Israel-Gaza-Krieg

Israel-Ticker: Hälfte aller Hamas-Bataillonskommandeure getötet

Im Israel-Krieg wurden die Kämpfe nach einwöchiger Pause wieder aufgenommen. Die Neuigkeiten im Ticker.

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In Katar hat eine wichtige Verhandlungsrunde zur Waffenruhe im Gaza-Krieg begonnen. Im Bild: die völlig zerstörte Gaza-Stadt. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/Leo Correa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die siebentägige Feuerpause im Israel-Krieg ist ausgelaufen.
  • Am Freitag nahm Israel die Gefechte wieder auf, die Kämpfe sind im Gange.
  • In der Feuerpause kamen über 100 Geiseln und 200 palästinensische Häftlinge frei.

Nach dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel mit über 1200 Toten am 7. Oktober lancierte Tel Aviv eine Gegenoffensive auf den Gazastreifen. Dadurch verlor die Hamas die Kontrolle über das Gebiet, mehrere hochrangige Mitglieder wurde getötet. Auch Tausende Zivilisten sind gestorben, was zu Kritik am israelischen Vorgehen führt.

Nach einer einwöchigen Feuerpause gehen die Kämpfe seit Freitagmorgen wieder weiter. In der Pause liess die Hamas über 100 Geiseln frei, Israel im Gegenzug über 200 palästinensische Häftlinge.

Beunruhigt Sie der Israel-Krieg?

In diesem Ticker werden Sie laufend über die Entwicklungen im Israel-Krieg informiert. Die Geschehnisse vom Montag können Sie im Ticker hier nachlesen.

22.02: In einer Pressekonferenz am Dienstagabend erklärte der Premierminister Benjamin Netanjahu, Israel habe die Hälfte aller Bataillonskommandeure der Hamas getötet. Insgesamt soll es rund 1000 Beteiligte geben. Gleichzeitig kritisierte Netanjahu die Menschenrechtsorganisationen und die UN dafür, sich nicht zu den sexuellen Verbrechen der Hamas gegen Frauen geäussert zu haben.

20.31: Laut Angaben der israelischen Armee befinden sich noch 138 israelische Geiseln in der Gewalt der Hamas und anderen extremistischen Gruppen im Gazastreifen. Während des Waffenstillstands waren zuvor 105 Personen freigelassen worden.

19.39: Israels Generalstabschef hat die Überlegung, das ausgedehnte Tunnelsystem der islamistischen Hamas unter dem Gazastreifen mit Meerwasser zu fluten. Er wolle allerdings nicht näher darauf eingehen. Das sagte Herzi Halevi am Dienstag vor Journalisten auf eine entsprechende Frage.

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Ein Eingang zu einem der unzähligen Hamas-Tunnel im Gazastreifen. - keystone

Die Armee stosse in dem abgeriegelten Küstenstreifen auf viele unterirdische Infrastrukturen im Israel Krieg, sagte er. «Wir wussten, dass es viele davon gibt. Ein Ziel ist es, diese zu zerstören.»

18.49: Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist auf 16'248 gestiegen. Dies nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums. Mehr als 42'000 Menschen seien verletzt worden, teilte das Ministerium am Dienstag mit.

Tausende Menschen würden zudem weiter vermisst. Am Montag hatte die Behörde noch von fast 15 900 Toten gesprochen.

18.05: Nach Angaben der israelischen Armee umstellen Soldaten die grösste Stadt im Süden des Gazastreifens. «Unsere Kräfte kreisen nun den Raum Chan Junis ein», sagte Israels Generalstabschef Herzi Halevi am Dienstag. Die Armee gehe nun auch gegen Hochburgen der islamistischen Hamas im Süden des Küstengebiets vor.

Vor einigen Tagen hatte Israels Militär bereits angekündigt, seine Bodeneinsätze im Israel-Krieg auf den gesamten Gazastreifen auszuweiten.

Netanjahu und Geisel-Angehörige geraten bei Treffen aneinander

Benjamin Netanjahu
Benjamin Netanjahu sorgt mit einer Aussage bei den Angehörigen von Hamas-Geiseln für Empörung. - dpa

18.00: Zwischen Netanjahu und Angehörigen von Hamas-Geiseln ist es Medienberichten zufolge bei einem Treffen zu harschen Wortgefechten gekommen. Der israelische Regierungschef sagte bei der Begegnung: «Im Moment gibt es keine Möglichkeit, alle zurückzuholen. Kann sich irgendjemand vorstellen, dass wir es ablehnen würden, wenn das eine Option wäre?»

Diese Aussage löste bei den Angehörigen Empörung aus. An dem Treffen nahmen auch einige bereits freigelassenen Geiseln teil. Sie berichteten von den Schrecken, die sie während ihrer Gefangenschaft im Gazastreifen erlebt hatten.

15.36: Erneut haben palästinensische Extremisten im Gaza-Krieg Raketen in Richtung Tel Aviv abgefeuert. Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete von insgesamt 15 Geschossen. Ein Mann wurde nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom von einem Raketensplitter leicht verletzt.

