Japan: In Eis eingeschlossene Orcas konnten sich befreien
Ein Dutzend Orcas steckten am Dienstag vor der Küste Japans zwischen Eisschollen fest. Nun sind die Schwertwale wieder frei, wie die Behörden melden.
Das Wichtigste in Kürze
- Mehrere Orcas, darunter auch Babys, waren vor Japans Küste im Eis gefangen.
- Nun gibt es Grund zum Aufatmen: Die Meeressäuger konnten sich befreien.
- Davon gehen Beamte der Küstenwache nach einer Suchaktion aus.
Vor der Küste Nordjapans waren am Dienstagmorgen rund ein Dutzend Orcas im Eis gefangen. Darunter auch Babys.
Die Küstenwache teilte daraufhin mit, dass eine Rettungsaktion zurzeit nicht möglich ist. Das Eis sei zu dick, hiess es. Doch glücklicherweise konnten sich die Meeressäuger nun selbst aus der lebensbedrohlichen Lage befreien.
Wie der japanische Sender «NHK» berichtet, suchten Beamte der Stadt Rausu am Mittwochmorgen nach den Schwertwalen. Doch sie waren nirgends mehr zu sehen.
Orcas konnten wohl entkommen
Nach Angaben der Stadtverwaltung scheint die Dichte des Eises geringer zu sein als am Dienstag. Örtliche Behörden gehen deshalb davon aus, dass die Orcas rechtzeitig entkommen konnten.
Die Drohnenaufnahmen der eingeschlossenen Meerestiere sorgten in Japan am Dienstag für Aufruhr. In dem Video war zu sehen, wie sie sich in einer Lücke im Eis tummeln und nach Luft schnappen.
Ein Fischer hatte sie entdeckt und umgehend die Küstenwache alarmiert. Er schilderte gegenüber «NHK»: «Ich sah etwa 13 Schwertwale, deren Köpfe aus einem Loch im Eis ragten. Sie schienen nach Luft zu ringen, und es sah so aus, als ob drei oder vier Kälber dabei waren.»
Brutal: Einige der Orcas schienen aus ihren Unterkiefern zu bluten. Vermutlich haben sie sich bei ihren verzweifelten Fluchtversuchen verletzt, hiess es.
Orcas müssen zum Atmen auftauchen
Doch wie kam es überhaupt zu dem Unglück? Mari Kobayashi von der Universität für Landwirtschaft in Tokio erklärte gegenüber dem Sender: «Orcas sind Säugetiere, zum Atmen über die Lunge müssen sie auftauchen.» Die Eisschollen könnten demnach ausgedehnter als erwartet gewesen sein. Das hätte es den Tieren erschwert, aufzutauchen.
Ein Mitarbeiter des örtlichen Wetteramtes in Kushiro vermutete ähnliches: «Die Temperaturen sind derzeit niedrig, sodass es möglich ist, dass die Schwertwale zwischen den Treibeisschichten eingeklemmt wurden.»