Jewgeni Prigoschin: Jetzt spricht Russland von möglichem Attentat
Der Kreml äussert sich erneut zum Tod von Prigoschin und schlägt überraschende Töne an. Die Theorie eines Attentats wird nicht mehr ausgeschlossen.
Das Wichtigste in Kürze
- Kreml schliesst plötzlich ein Attentat auf Prigoschin nicht mehr aus.
- Russland untersucht laut Putin-Sprecher auch eine mögliche «vorsätzliche Gräueltat».
- Eine internationale Untersuchung des Flugzeugabsturzes hat der Kreml aber abgelehnt.
Vor vier Tagen haben die russischen Behörden den Tod von Jewgeni Prigoschin (†62) bestätigt. Der Chef der Söldner-Gruppe «Wagner» starb bei einem Flugzeug-Crash. Experten glauben nicht an einen Unfall, sondern um einen Anschlag gegen Prigoschin.
Etwas überraschend gewinnt jetzt die Theorie eines Attentats ausgerechnet durch den Kreml selbst an Gewicht. Putin Sprecher Dmitri Peskow räumte nämlich am Mittwoch ein, dass der Privatjet vorsätzlich zu Boden gebracht worden sein könnte.
«Es ist offensichtlich, dass verschiedene Versionen in Betracht gezogen werden, einschliesslich der Version – Sie wissen, wovon wir sprechen – sagen wir, einer vorsätzlichen Gräueltat», sagte Peskow gegenüber der Presse.
Weiter meinte der Putin-Sprecher, dass der Vorfall, bei dem neben Prigoschin auch Wagner-Gründer und Kommandeur Dmitri Utkin sowie acht weitere Personen gestorben sind, aktuell noch untersucht werde.
Peskow betonte hier, das es sich dabei um eine russische Ermittlung handle, eine internationale Untersuchung komme nicht infrage. Er reagierte damit auf Berichte, nach denen Russland Brasilien eine Absage erteilt haben soll, als es um eine Beteiligung an den Ermittlungen ging. In Brasilien sitzt der Hersteller Embraer, dessen Maschine am 23. August abgestürzt war.