Israel-Ticker: Israel wirft Hamas Verletzung der Waffenruhe vor
Im Israel-Krieg wurde die Feuerpause verlängert. Es sollen weitere Geiseln und Häftlinge freikommen. Die Neuigkeiten im Ticker.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Israel-Krieg wurde die zunächst vier Tage andauernde Feuerpause verlängert.
- Die Hamas hat Geiseln freigelassen, Israel palästinensische Häftlinge.
- Zuvor stiess Israel weit in den Gazastreifen vor, das Vorgehen wurde auch kritisiert.
Seit dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober tobt der Israel-Krieg, Raketen fliegen in beide Richtungen. Beide Seiten haben zahlreiche Todesopfer zu beklagen. Die Hamas hat laut Israel die Kontrolle über den Gazastreifen verloren.
Israel ist in das Schifa-Krankenhaus, das die Hamas als Quartier verwenden soll, eingedrungen und hat Waffen gefunden. Immer wieder vermeldet Tel Aviv die Tötung hochrangiger Hamas-Mitglieder.
Seit Freitagmorgen herrscht eine Waffenruhe – diese wurde mittlerweile verlängert. In dieser Zeit werden Geiseln gegen palästinensische Häftlinge getauscht und Hilfsgüter geliefert. In diesem Ticker werden Sie laufend über die Entwicklungen im Israel-Krieg informiert. Die Geschehnisse vom Montag können Sie im Ticker hier nachlesen.
Fünfte Gruppe freigelassener Geiseln zurück in Israel
20.50: Eine fünfte Gruppe freigelassener Geiseln ist am Dienstag aus dem Gazastreifen über Ägypten nach Israel zurückgekehrt. Die israelische Armee teilte mit, die insgesamt zwölf Menschen würden zunächst medizinisch untersucht. Anschliessend könnten sie ihre Familien treffen.
Es handelt sich nach Angaben des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu um zehn Israelis und zwei Thailänder. Unter den Israelis waren auch betagte Frauen bis zu einem Alter von 84 Jahren und nur eine Minderjährige (17), die mit ihrer Mutter zusammen freigelassen wurde. Gemäss der deutschen Aussenministerin Annalena Baerbock besitzt eine der Freigelassenen zudem den deutschen Pass.
Damit sind seit Beginn einer Feuerpause am Freitag insgesamt 81 Geiseln freigekommen, darunter 61 Israelis.
20.49: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat das Ziel der militärischen Zerstörung der islamistischen Hamas im Gazastreifen bekräftigt, sobald die derzeitige Feuerpause beendet ist. Wie lange die Feuerpause dauern könne, sagte er nicht.
«Wir haben vereinbart, dass die Frauen und Kinder und die ausländischen Geiseln zuerst freigelassen werden. Nachdem das geschehen ist, werden wir die Kämpfe fortsetzen», sagte Netanjahu dem Sender Welt TV in einem am Dienstag veröffentlichten Interview. Die Hamas habe die schlimmsten Morde verübt und werde das wieder tun, sagte der konservative Regierungschef.
19.44: Die islamistische Hamas hat eine weitere Gruppe von Geiseln im Rahmen der Feuerpause im Gaza-Krieg dem Roten Kreuz übergeben. Es handle sich um zehn Israelis sowie zwei Ausländer, teilte die israelische Armee am Dienstag mit. Im Gegenzug sollen 30 weitere palästinensische Häftlinge entlassen werden. Es war bereits die fünfte Gruppe an Geiseln, die seit Beginn der Feuerpause am Freitag freikam.
18.02: Bei dem Terrorüberfall der islamistischen Hamas am 7. Oktober sind nach israelischen Angaben auch die Leichen von drei Soldaten in den Gazastreifen verschleppt worden. Zwei 19-Jährige und ein 20-Jähriger seien bei dem Massaker im Süden Israels getötet und ihre Leichen von Terrororganisationen mitgenommen worden, teilte die Armee am Dienstag mit. Die Leichen befänden sich noch im Gazastreifen.
Schusswechsel in Gaza trotz Waffenruhe
15.41: CIA-Direktor William Burns und der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, sind nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Doha eingetroffen, um sich mit dem katarischem Ministerpräsidenten Abdulrahman Al Thani zu treffen.
Dabei gehe es um die Ausweitung der Bemühungen zur Feuerpause im Gaza-Krieg und um die nächsten Phasen eines möglichen Abkommens, sagte eine mit den Gesprächen in der katarischen Hauptstadt vertraute Person am Dienstag der dpa.
14.48: Im Norden des Gazastreifens sollen laut Israels Militär am Nachmittag je drei Sprengsätze an zwei verschiedenen Orten explodiert sein. «An einem der Orte eröffneten Terroristen auch das Feuer auf die Truppen, die mit Feuer reagierten», so das Militär. Mehrere Soldaten seien leicht verletzt worden.
Es wird jedoch betont, die Soldaten hätten sich an die Waffenstillstandslinien gehalten. Die Hamas hingegen wirft Israel vor, gegen diese Regeln verstossen zu haben. Auf X (ehemals Twitter) schreibt die Terrororganisation: «Aufgrund eines klaren Verstosses des Feindes gegen das Waffenstillstandsabkommen im nördlichen Gazastreifen kam es heute zu Spannungen vor Ort.»
13.34: Nach Verlängerung der Feuerpause sollen nach Angaben des Vermittlers Katar an diesem Dienstag und Mittwoch insgesamt 20 Geiseln freikommen.
