«Weltwoche»-Verleger Köppel wettert im Albisgüetli gegen die EU
Bei der Albisgüetli-Tagung der SVP hielt erstmals Roger Köppel die Hauptrede. Darin schiesst er gegen die «implodierende» EU und den «Kolonialvertrag».
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zürcher SVP traf sich zur Tagung im Ablisgüetli.
- Dort wetterte Roger Köppel gegen die EU und lobt Christoph Blocher.
- Der Partei-Übervater erhielt als Dank eine Trychle.
«Weltwoche»-Verleger Roger Köppel hat am Freitag erstmals die Hauptrede an der Albisgüetli-Tagung der Zürcher SVP gehalten. Wie Christoph Blocher in den Jahren zuvor wetterte auch Köppel gegen die EU – und gab sich hemdsärmlig.
«Die EU implodiert», sagte Köppel. «Es wäre der grösste Fehler, die Schweiz noch enger an dieses Gebilde anzubinden.» Das sei ein klassischer Kolonialvertrag und ein Frontalangriff auf den Frieden und Wohlstand in unserem Land. Am Schluss müsse man diese Verträge wohl mit einer Volksabstimmung verhindern.
Ähnlich wie Blocher gab sich Köppel volksnah und hemdsärmlig, streute Anekdoten von Landfrauen und Napoleon ein und geizte nicht mit Kritik an «denen in Bern». Diese seien mit ihren Lügen zu den Verträgen mit der EU die grösste Fake-News-Fabrik der Schweiz und schlimmer als Russland oder China.
Die rund 1000 SVP-Anhängerinnen und -Anhänger quittierten die Rede des neuen Hauptredners mit viel Applaus. Köppel räumte zu Beginn seiner Rede ein, dass ihm dieser Auftritt «die Weihnachten verkachelt» habe. «Ich hatte deswegen schlaflose Nächte.»
Bislang hielt jeweils Christoph Blocher die Hauptrede. Den Parteivater lobt Köppel als «wichtigsten Staatsmann seit dem Zweiten Weltkrieg».
Auch von Domenik Ledergerber, dem Präsidenten der Zürcher SVP, wurde Blocher geehrt, er erhielt als Dank eine Trychle. Anschliessend wandte sich der 84-Jährige an die Anwesenden, der Saal tobte.