Der TV-Sender N12 berichtete zudem, eine Schule im Norden Tel Avivs sei von Raketenteilen getroffen worden. Auf Bildern im israelischen Fernsehen war zu sehen, dass auch in anderen Teilen der Stadt Raketenteile eingeschlagen waren. Berichte über weitere grössere Schäden gab es zunächst nicht.

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Eine Palästinenserin im Gazastreifen. - keystone

14.57: Die Lage im Gazastreifen wird nach Angaben des Repräsentanten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in dem Küstengebiet, Richard Peeperkorn, immer unerträglicher. Dies wegen der permanenten israelischen Angriffe.

«Die Situation verschlechtert sich von Stunde zu Stunde», berichtete er am Dienstag aus Rafah. Er sprach über eine Videoverbindung mit Reportern in Genf. «Alle zehn Minuten wird ein Kind oder Jugendlicher in Gaza getötet», sagte Peeperkorn.

Zwei Verletzte nach Rakete auf Haus in Israel

14.00: Eine Rakete aus dem Gazastreifen ist nach israelischen Angaben in ein Haus in der Küstenstadt Aschkelon eingeschlagen. Das berichtete die Polizei am Dienstag.

Nach Angaben des Rettungsdienstes wurden zwei Frauen durch Raketensplitter leicht verletzt. Israels Armee hatte zuvor berichtet, dass es mehrfach Raketenalarm gegeben habe, darunter in Aschkelon. Extremistische Palästinenser im Gazastreifen haben seit dem Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober israelischen Angaben zufolge rund 10'000 Raketen auf Israel abgeschossen.

13.24: Der Emir von Katar hat Israel mit seinem militärischen Vorgehen im Gazastreifen Völkermord vorgeworfen. Das Recht auf Selbstverteidigung erlaube keine genozidalen Verbrechen, wie Israel sie begehe. Das sagte Tamim bin Hamad Al Thani bei seiner Eröffnungsrede zum Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs des Golf-Kooperationsrats.

Letzte Schweizer haben Gazastreifen verlassen

08.54: Die letzten Schweizer Staatsangehörigen haben den vom Israel-Krieg betroffenen Gazastreifen verlassen. Am Montag ist eine vierköpfige Familie über den Grenzübergang Rafah ausgereist. Dies teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Dienstag mit.

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Der Gazastreifen wird im Israel-Krieg immer wieder Ziel von Raketenangriffen. - keystone

Die Familie sei auf der ägyptischen Seite von Mitarbeitenden der Schweizer Botschaft in Kairo in Empfang genommen und betreut worden.

Damit hätten alle Schweizer Staatsangehörigen, von denen das EDA Kenntnis gehabt habe, Gaza verlassen. Bereits am 2. und 16. November hätten insgesamt acht Menschen mit Schweizer Staatsbürgerschaft den Gazastreifen verlassen.

08.52: Die Ausweitung der israelischen Angriffe im Süden des Gazastreifens führt nach Angaben der Vereinten Nationen zu immer mehr zivilen Todesopfern. «Die Zahl der getöteten Zivilisten nimmt rapide zu.» Das schrieb der Generalkommissar des Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, am Montag (Ortszeit) in einer Mitteilung.

Israel-Krieg: Erneut Raketenalarm an Israels Grenze zum Gazastreifen

06.13: Während Israels Armee verstärkt gegen Hamas im Gazastreifen vorgeht, hat es auf israelischer Seite erneut Raketenalarm gegeben. Wie die israelische Armee am Dienstagmorgen meldete, heulten an der Grenze zum Gazastreifen erneut die Sirenen.

Israel-Krieg: Militär verfügt über Pumpen zur Flutung der Gaza-Tunnel

04.34: Israel hat ein System aus grossen Pumpen zusammengebaut, mit denen es das ausgedehnte Gaza-Tunnelnetz mit Meerwasser fluten könnte. Das berichtete am Montag (Ortszeit) das «Wall Street Journal» unter Berufung auf US-Beamte.

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Ein israelischer Soldat steht in einem unterirdischen Tunnel, der unter dem Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt gefunden wurde. - sda - Keystone/AP/Victor R. Caivano

Es sei bisher nicht bekannt, ob die israelische Regierung diese Taktik anwenden will. Israel habe weder eine endgültige Entscheidung dazu getroffen, noch einen solchen Plan ausgeschlossen, wurden die Beamten zitiert.

Die israelischen Streitkräfte hätten Mitte November die Montage grosser Meerwasserpumpen nördlich des Flüchtlingslagers Al-Shati abgeschlossen. Jede der mindestens fünf Pumpen könne Wasser aus dem Mittelmeer entnehmen. Laut der Zeitung könnten diese somit innerhalb weniger Wochen überflutet sein.

Mit dieser Taktik wäre Israel in der Lage, die Tunnel zu zerstören und Hamas aus ihrem unterirdischen Versteck zu vertreiben. Andererseits würde dies die Wasserversorgung des Gazastreifens bedrohen, wurden die US-Beamten zitiert.