«Wir haben die Bestätigung, dass 20 Geiseln in Gaza innerhalb von zwei Tagen freigelassen werden können.» Das sagte der Sprecher des katarischen Aussenministeriums, Madschid al-Ansari, am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Zahlen zu verbliebenen Geiseln im Gazastreifen könne Katar nicht endgültig bestätigen. Es gebe dazu viele Schätzungen.
«Kummer und Traurigkeit haben Wurzeln geschlagen»
12.36: Im weitgehend kriegszerstörten Gazastreifen sind Kummer und Traurigkeit nach Angaben eines UN-Sprechers an jeder Strassenecke zu spüren.
James Elder, Sprecher des UN-Kinderhilfswerks Unicef, berichtete von verheerenden Zuständen. Er sprach aus der Stadt Gaza zu Reportern in Genf. «Es ist noch schlimmer, als ich befürchtet hatte», sagte er. «Kummer und Traurigkeit haben in Gaza Wurzeln geschlagen.»
10.26: Bei der Freilassung weiterer Geiseln aus den Händen der islamistischen Hamas haben für Israel Frauen und Kinder Priorität. Das sagte Israels Regierungssprecherin Tal Heinrich dem US-Sender CNN in der Nacht zum Dienstag (Ortszeit).
«Und wir wollen nicht, dass Familien getrennt werden bei diesen Schüben, in diesen Geiselgruppen, die freigelassen werden», fügte sie hinzu. Israel könne allerdings stets nur hoffen, dass «mehr Familien, oder das, was von ihnen übrig ist, wiedervereint werden», so Heinrich.
09.37: Humanitäre Organisationen haben während der Feuerpause im Gazastreifen tonnenweise Hilfsgüter in den Norden des Gebiets gebracht. Darunter waren unter anderem Fertiggerichte, Trinkwasser, Zelte und Decken sowie Medikamente. Das berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA am Dienstag.
Israel-Krieg: Netanjahu-Regierung hat weitere Geisel-Liste erhalten
03.50: Israel hat laut Medienberichten eine weitere Liste von im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln für eine kommende Freilassung erhalten. Die darin aufgeführten Menschen dürften am Dienstag freikommen, berichtete die «Times of Israel» am frühen Dienstagmorgen.
Demnach wurde die Liste zunächst überprüft und die betroffenen Familien benachrichtigt. Wie viele Geiseln freikommen könnten, ging laut der Zeitung nicht aus der Ankündigung hervor. Andere Medien hatten von zehn Menschen berichtet.
Seit Freitag kamen damit 69 Geiseln frei, darunter zehn deutsche Doppelstaatsbürger. Israel hat seit Freitag bisher insgesamt 150 palästinensische Häftlinge freigelassen.
Israel-Krieg: Blinken reist erneut nach Israel
02.33: US-Aussenminister Blinken will in dieser Woche erneut Israel und das Westjordanland besuchen. Er werde auch das Selbstverteidigungsrecht Israels thematisieren. Weiter soll der Schutz von Zivilisten während des israelischen Einsatzes diskutiert werden.
Das teilte Aussenministeriumssprecher Matthew Miller am Montagabend (Ortszeit) in Washington mit. Blinken wolle auch die weiteren Schritte zur Gründung eines palästinensischen Staates besprechen. Auch die Notwendigkeit, eine Ausweitung des Konfliktes zu verhindern, soll besprochen werden.
Israel-Krieg: Weitere 33 palästinensische Häftlinge freigelassen
01.55: Israel hat eine weitere Gruppe von Palästinensern aus israelischen Gefängnissen freigelassen. Alle 33 Häftlinge seien aus verschiedenen Gefängnissen freigelassen worden.
Das teilte die israelische Gefängnisbehörde in der Nacht zu Dienstag mit. Dabei handelte es sich um Frauen und Jugendliche. der jüngste Teenager war den Angaben zufolge 14 Jahre alt.
Die bislang freigekommenen palästinensischen Häftlinge waren unter anderem wegen: Messerattacken auf Israelis, Brandstiftung sowie Attacken mit Brandbomben oder Steinen verurteilt worden. Insgesamt sind damit seit Beginn der Feuerpause am Freitag 150 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen worden.
Israel-Krieg: Deutsche, Franzosen und Argentinier unter Freigelassenen
01.31: Unter den zuletzt freigelassenen Hamas-Geisel befinden sich auch zwei deutsche Teenager. Das teilte Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Abend im Netzwerk X mit. Auch Frankreich meldet, dass sich drei französische Kinder im Alter von 12 und 16 Jahren von den Hamas freigelassen wurden.
Insgesamt hatte die Hamas am Montagabend elf weitere israelische Geiseln dem Roten Kreuz übergeben. Dabei handelte es sich um neun Kinder und Jugendliche sowie zwei Frauen.
Bei den zwei Frauen und weiteren vier Kindern soll es sich um argentinische Staatsbürger handeln. Das teilte das katarische Aussenministerium mit.
Israel-Krieg: Vierte Gruppe Hamas-Geiseln in Israel angekommen
00.01: Eine vierte Gruppe freigelassener Geiseln ist am Montag auf israelischem Staatsgebiet angekommen. Die israelische Armee teilte mit, die elf Israelis sollten zunächst medizinisch untersucht werden.
Anschliessend könnten sie ihre Familien treffen. Es handelt sich um neun Kinder und Jugendliche sowie zwei Mütter. Die jüngsten Kinder sind dreijährige Zwillinge.
Damit sind seit Beginn einer Feuerpause am Freitag insgesamt 51 Israelis freigekommen. Im Gegenzug wurden bisher 117 palästinensische Häftlinge freigelassen, insgesamt sollen es in der ersten Phase 150 sein. Israel und die islamistische Terrororganisation Hamas hatten sich darauf unter Vermittlung Katars geeinigt.