Drei Familienmitglieder tot, eine Person kämpft ums Überleben. Nun meldet sich die Australierin zu Wort, die das tödliche Pilz-Zmittag zubereitete.
Erin Patterson
Erin Patterson kochte ein Beef Wellington, an dem drei Familienmitglieder starben. - 7 News Sydney

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Australierin Erin Patterson (48) sieht sich mit schweren Anschuldigungen konfrontiert.
  • Sie kochte für ihre Familie, nun sind unter anderem ihre Schwiegereltern tot.
  • Nach anfänglichem Schweigen meldet sich nun die Köchin zu Wort.
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Nach einem Familien-Zmittag in der australischen Kleinstadt Leongatha ermittelt nun die Polizei. Der Grund ist das servierte Beef Wellington von Köchin Erin Patterson (48).

Drei Familienmitglieder sind nach der Verkostung tot – darunter Pattersons Ex-Schwiegereltern und ihre Ex-Schwiegertante. Eine vierte Person ist auf eine Lebertransplantation angewiesen und schwebt in Lebensgefahr.

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Ian Wilkinson (rechts) liegt in kritischem Zustand im Spital, seine Frau Heather ist tot. - Facebook / The Salvation Army Australia Museum

Der Fall sorgte weltweit für grosse Aufmerksamkeit. Auch, weil ihre Ehe gerade in die Brüche geht. Ihr Noch-Ehemann sollte beim Vermittlungs-Zmittag eigentlich dabei sein. Jedoch sagte er einen Tag zuvor ab...

Gemäss ersten Ermittlungen sollen die Gäste Knollenblätterpilze gegessen haben. Nach anfänglichem Schweigen, hat sich Patterson nun erstmals gegenüber der Polizei geäussert.

Wie der TV-Sender «ABC» berichtet, sei sie durch den Tod ihrer Angehörigen «extrem gestresst und überwältigt. Ich bin am Boden zerstört, wenn ich daran denke, dass diese Pilze meine Liebsten krankgemacht haben.»

Pilze Erin Patterson
Ein Beef Wellington wurde für drei Familien-Angehörige von Erin Patterson zur Todes-Mahlzeit.
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Die 48-Jährige australische Köchin sagt nun, dass seither eine «Hexenjagd» gegen sie laufe.
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Offenbar kamen Knollenblätter-Pilze in die Kruste des Rinds-Gerichts.
Erin Patterson
Das kann sich Patterson nicht erklären, sie habe die Pilze im Supermarkt und in einem Asien-Shop gekauft, beteuert sie. (Symbolbild)

Sie spricht von einer «Hexenjagd», die sie in den Medien erfährt. Und hofft, dass die Leute durch ihre Aussage die Hintergründe besser verstehen. «Ich habe absolut keinen Grund, diese Menschen zu verletzen.»

Ihr sei erst geraten worden, der Polizei nach den Todesfällen keine Kommentare abzugeben. «Das bereue ich nun sehr, angesichts des Albtraums, zu dem dieser Prozess geworden ist.»

Champignons aus dem Supermarkt, getrocknete Pilze aus Asien-Shop

Wie ihr Essen zur Todes-Mahlzeit wurde, könne sie sich nicht erklären. Patterson beteuert, dass sie die Pilze in zwei verschiedenen Läden kaufte. Sie habe eine Mischung aus Supermarkt-«Champignons» sowie «getrockneten Pilzen» aus einem asiatischen Laden verkocht.

Würden Sie im Wald einen Knollenblätterpilz erkennen?

Das Beef Wellington habe sie für sich und vier ältere Gäste zubereitet. Ihrer Aussage zufolge habe sie das Essen serviert – und liess die Gäste den Teller auswählen.

Den letzten Teller habe sie genommen und das Rindfleisch-Gericht ebenfalls gegessen. Sie musste mit starken Magenschmerzen und Durchfall ins Spital. Dort wurde sie an eine Kochsalz-Lösung angehängt, zudem wurde ihr ein «leberschützendes Medikament» verabreicht.

Knollenblätterpilz
Schon kleine Mengen des grünen und weissen Knollenblätterpilzes können tödlich sein. (Im Bild: Grüner Knollenblätterpilz) - DPA

Im Gegensatz zu ersten Berichten sagt Patterson, dass ihre Kinder vor dem Mittagessen ins Kino gegangen seien. Später hätten auch sie von den Resten gegessen, jedoch die Pilzkruste abgekratzt. Da sie keine Pilze mögen.

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