Japanischer Walfang verstösst laut Cites Länder gegen Abkommen
Das Wichtigste in Kürze
- Japan soll mit seinem Walfang gegen internationale Abkommen verstossen.
- Der Walfang soll laut Japan zu Forschungszwecken betrieben werden: Dies wird bezweifelt.
Japan verstösst mit seinem Walfang gegen internationale Abkommen. Zu dieser Auffassung sind die Mitglieder des Washingtoner Artenschutzabkommens (Cites) bei ihrer Tagung im russischen Sotschi gekommen. Der Entschluss sei nahezu einstimmig gefallen, teilte das Sekretariat der internationalen Organisation heute Mittwoch mit.
Demnach verstösst die Einführung verschiedener Produkte von Seiwalen (Balaenoptera borealis) aus dem Nordpazifik gegen das Cites-Abkommen. Japan gibt an, Walfang zu Forschungszwecken zu betreiben. Kritiker – und offenbar auch die meisten Cites-Mitglieder – bezweifeln dies.
Handelssanktionen möglich
Die Mitglieder forderten Japan auf, sich umgehend an die Cites-Bestimmungen zu halten und bis Anfang Februar über Fortschritte zu berichten. Bei ihrer nächsten Sitzung im Frühjahr 2019 wollen die Mitglieder dies überprüfen. Sollte der Ausschuss damit nicht zufrieden sein, wird er nach eigenen Angaben höchstwahrscheinlich eine formelle Entscheidung gegen Japan treffen, die sogar zu Handelssanktionen führen könnte.
Tierschutzorganisationen begrüssten den Entschluss. «Dies ist ein bedeutender Erfolg für den Schutz der Seiwale und ein weiterer Schlag der internationalen Gemeinschaft gegen den so genannten wissenschaftlichen Walfang Japans», erklärte der Leiter der Meeresschutzkampagne IFAW in Deutschland, Robert Kless.
Dem Artenschutzabkommen Cites gehören 183 Länder an. Es reguliert den Handel mit mehr als 36'000 Arten von Tieren und Pflanzen, um das Überleben der Arten zu sichern. Es ist seit 1975 in Kraft. Die Tagung in Sotschi geht noch bis Freitag.