Israel habe die USA Anfang November erstmals über diese Option informiert und damit eine Diskussion ausgelöst. Es gehe darum, die Durchführbarkeit und die Auswirkungen auf die Umwelt gegen den militärischen Wert der Ausschaltung der Tunnel abzuwägen.

Israel-Krieg: Hinweise zum Verbleib übriger Geisel in Gaza

03.20: Das israelische Militär hat einem Sprecher zufolge nachrichtendienstliche Hinweise zum Verbleib der noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln. Auf eine entsprechende Frage, sagte Armeesprecher Jonathan Conricus in der Nacht zum Dienstag: «Ja, haben wir».

Nähere Angaben könne er nicht machen. Das Thema habe für Israels nachrichtendienstliche Organisationen, zu denen auch das Militär gehöre, höchste Priorität, sagte der Sprecher. Israel geht davon aus, dass insgesamt noch 137 Geiseln in dem Küstenstreifen festgehalten werden.

Israel-Krieg: Israel greift Stellungen der Hisbollah-Miliz im Libanon an

02.37: Israels Militär hat in Reaktion auf Beschuss aus dem Libanon Stellungen der dortigen Hisbollah-Miliz angegriffen. Wie die israelische Armee in der Nacht zum Dienstag mitteilte, hätten Kampfflugzeuge kurz zuvor Raketenstellungen getroffen.

Auch «Terrorinfrastruktur und ein Militärgelände» seien unter Feuer genommen worden. Man habe auf Beschüsse aus dem Libanon auf Ziele in Israel vom Vortag reagiert. Bei den Angriffen seien drei israelische Soldaten leicht verletzt worden, hatte das Militär zuvor erklärt.

Israel-Krieg: Guterres fordert erneut dauerhaften Waffenstillstand in Gaza

02.26: UN-Generalsekretär António Guterres pocht angesichts der Ausweitung des israelischen Militäreinsatzes auf einen Waffenstillstand. «Ich wiederhole meine Forderung nach einem dauerhaften humanitären Waffenstillstand im Gazastreifen." Das schrieb er am Montagabend (Ortszeit) auf der Plattform X (vormals Twitter).

Guterres betonte aber, dass die Forderung an die bedingungslose und sofortige Freilassung aller Geiseln geknüpft sei. Er erwähnte auch, dass es einen ungehinderten und kontinuierlichen Fluss humanitärer Hilfe in den Gazastreifen brauche.

Israel-Krieg: Armeesprecher dementiert Totalausfall von Telekomdiensten

01.46: Ein israelischer Armeesprecher hat einen erneuten Totalausfall der Telekommunikationsdienste im Gazastreifen dementiert. Er selbst habe gerade erst zum Beispiel Live-Übertragungen palästinensischer Propaganda-Leute auf TikTok gesehen

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Gaza-Stadt sei ein Schlachtfeld, sagte Israel zu Beginn der Bodenoffensive und forderte die Zivilisten auf, in den Süden zu flüchten. - keystone

Das sagte Armeesprecher Jonathan Conricus dem US-Sender CNN in der Nacht zum Dienstag. Die CNN-Journalistin konfrontierte ihn darauf und sagte: Der Sender habe ein geplantes Interview mit IKRK wegen eines «Blackouts» nicht durchführen können.

Die Netzwerke in Gaza seien vielleicht nicht perfekt, aber einen Blackout gebe es nicht, widersprach der Armeesprecher. Das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen Paltel hatte am Montag bei X berichtet, dass die Telekommunikationsdienste erneut ausgefallen seien.

Israel bombardiert Ziele in Chan Junis im Süden Gazas

01.19: Israels Armee hat im Gazastreifen einem Medienbericht zufolge Ziele im Raum der Stadt Chan Junis unter Beschuss genommen. Die israelische Zeitung «Times of Israel» zitierte in der Nacht zum Dienstag entsprechende palästinensische Berichte.

Demnach sei es intensiven Angriffe der israelischen Streitkräfte in der grössten Stadt des südlichen Teils des Gazastreifens gekommen. Zuvor seien Dutzende von israelischen Panzern in den südlichen Gazastreifen vorgestossen. Sie seien in der Nähe von Chan Junis gesichtet worden, hiess es. Augenzeugen hätten auch gepanzerte Mannschaftstransporter und Planierraupen gesehen.

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Israels Premierminister Benjamin Netanjahu. - keystone

Kommentare

Pancho07-1

Wer stoppt endlich die Israelis? Über 16'000 Tote. Bebés, Greise, Frauen, Kinder, Kranke u.s.w. Sind dies alles Hamaskrieger? Nun wundert sich die Welt, warum der Antisemitismus wieder aufflammt.

Nefilim-1

Wer im Süden des Gaza Bomben wirft, im Wissen dass die Grenze zu Ägypten geschlossen ist, keine Fluchtmöglichkeit also. Die Leute buchstäblich ins Meer geworfen werden, der muss sich den Vorwurf des Völkermordes und der Ethnischen-Säuberung gefallen lassen. Dies für alle sehr einseitig voreingenommenen Israel-Befürwortert

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