Jemen: Privatkonzern will bei Rettung von Öltanker «Safer» helfen
Zur Rettung des alternden Öltankers «Safer» vor der Küste des Jemen, wo eine Umweltkatastrophe droht, kommt nun erstmals auch Unterstützung aus der Privatwirtschaft.
Das Wichtigste in Kürze
- Der jemenitische Konzern HSA Group werde 1,2 Millionen US-Dollar für die geplante Rettungsaktion spenden, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Damit benötigen die Vereinten Nationen noch rund 16 Millionen von insgesamt 80 Millionen Dollar, um das Öl vom Tanker auf ein anderes Schiff zu pumpen.
«Es wäre eine unvorstellbare ökologische Katastrophe», sagte HSA-Geschäftsführer Nabil Hajil Said. «Eine Verschmutzung, wie von den UN vorhergesagt, hätte verheerende Auswirkungen für den Jemen. Es würde die schwerste humanitäre Krise der Welt verschärfen, Millionen mit dem Hungertod bedrohen und Lebensgrundlagen zerstören.»
An Bord des maroden Lagerschiffs «Safer» befinde sich fast viermal so viel Öl, wie 1989 vor Alaska aus dem auf Grund gelaufenen Tanker «Exxon Valdez» auslief. Der «Exxon Valdez»-Unfall gilt als eine der grössten Umweltkatastrophen der Seeschifffahrt.
Das Öl an Bord der 45 Jahre alten «Safer» soll nun auf ein sicheres Schiff abgepumpt werden. Die Zeit drängt, weil der Tanker zerbrechen oder es an Bord zu einer Explosion kommen könnte. Die «Safer» wird als Ölspeicher genutzt. Seit Ausbruch des Bürgerkriegs wurde das Schiff nicht mehr gewartet.
Neben den Folgen für Umwelt und Fischerei wäre auch der Seehandel massiv beeinträchtigt. Die Vereinten Nationen hatten auf einer internationalen Geberkonferenz bereits Mittel für die geplante Rettung gesammelt, aber das Geld reicht noch nicht.
Der Mischkonzern HSA Group ist das grösste Unternehmen des Jemen. Er ist mit mehr als 50 Tochterunternehmen unter anderem in den Bereichen Lebensmittel und Haushaltswaren sowie Bauen, Automobilindustrie und Finanzen aktiv.