gab es Demonstrationen.
In Online-Netzwerken waren Bilder zu sehen, wie Menschen auch in der katarischen Hauptstadt Doha ihre Solidarität mit den Palästinensern ausdrückten. Laut Augenzeugen versammelten sich Tausende Menschen nach dem Freitagsgebet ausserhalb der zentralen Moscheen. Es wurden palästinensische Flaggen geschwungen.
14.35: Bei der Lieferung dringend benötigter Hilfsgüter für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen hat es am Freitag widersprüchliche Angaben gegeben. Nach israelischer Darstellung wurde 144 Lastwagen die Fahrt aus Ägypten in den Gazastreifen genehmigt. Nach Aussage des UN-Hilfswerks für Palästinenser (UNRWA) vom Freitagmittag kam jedoch keine Hilfe an.
Die Organisation habe ihren Betrieb mangels Treibstoff und wegen des Zusammenbruchs der Kommunikationsnetze einstellen müssen, erklärte das Hilfswerk. Das UN-Nothilfebüro Ocha erklärte, am Mittwoch und Donnerstag seien keine Hilfslieferungen in den Gazastreifen gelangt.
Die widersprüchlichen Angaben der beteiligten Parteien konnten über Nachfragen bis zum frühen Freitagnachmittag nicht abschliessend aufgelöst werden. Möglicherweise konnten die 144 Laster in den Transitbereich des Grenzübergangs einfahren. Befanden sich damit aber im Niemandsland zwischen Ägypten und dem Gazastreifen.
12.20: Der Zusammenbruch der Kommunikationsnetze im Gazastreifen dauerte am Freitag weiter an. Palästinensische Medien im Westjordanland berichteten am Morgen von erheblichen Problemen, Bewohner des Küstenstreifens zu erreichen. Anrufe gingen nicht durch, Nachrichten würden nicht zugestellt.
WHO will Feldlazarette im Gazastreifen errichten
12.00: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will nach den schweren Zerstörungen durch israelische Angriffe im Gazastreifen Feldlazarette einrichten.
Das sagte der WHO-Vertreter für die besetzten Palästinensergebiete, Richard Peeperkorn, am Freitag. Er sprach aus Jerusalem via Videolink zu Reportern in Genf.
Vor Beginn des Gaza-Kriegs habe es dort rund 3500 Krankenhausbetten gegeben. Heute stünden in dem abgeriegelten Küstengebiet nur noch 1400 zur Verfügung. Der Bedarf liege aber wegen der vielen Verletzungen bei 5000.
Zudem müssten so bald wie möglich 50 bis 60 schwerkranke Patientinnen und Patienten pro Tag aus dem Gazastreifen gebracht werden. Und zwar, um in Ägypten adäquat versorgt werden zu können. Auch die Versorgung in Arztpraxen sei schwer beeinträchtigt, höchstens 60 Prozent seien noch im Einsatz. Ob Israel Hinweise gegeben hat, dass es der Evakuierung und der Einrichtung von Feldlazaretten zustimmen würde, liess Peeperkorn offen.
11.28: Bei einem israelischen Militäreinsatz in Dschenin im Westjordanland sind mehrere militante Palästinenser getötet worden. Drei Menschen seien bei einem israelischen Luftangriff ums Leben gekommen, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah am Freitag mit.
Bei den Toten handelt es sich palästinensischen Berichten zufolge um Mitglieder der Dschenin-Brigaden, die der Terrororganisation Islamischer Dschihad nahestehen. Israels Militär wiederum sprach von «mindestens fünf getöteten Terroristen» im Gaza-Krieg.
Israel beliefert Schifa-Krankenhaus im Israel-Krieg mit Wasser
08.33: Israels Militär hat dem Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen nach eigenen Angaben mehr als 4000 Liter Trinkwasser und 1500 Essensrationen geliefert. Das teilte das Militär am Freitag auf der Plattform X, vormals Twitter, mit.
Fotos zeigten einen Lastwagen mit Wasserflaschen und das Abladen einer Palette durch einen Gabelstapler. Die Informationen des Militärs liessen sich zunächst nicht unabhängig bestätigen.
08.07: Israels Militär hat in der Nähe des Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen nach eigenen Angaben eine weitere Leiche einer Hamas-Geisel geborgen. Die Leiche der am 7. Oktober von Hamas-Terroristen im Grenzgebiet entführten jungen Soldatin sei in einem Gebäude nahe des Spitals gefunden worden.
Dies erklärte ein Militärsprecher am Freitag auf der Plattform X, vormals Twitter. Noa Marcianos Leiche sei am Donnerstagabend von Experten in Israel identifiziert worden. Eine Todesursache wurde zunächst nicht mitgeteilt.
05.30: Benjamin Netanjahu sieht laut US-Medienberichten «starke Hinweise», dass die Geiseln im Al-Schifa-Spital festgehalten werden. Dies sei einer der Gründe für den Einmarsch der Soldaten in die Klinik gewesen.
In einem Gebäude in der Nähe des Spitals fand die israelische Armee die Leiche einer entführten Frau. Im Spital selbst aber wurden bislang keine Geiseln gefunden – dafür Waffen und schusssichere Westen mit dem Hamas-Logo.
Netanjahu: Hamas hält Zivilisten im Israel-Krieg in Gefahrenzone fest
05.15: Israel versucht, den Militäreinsatz mit einem Minimum an zivilen Opfern zu beenden. «Das versuchen wir, aber leider gelingt es uns nicht», sagte Netanjahu zu CBS. «Jeder Tod eines Zivilisten ist eine Tragödie.»
Israel tue alles, um Zivilisten aus der Gefahrenzone zu bringen. «Doch die Hamas tut alles, um sie dort festzuhalten.