Ein israelischer TV-Journalist hilft Soldaten bei der Sprengung eines Gebäudes im Libanon und erntet Kritik.
Schwarzer Rauch steigt nach einem israelischen Luftangriff am Rande von Yaroun, einem libanesischen Grenzdorf zu Israel, auf. Foto: Hassan Ammar/AP
Eine Sprengung im Libanon. (Symbolbild) - sda - Keystone/AP/Hassan Ammar

Ein israelischer Fernsehjournalist hat Soldaten im Süden des Libanons bei der Sprengung eines Gebäudes geholfen und damit Kritik ausgelöst. Der bekannte Journalist des Fernsehsenders N12 hatte Bodensoldaten bei einem Einsatz begleitet.

Als ein Gebäude, aus dem auf Israel geschossen worden war, kontrolliert gesprengt werden sollte, gab einer der Soldaten dem TV-Korrespondenten den Zündmechanismus in die Hand.

Dieser drückte daraufhin unter Anweisung der Soldaten auf den Auslöser. In der Ferne war dann zu sehen, wie am Explosionsort Rauch aufstieg. «Ein Haus mit einem Munitionslager, mit einem Ausblick auf Israel, ist in die Luft gegangen – eine Bedrohung weniger für den Staat Israel», sagte der Journalist vor der Fernsehkamera.

Kollegen kritisieren Verhalten

Kollegen des Journalisten in Israel kritisierten dessen Verhalten in sozialen Medien. Einer nannte es «eine Schande für den Beruf des Journalisten». Ein anderer schrieb: «Seine Aufgabe ist es zu berichten, nicht zu sprengen. Wer kämpfen will, sollte eine Uniform anziehen».

Der TV-Korrespondent habe auch andere Kollegen in Gefahr gebracht, weil ihre Unabhängigkeit so infrage gestellt werden könnte. Weder die Armee noch der Fernsehsender äusserten sich zunächst zu dem Vorfall.

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