Israels Generalstabschef: Erhöhen militärischen Druck auf Hamas
Das Wichtigste in Kürze
- Israel wird laut seinem Generalstabschef den Druck auf die Hamas erhöhen.
- Für die Zerschlagung sei Geduld notwendig.
- Der Norden Israels werde Kampfgebiet bleiben, solange die Hisbollah angreife.
Israels Armee will den militärischen Druck auf die islamistische Hamas zum 100. Tag des Krieges im Gazastreifen weiter erhöhen. Das kündigte der israelische Generalstabschef Herzi Halevi am Samstag an. «Druck, der zur Zerschlagung der Hamas und zur Rückkehr der Geiseln führt», sagte er.
An diesem Sonntag dauert der Krieg in dem von Israel abgeriegelten Küstengebiet am Mittelmeer 100 Tage an. Auslöser war die verheerende Terrorattacke der Hamas und anderer extremistischer Gruppen auf Israel am 7. Oktober. Mehr als 1200 Menschen wurden dabei getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Während einer Feuerpause waren im November 105 Geiseln freigelassen worden, im Gegenzug für 240 palästinensische Häftlinge. Nur durch den militärischen Druck sei es gelungen, dass viele Geiseln freikamen, sagte Halevi am Samstag.
Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden bisher mehr als 23'000 Menschen im Gazastreifen durch Israels Militäreinsatz getötet. Angesichts der katastrophalen humanitären Lage in dem abgeriegelten Küstengebiet steht Israel international immer mehr unter Druck.
Generalstabschef: Geduld notwendig
Die Hamas-Führung setze ihre Hoffnungen auf einen Waffenstillstand «und ist überzeugt, dass dieser Moment nahe ist», sagte Halevi. Man werde weiter «entschlossen und beharrlich» sein. «Um die Hamas zu zerschlagen, ist Geduld notwendig und unerlässlich», sagte der Generalstabschef.
Er ging auch auf die andauernden Konfrontationen mit der Hisbollah-Miliz im Libanon ein, die mit der Hamas verbündet ist. «Das Gebiet im Südlibanon ist ein Kampfgebiet, und das wird es auch bleiben, solange die Hisbollah von dort aus operiert», sagte Halevi. «Die Hisbollah riskiert, den gesamten Libanon in ein Kampfgebiet zu verwandeln, und das zu einem hohen Preis», warnte er.