Java Indonesien: Neun Tote und 40 Verletzte bei Explosionen vor Kirchen in Surabaya

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DPA, Simon Binz

Indonesien,

Die indonesische Stadt Surabaya wird von einer Explosionsserie erschüttert. In drei christlichen Kirchen sterben mindestens zehn Menschen. Der Verdacht richtet sich gegen Islamisten.

Mindestens neun Menschen fielen den Selbstmordattentätern zum Opfer.
Mindestens neun Menschen fielen den Selbstmordattentätern zum Opfer. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Surabaya auf der indonesischen Insel Java ist es zu drei Selbstmordanschlägen gekommen.
  • Vor und in Kirchen wurden Bomben gezündet, mindestens neun Menschen kamen dabei ums Leben.
  • Zudem wurden laut Polizeiangaben mindestens 40 Menschen verletzt.

Bei einer Serie von mutmasslich islamistisch motivierten Bombenanschlägen auf christliche Kirchen sind am Sonntag in Indonesien mindestens zehn Menschen getötet worden. Nach Polizeiangaben gab es mindestens 40 Verletzte. Die Grossstadt Surabaya auf der Insel Java wurde am Morgen innerhalb von wenigen Minuten von mehreren Explosionen erschüttert. Insgesamt sind drei Kirchen betroffen. Die Behörden vermuten, dass islamistische Terroristen dahinter stecken.

Indonesien ist das bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt. Mehrfach gab es dort schon Anschläge von Islamisten. Die Behörden vermuten, dass die Bombenserie das Werk einer Gruppe mit Verbindungen zur Terrormiliz Islamistischer Staat (IS) ist. Ein Sprecher des indonesischen Geheimdienstes NIA machte die Gruppe Jemaat Ansharud Daulah (JAD) dafür verantwortlich. Ein Bekennerschreiben oder Ähnliches gab es zunächst aber nicht.

Die erste Explosion ereignete sich gegen 07.30 Uhr (01.30 Uhr MESZ) in einer katholischen Kirche namens Santa Maria. Nach Angaben von Augenzeugen geschah dies kurz vor Beginn eines Gottesdienstes. Im Fernsehen waren Bilder der stark beschädigten Kirche zu sehen. Zeugen berichteten von zahlreichen Opfern. Kurze Zeit später gab es weitere Explosionen in einer Kirche, die der Pfingstbewegung gehört, und in einem protestantischem Gotteshaus.

Auf Twitter finden sich viele Videos, die die bangen Minuten nach den Explosionen festhalten. Es herrscht ein heilloses Durcheinander und über einer Kirche steigt dichter schwarzer Rauch auf. Andere Videos zeigen Verletzte und Tote, man hört Frauen und Kinder aus Verzweiflung schreien. Es sind schreckliche Szenen.

Die Hafenstadt Surabaya ist mit mehr als 2,6 Millionen Einwohnern zweitgrösste Stadt des Inselstaates. Indonesien hat seit mehr als anderthalb Jahrzehnten immer wieder mit islamistischer Gewalt zu tun. Bei einem Anschlag auf der Ferieninsel Bali starben 2002 mehr als 200 Menschen. Von den mehr als 260 Millionen Einwohnern sind mehr als 85 Prozent muslimischen Glaubens. Katholische und protestantische Christen machen etwa zehn Prozent der Bevölkerung aus.

Der NIA-Sprecher Wawan Purwanto sagte im Fernsehsender Metro-TV, die Terrorgruppe JAD habe ursprünglich Anschläge auf die Polizei geplant. «Aber weil die Polizei vorbereitet war, haben sie sich jetzt andere Ziele ausgesucht.» Erst am Donnerstag war in der Nähe von Jakarta ein Gefängnisaufstand mit insgesamt sechs Toten zu Ende gegangen, darunter fünf Polizisten. Bei einem Teil der Häftlinge soll es sich um IS-Anhänger gehandelt haben.

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