Jair Bolsonaro und Lula werfen vor mit Vorwürfen um sich
Die Präsidentschaftswahl in Brasilien geht in die finale Runde. Zwei Wochen vor der Stichwahl bewerfen sich Lula und Jair Bolsonaro gegenseitig mit Vorwürfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 30. Oktober kommt es zur Stichwahl in Brasilien. Die Kandidaten: Bolsonaro und Lula.
- In einer TV-Debatte warfen beide mit Anschuldigungen um sich.
- Jüngste Umfragen sehen Lula mit sechs Prozentpunkten vorne.
Es wird heiss in Brasilien. Nicht nur wegen der rekordverdächtigen Waldbrände im Amazonas-Gebiet – in zwei Wochen steht der finale Wahlgang um das Präsidentenamt an. Im Fernsehen haben sich der rechtsextreme Amtsinhaber Jair Bolsonaro und sein linksgerichteter Gegenkandidat Lula einen harten Schlagabtausch geliefert.
Letzterer macht Bolsonaro Vorwürfe in Sachen Corona-Politik. Wegen seiner «Versäumnisse» seien 680'000 Brasilianer der Pandemie zum Opfer gefallen. Mehr als die Hälfte von ihnen hätte gerettet werden können, meint Lula während der Debatte am Sonntagabend.
Jair Bolsonaro wiederum hielt Ex-Präsident Lula vor, während seiner Amtszeit habe die Korruption im südamerikanischen Land grassiert. Beide Kandidaten bezichtigten einander der Lüge und Verbreitung von Falschinformationen.
Jüngste Umfragen sehen Bolsonaro rund sechs Prozentpunkte hinter Lula. Im ersten Wahlgang anfangs Oktober konnte Lula 48 Prozent der Stimmen auf sich vereinen – Bolsonaro erreichte 43 Prozent. Umfragen hatten im Voraus einen deutlich grössere Niederlage für den aktuellen Amtsinhaber vorausgesagt.