Martin Griffiths spricht von einer «einzigartigen Gelegenheit» für Jemen. Die beiden Konfliktparteien begannen die Gespräche aber nicht sehr vorsichtig.
Martin Griffiths (2.v.l), UN-Sondergesandter für den Jemen.
Martin Griffiths (2.v.l), UN-Sondergesandter für den Jemen, gibt einem Deligierten aus dem Jemen die Hand während der Eröffnungspressekonferenz der Jemen-Gespräche im Schloss Johannesberg. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Schweden trafen sich Regierungsvertreter Jemens und Huthi-Rebellen zu Gesprächen.
  • Schon vor der Unterhaltung hagelte es Forderungen und Drohungen.
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Unter schwierigen Vorzeichen haben die Konfliktparteien im Jemen einen neuen Anlauf zur Deeskalation in dem Bürgerkriegsland unternommen: In Schweden kamen Vertreter der Regierung und der Huthi-Rebellen am Donnerstag zu ihren ersten Beratungen seit zwei Jahren zusammen.

Kurz vor Beginn der Gespräche unter Uno-Vermittlung überzogen sich die beiden Kriegsparteien erneut mit Forderungen und Drohungen. Der Uno-Sondergesandte Martin Griffiths sprach dennoch von einer «einzigartigen Gelegenheit» für den Jemen.

Griffiths bemühte sich in der Ortschaft Rimbo nördlich von Stockholm um Zuversicht: «Während der kommenden Tage werden wir eine einzigartige Gelegenheit haben, den Friedensprozess nach vorne zu bringen», sagte er im Beisein der Delegierten beider Kriegsparteien. «Ich will mich nicht zu zuversichtlich zeigen, aber ich will ambitioniert sein», sagte er.

Vorerst nur Beratungen

Noch handle es sich aber nicht um weitreichende Friedensverhandlungen, sondern lediglich um «Beratungen», betonte Griffiths. Die indirekten Gespräche zielten nach vier Jahren Krieg darauf ab, «Vertrauen aufzubauen». Zudem solle die Gewalt im Jemen eingedämmt werden.

Wenige Stunden vor Beginn der Gespräche war nochmals deutlich geworden, wie verfahren die Lage im Jemen derzeit ist. Der hochrangige Rebellen-Vertreter Mohammed Ali al-Huthi drohte auf Twitter mit der Schliessung des Flughafens der jemenitischen Hauptstadt Sanaa auch für Uno-Flugzeuge, falls die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition den Airport nicht für den zivilen Flugverkehr freigebe.

Die Hauptstadt befindet sich zwar in den Händen der Rebellen. Allerdings können Flugzeuge dort nur mit Erlaubnis der Militärkoalition starten und landen. Al-Huthi forderte eine Öffnung des Flughafens für das gesamte jemenitische Volk.

Jemens Aussenminister Chaled al-Jamani verlangte seinerseits einen vollständigen Rückzug der Rebellen aus der umkämpften Stadt Hodeida. Die wichtigen Hafenstadt müsse an die «legitime Regierung» übergeben werden, sagte al-Jamani gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

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