Japan setzt Südkorea wieder auf Liste bevorzugter Handelspartner
Japan behandelt Südkorea wieder als bevorzugten Handelspartner, die meisten Exporte brauchen keine Bewilligung mehr. 2019 begann der Handelsstreit.
Das Wichtigste in Kürze
- Japan setzt Südkorea wieder auf die Liste der bevorzugten Handelspartner.
- Seoul verlor diesen Status während eines Streits 2019.
- In dieser Zeit waren die meisten Exporte nach Südkorea genehmigungspflichtig.
Als weiteres Zeichen einer Verbesserung der Beziehungen zwischen den beiden wichtigen US-Verbündeten Japan und Südkorea hat die Regierung in Tokio den Nachbarstaat wieder auf die Liste bevorzugter Handelspartner gesetzt. Mit dem am Freitag in Kraft getretenen Beschluss sind die meisten Exporte aus Japan nach Südkorea nicht mehr genehmigungspflichtig. Wegen eines Handelsstreits hatte Japan 2019 Südkorea von der sogenannten «weissen Liste» bevorzugter Handelspartner gestrichen. Später antwortete Seoul auf gleiche Weise.
Hintergrund war ein Streit über die Entschädigung koreanischer Zwangsarbeiter während Japans Kolonialherrschaft (1910 bis 1945). In jüngster Zeit haben sich die Beziehungen zwischen Japan und Südkorea jedoch wieder deutlich verbessert. Die beiden Länder hatten sich im März bei einem Besuch des südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol in Tokio auf einen Neubeginn in den schwierigen Beziehungen geeinigt. Japans Regierungschef Fumio Kishida kam zum Gegenbesuch nach Seoul.
Die Annäherung zwischen Tokio und Seoul liegt im grossen Interesse der USA. Die Regierung von US-Präsident Joe Biden ist sehr bemüht, ihre Allianzen in Asien mit Blick auf den Konflikt um Nordkorea und das mächtiger werdende China zu stärken. Japan und Südkorea gehören zu den wichtigsten Verbündeten der USA in Asien. Biden kommt laut Medien am 18. August mit Kishida und Yoon Suk Yeol nahe Washington zusammen.