Jemen: Kriegsparteien vereinbaren zweimonatigen Waffenstillstand

In Gesprächen haben die Kriegsparteien im Jemen eine zweimonatige Waffenruhe vereinbart. Sie fällt mit dem Fastenmonat Ramadan zusammen.

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Polizisten stehen im November 2021 am Ort eines saudi-geführten Luftangriffs in Sanaa. Foto: Hani Al-Ansi/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Im jemenitischen Bürgerkrieg haben sich die Parteien auf einen Waffenstillstand geeinigt.
  • Dieser beginnt am Samstagabend und dauert zwei Monate an.
  • «Es ist eine notwendige Pause der Gewalt», so der UN-Sondergesandte Hans Grundberg.

Die Kriegsparteien im Jemen haben sich nach Angaben der Vereinten Nationen auf eine zweimonatige Waffenruhe verständigt.

Diese beginne am Samstagabend um 19.00 Uhr Ortszeit, teilte der UN-Sondergesandte Hans Grundberg am Freitagabend mit. Bei Zustimmung aller Parteien könne sie auch verlängert werden. Der Beginn der Waffenruhe fällt mit dem Auftakt des islamischen Fastenmonats Ramadan zusammen.

Grundberg: «Notwendige Pause der Gewalt»

Zudem sollen Treibstoffschiffe in die Häfen der Provinz Hodeida einlaufen dürfen. Auch bestimmte kommerzielle Flüge am Flughafen von Sanaa seien erlaubt. Derzeit sind nur UN-Flüge am Flughafen der von den Huthi-Rebellen kontrollierten Hauptstadt zugelassen.

«Das Ziel dieser Waffenruhe ist es, den Jemeniten eine notwendige Pause von der Gewalt zu verschaffen», sagte Grundberg. Auch die humanitäre Not müsse gelindert werden. Vor allem müsse man aber «hoffen, dass ein Ende des Konflikts möglich ist».

António Guterres
Uno-Generalsekretär Antonio Guterres vor der Presse. - dpa

Er werde in den kommenden zwei Monaten weiter mit den Parteien in Kontakt bleiben. Damit könne man möglicherweise einen dauerhaften Waffenstillstand erreichen.

UN-Generalsekretär António Guterres begrüsste die Einigung. Er rief die Kriegsparteien auf, den «Impuls» zur Einleitung eines «echten politischen Prozesses» zu nutzen.

Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den Huthi-Rebellen. In dem Konflikt wurden nach UN-Angaben bereits rund 380.000 Menschen getötet, Millionen weitere mussten flüchten.

Treffen wegen Krieg im Jemen

Am Mittwoch hatten in Saudi-Arabien einwöchige innerjemenitische Friedensgespräche begonnen. Die Huthi-Rebellen wollten allerdings nicht an dem Treffen in der saudiarabischen Hauptstadt Riad – in ihren Augen Feindgebiet – teilnehmen. Beobachter schätzten die Erfolgsaussichten daher als gering ein.

In Riad versammelten sich Vertreter der international anerkannten jemenitischen Regierung, der USA und der UNO unter der Schirmherrschaft des Golfkooperationsrates. Diesem gehören sechs Länder auf der Arabischen Halbinsel an.

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Menschen füllen sich in Hauptstadt Sanaa in Jemen Trinkwasser ab. - AFP

Die Militärkoalition unter saudiarabischer Führung hatte anlässlich der Friedensgespräche bereits ein Niederlegen der Waffen während des Ramadan verkündet. Bislang hat die Waffenruhe – die erste seit April 2020 – gehalten.

Vergangene Woche hatten die Huthi-Rebellen überraschend eine dreitägige Waffenruhe und einen Gefangenenaustausch angeboten. Sie boten zudem einen «dauerhaften» Waffenstillstand an. Saudi-Arabien müsse dafür «die Belagerung beenden und seine Angriffe auf den Jemen ein für alle Mal einstellen». Das sagte Rebellenführer Mahdi al-Maschat.

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